Training in der Wüste von Las Vegas
Die Formel 1 friert bei 9 Grad – Leclerc vorne

Bei fast angenehmen 13 Grad am späten Nachmittag Start zum ersten Training in Las Vegas. Nach 60 Minuten waren es noch knapp neun Grad. Das Hauptproblem: Der Gummi. Das schnellste Trio: Leclerc vor Albon und Tsunoda.
Publiziert: 03:06 Uhr
|
Aktualisiert: 03:07 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/12
Charles Leclerc absolvierte die Runde in Las Vegas im ersten Training am schnellsten.
Foto: Lukas Gorys

Darum gehts

  • Erstes Training bei tiefen Temperaturen in Las Vegas
  • Ferrari seit 25 Rennen ohne Sieg, Leclerc im ersten Training der Schnellste
  • Japaner Yuki Tsunoda sorgt mit vorübergehender Bestzeit für kleinen Aufreger
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
2 Frage21 Tupfer Benoit1_2 Benoit1_18 Aufmacher3.JPG
Roger BenoitFormel-1-Experte

Alle Teams stöhnen über die tiefen Temperaturen, da man dann den Pirelli-Reifen nicht in das kleine Temperaturfenster bringt. Also dort, wo der Gummi am besten arbeitet, und keine Blasenbildung zulässt.

Le Mans-Sieger 2023 bei Mercedes

Für die grösste Schlagzeile im Spielerparadies sorgte der Amerikaner George Kurtz (60). Der Gründer und CEO von CrowdsStrike (Anbieter von Endgeräteschutz der nächsten Generation) übernahm 15 von den 33 Prozent der Anteile des Wiener Mercedes-Direktors Toto Wolff (52). Die zwei anderen 33-Prozent-Aktien gehören Mercedes-Benz und Sponsor Ineos (Chemische Industrie).

Kurtz wird das Nobelteam als Technischer Berater und Le Mans-Sieger 2023 (in der LMP2-Klasse) verstärken. Damit hat auch bei Mercedes die neue Zukunft (ab 2026) begonnen. Und Wolff bereitete wohl seinen Abgang vor. Der dürfte allerdings vor 2030 kaum stattfinden.

Elkanns Worte prallten ab

Bei Ferrari hatten die harten Worte von Ober-Guru John Elkann (49) nach dem GP do Brasil gegen das rote Fahrer-Duo für viel Aufregung gesorgt. Deshalb war die Pressekonferenz von Ferrari gut besucht. Aber die Reaktionen waren schwach und weichgespült.

Lewis Hamilton: «Ich habe eine gute Beziehung zu John. Wir sprechen regelmässig miteinander.» Auf Elkanns Forderung, weniger zu reden, sagte Lewis: «Ich würde gerne weniger mit den Medien reden, aber ich muss.»

Schwache Reaktion der Roten

Charles Leclerc: «Man muss seine Kritik in einem grösseren Kontext sehen und darf nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. John sagt, was er denkt, und liebt Ferrari wie ich! Er wollte einfach alle wachrütteln, damit wir besser werden.»

Und da hat der 248-fache GP-Sieger aus Maranello grossen Nachholbedarf. Seit 25 Rennen ist Ferrari ohne Sieg, seit Mexiko 2024 und Carlos Sainz. Klappt es im drittletzten Grand Prix? Nun, seit Brasilien ist der Rückstand auf den WM-Zweiten Mercedes auf 36 Punkte angewachsen. Vor einem Jahr lagen in Las Vegas im Ziel beide Mercedes vor dem Ferrari-Duo auf den ersten vier Plätzen.

Verstappen bleibt Realist

Das erste Training in Las Vegas kam nur langsam auf Touren. Bis der Titel-Aussenseiter Max Verstappen (49 Punkte hinter WM-Leader Norris) mit dem Red Bull-Honda die erste Duftnote setzte. Bis Leclerc den Holländer von der Spitze verdrängte. Genau für drei Minuten.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

«Meine Chance auf den Titel ist eigentlich gar nicht mehr da. Aber gerade deshalb versuchen wir es «, lachte der 68-fache GP-Sieger Verstappen nach bisher 230 Rennen. Er hat in Las Vegas das Comeback-Rennen 2023 gewonnen.

Zwei 150-GP-Jubilare

Vor einem Jahr siegte der Brite George Russell (27) im Mercedes. Er bestreitet in der verrücktesten Stadt der Welt seinen 150. Grand Prix – wie der WM-Führende Lando Norris (25). Der seit Karriere-Beginn für McLaren startende Norris liegt im Duell gegen seinen Landsmann Russell in allen Kategorien vorne.

11:5 bei den Siegen, 15:7 bei den Pole-Positionen, 43:23 bei den Podestplätzen, 18:11 bei den schnellsten Rennrunden und mit 1397:990 im Punkteverhältnis.

Warum bei Sauber Alarm herrscht

Bei Sauber fand man die beiden Fahrer, wie meist am Freitag, in den hintersten Regionen. Diesmal allerdings mit einem guten Grund: Nach den Unfällen in Interlagos wurde die Alarmstufe 1 ausgerufen. Denn langsam gehen die Ersatzteile vor der Audi-Übernahme aus.

Einige kaputte Teile wurden nach Brasilien repariert, bei anderen auf ältere Spezifikationen zurückgegriffen. Ohne grössere Zwischenfälle sollte es für die letzten drei WM-Stationen gerade noch reichen. Also, Daumen drücken.

Tsunoda kurz an der Spitze

In den ersten 60 Minuten blieben die Dramen (noch) aus. Einige harmlose Mauerküsschen blieben ohne Folgeschaden. Der Respekt vor der 6,201 km langen Strecke ist noch zu gross. Das wird sich in der Qualifikation am Samstagmorgen um 5 Uhr MEZ (TV live) ändern.

In den letzten 15 Minuten sorgte der Japaner Yuki Tsunoda im Red Bull-Honda für einige Minuten für Aufregung: Er legt die Bestzeit in den Abendhimmel hin. Bis Leclerc etwas gegen die Überraschung hatte.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen