Es gibt Medienkonferenzen in der Formel 1, die sind einfach nur langweilig. Am Donnerstag in Malaysia war es zwar nie langweilig, am Ende blieben aber offene Fragen.
Da waren Sainz (Toro Rosso), Nasr (Sauber), Rosberg (Mercedes), Räikkönen (Ferrari) und Kvyat (Red Bull) eingeladen – aber zu 90 Prozent kam nur der grosse Comeback-Star Fernando Alonso (33) zu Wort.
Die FIA erklärte den Spanier im McLaren-Honda für rennfähig, aber seine Antworten kamen nicht überzeugend. Was passierte bei seinem Barcelona-Unfall am 22. Februar wirklich?
Das Team erklärt seit Wochen fast verzweifelt, dass der Testcrash nichts mit dem Auto zu tun hat. Und Alonso spricht jetzt öffentlich von einer «blockierten Lenkung in Turn 3. Ich schaltete noch vom fünften in den dritten Gang – und dann war dann schon die Mauer da!»
Was lernen wir daraus: Die Lenkung gehört bei McLaren nicht zu einem Rennwagen. Und zweitens bleibt der Zwischenfall mehr als mysteriös. Wurden da wirklich alle Daten ausgewertet oder eben öffentlich gemacht? Frage: «Wenn die Lenkung blockiert, ist das ein ernsthafter Zwischenfall wie bei einem Bremsdefekt. Da müssten Sie sich eigentlich viele Gedanken machen, bevor Sie wieder einsteigen, oder?»
Alonso: «Es wurde alles gecheckt. Kein Problem. Ich bin glücklich, hier zu sein. Wir müssen auf dem Boden der Realität bleiben. Der GP Malysia ist für mich wie ein Test, bei dem wir noch nicht optimistisch sein können!»
Immerhin hat Alonso in Sepang dreimal gewonnen – immer in einem anderen Auto: 2005 (Renault), 2007 (McLaren) und 2012 (Ferrari).
Frage: Kam der Wechsel von Ferrari zu McLaren-Honda für Sie nicht zu früh? Alonso: «Nein. Ich bin doch einer der glücklichsten Menschen der Welt!»
Aha, und wie war das jetzt mit den Gehirnerschütterungen? «Eigentlich kann ich mich an das meiste erinnern. Es fehlen mir nur vier Stunden im Spital. Ich konnte auch immer alle Fragen beantworten, sprach beim Aufwachen nicht plötzlich italienisch und sagte auch nicht, dass ich glaube, wir seien im Jahr 1995. Alles erfundener Blödsinn.»
Zumindest hatte die Medienkonferenz des bärtigen Fernando Alonso einen Unterhaltungswert ohne Tiefgang. Es blieben eben weiter viele Fragen – wie vorher – offen. Die Wahrheit wird man wohl nie erfahren. Und wie sagte eine englische Starreporterin für verschiedene Organe: «Alonso muss lernen, besser zu lügen!»