Ist beim eher harmlosen GP Belgien, beim 11. von 19 WM-Läufen, bereits eine Vorentscheidung gefallen? «Das sieht nicht mehr nach grosser Spannung aus», sagt Sky-Kommentator Marc Surer zu BLICK.
Vettel reist mit 46 Punkten Vorsprung auf Alonso zum Europa-Finale am 8. September in Monza. Und nicht zu vergessen: Vor einem Jahr hat Vettel in Europa kein Rennen gewonnen (diesmal zwei).
Aber noch alarmierender: 2012 gelangen dem Wahl-Thurgauer in Singapur, Korea, Japan und Indien vier Siege in Serie – Rennen, die jetzt bald stattfinden werden!
Selbst für Red-Bull-Sportdirektor Helmut Marko (70) ist fast schon alles klar. «Vettel hat in Spa ein optimales Rennen gezeigt, schonte dabei die Reifen – und nützte gleich nach dem Start den Fehler von Hamilton in Eau Rouge brutal aus.»
Ein leichter Schwenker des Pole-Mannes im Mercedes – und Vettel ist vorbei. Selbst Alonso, der nur vom neunten Startplatz losfuhr, nützt ein heroisches Rennen auf den 44 Runden nichts. Vettel ist weg!
Hamilton (3.): «Die Sache war einfach. Mercedes hatte einfach nicht das Tempo von Red Bull und Ferrari!» Im Ziel liegt der Brite 28 Sekunden zurück. Mit Teamkollege Rosberg im Heck.
Vettels Friedensfahrt zu seinem 31. GP-Sieg (wie Mansell) in den Ardennen wird nur von Aktivisten von Greenpeace gestört. Die turnten schon vor dem Start mit Plakaten gegen Shell (Ölbohrungen in der Arktis) auf dem Dach der Haupttribüne herum.
Ein Skandal, dass da die Polizei nicht einschreitet. Ja, nach Rennende seilt sich eine Frau (es soll eine Schweizerin namens Julia gewesen sein) sogar Richtung Siegerpodium ab. Dabei entsteht auch ein Schaden!
Später wird die Krawallbande endlich abgeführt – und dem Organisator des Rennens droht sicher eine Millionen-Busse von der FIA. Dr. Marko (Red Bull): «Unglaublich. Die hätten ja dort oben auch eine Bombe bei sich haben können!»
Für einen Superstar geht gestern eine einmalige Serie zu Ende: Kimi Räikkönen (33) muss erstmals nach 38 Rennen – oder seit dem Nürburgring 2009 (Kühlerdefekt im Ferrari) – einen GP aufgeben. «Ich konnte nicht mehr richtig bremsen. Das war einfach zu gefährlich», so der Finne, dessen Weltrekord mit 27 Punkteankünften in Serie ebenfalls zu Ende ging. «Jedes Glück hört einmal auf.»
Und schon hat der neue WM-Vierte 63 Punkte Rückstand auf Vettel. Damit sind alle Titel-Träume des vierfachen Spa-Siegers vom Tisch. Bleibt nur noch die Frage für 2014: weiter Lotus oder doch Ferrari?