Der 14. April 2019 wird also in die Geschichtsbücher der Formel 1 eingehen: 1000. WM-Lauf in China! Was am Samstag, 13. Mai 1950, im englischen Silverstone mit 21 Fahrern begann, wird heute hier in Shanghai nach fast 69 Jahren mit 20 Piloten gefeiert.
Der 14. April war schon vorher ein historisches Datum. In jener Nacht vor 107 Jahren kollidierte die als unsinkbar geltende Titanic im atlantischen Ozean bei Neufundland mit einem Eisberg. Das Drama des britischen Dampfers forderte 1912 über 1500 Tote.
Die Formel 1 ist noch nicht auf Sinkkurs. Aber es muss sich bald einiges ändern, will man mit diesem Format noch einige Jubiläen feiern. Die totale Geldvernichtungs-Maschine, die jährlich fast zwei Milliarden Dollar verschlingt, muss endlich gestoppt werden.
Es braucht einfachere Regeln, die auch die Hauptakteure verstehen. Und die Fans warten schon jahrelang auf einen Sensationssieger. Das war zuletzt 2012 in Spanien ein Mann aus Venezuela: Pastor Maldonado auf Williams-Mercedes.
Die Formel 1 will sich ab 2021, wenn alle alten Gesetze auslaufen, neu aufstellen. Die US-Besitzer wollen vor allem die Show verbessern. Doch es ist der Sport, der in den Vordergrund gestellt werden muss. «Show haben wir schon genug, gute Rennen aber viel zu wenig», sagt Vettel.
Der 1000. WM-Lauf garantiert am Sonntag kein Spektakel. Doch die Sportwelt wird sich lange an den Sieger erinnern. Das motiviert die Stars zusätzlich. Doch China bleibt ein seltsamer Ort für den 1000. WM-Lauf. Die Puristen, welche die 11 Indy-500-Rennen von 1950 bis 1960 als WM-Läufe abziehen, feiern sowieso erst beim GP von Monza das 1000er-Jubiläum.