«Ich werde nie alle zufriedenstellen können»
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Mazepin auf Kriegs-Frage:«Ich werde nie alle zufriedenstellen können»

Oligarchen-Sohn auf EU-Sanktionsliste
F1-Russe Mazepin windet sich bei Kriegs-Frage

Der junge Russe Nikita Mazepin (23) darf nicht mehr in der Formel 1 fahren. Nun spricht er über die Sanktionen gegen sein Heimatland und darüber, wie er den Krieg in der Ukraine erlebt.
Publiziert: 07.04.2022 um 17:58 Uhr
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Aktualisiert: 07.04.2022 um 22:33 Uhr
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In einem Video-Interview mit der BBC erklärt Nikita Mazepin: «Ich sehe riesige Risiken darin, auch nur irgendetwas zu sagen.»
Foto: Screenshot «BBC»

Mit der Invasion der russischen Armee in der Ukraine endete auch der Formel-1-Traum von Nikita Mazepin. Der Russe musste Anfang März beim amerikanischen Rennstall Haas-Ferrari den Hut nehmen, sein Vertrag wurde aufgelöst.

Zusammen mit demjenigen mit Sponsor Uralkali. Der Grund: Mazepins Vater Dimitri steht Russland-Präsident Wladimir Putin sehr nahe, ist Miteigentümer bei Uralkali. Sowohl Vater als auch Sohn stehen auf der EU-Sanktionsliste und damit auch auf der Schweizer Sanktionsliste.

Darauf steht, Nikita Mazepin sei eine «Person mit Verbindungen zu einer führenden Geschäfts-Person (seinem Vater, Anm.d.R.), welche in wirtschaftlichen Sektoren involviert ist, die substanzielle Einnahmequellen der Russischen Föderation darstellen».

Nun erklärt Mazepin in einem Video-Interview mit der BBC aus Moskau: «Ich kann dem nicht zustimmen. Es ist nicht okay, dass ich auf der Sanktionsliste bin. Ich werde dagegen vorgehen. Vielleicht ist jetzt nicht gerade der richtige Zeitpunkt dafür. Wenn man die ganze Situation betrachtet, wie generell gegen Athleten vorgegangen wird, das ist Cancel Culture gegen mein Land.»

«Auf mehreren Ebenen sehr schmerzhaft»

Auf die Frage von Journalist Stephen Sackur, ob er die schrecklichen Bilder aus der Ukraine in Moskau auch sehe, die Gräueltaten von russischen Truppen an Zivilisten in der Region Kiew, windet sich Mazepin heraus: «Stephen, ich lebe in derselben Welt wie du, wenn auch drei, vier Flugstunden entfernt. Aber es ist auf mehreren Ebenen sehr schmerzhaft für mich, das alles mitanzusehen.»

Mazepin will sich nicht über seine Gefühle äussern. Das erklärt er so: «Meine Gefühle als Mensch, als eine Person, die in einer friedlichen Welt leben will, haben sich offensichtlich verändert. Aber ich will ehrlich sein, ich sehe riesige Risiken darin, auch nur irgendetwas zu sagen. Weil: Ich kann es sowieso niemandem recht machen. Deshalb werde ich öffentlich schweigen.» (wst)

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