Neues Rätsel um Ferrari – was ist da los?
Hamilton: «So gut wie jetzt war ich noch nie»

Der 19. WM-Lauf in Austin wurde zur Silber-Triumphfahrt und zur roten Demütigung. Mercedes feierte einen Doppelsieg – und Ferrari ist wieder so «langsam» wie vor der Sommerpause.
Publiziert: 04.11.2019 um 08:05 Uhr
|
Aktualisiert: 04.11.2019 um 08:36 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/24
Lewis Hamilton ist zum 6. Mal Weltmeister!
Foto: AFP
Roger Benoit

Zum 42. Mal seit 1950 wurde am Sonntag die WM vorzeitig entschieden – diesmal im texanischen Austin. Für Lewis Carl Davidson Hamilton ist es nach 248 Rennen der sechste Titel – und nach eigenen Angaben nicht die letzte WM-Krone: «Ich fühle mich so stark wie nie. Da kann ich mir noch einige Jahre in einem Formel-1-Cockpit vorstellen!»

Diesmal genügte Hamilton Platz 2

Hamilton ist 2014 und 2015 mit einem Sieg Weltmeister geworden. 2008 reichte ein 5. Platz, 2017 krönte er sich mit Rang 9, letztes Jahr mit Platz 4 und gestern mit Platz 2 hinter Teamkollege Bottas.

Lewis: «Valtteri hat den Sieg verdient. Noch nie hatte ich einen so loyalen Teampartner. Klar, ich wollte den Titel mit einem Sieg feiern, weil ich nach meiner schlechtesten Qualifikation 2019 diesen fünften Startplatz vergolden wollte. Aber jetzt sind alle happy!»

Leclerc 52 Sekunden zurück

Mit dem Briten hätte am 3. November auch Ferrari-Chef Mattia Binotto gerne gejubelt. Aber sein grösster Wunsch ging am 50. Geburtstag nicht in Erfüllung. Von einem Sieg durften die Roten nicht einmal träumen! Vettel startete neben Bottas bereits mit einer kaputten Radaufhängung hinten rechts und verlor Rang um Rang, bevor er aufgab,

Und Leclerc? Der hatte nie den Speed, und nach zwei katastrophalen Boxenstopps reichte es gerade noch zu Platz 4 – oder 52 Sekunden hinter Bottas!

Das waren die roten Abstände vor der Sommerpause. Dann kehrte Ferrari mit einem Wundermotor ab Spa in die Formel 1 zurück und holte sechs Pole-Positions in Serie, fuhr auf den Geraden den Rivalen plötzlich auf und davon.

Wurde manipuliert?

Die ersten Gerüchte tauchten auf. Es gab keine Proteste, aber die FIA wurde hellhörig und hat jetzt in Austin offenbar die Benzin-Durchflussmenge bei den Autos kontrolliert. Dort vermuteten Red Bull und Mercedes eine Manipulation. Tatsache ist: Der Vorsprung von Ferrari ist plötzlich so schnell weg, wie er aufgetaucht war.

Zwei Teams und ein Stillstand-Versuch

Nichts Neues im Duell Not gegen Elend. Alfa-Sauber und Haas-Ferrari blieben auch in Texas punktelos. Seit der Sommerpause holten die Hinwiler gerade mal drei Punkte (alle durch Giovinazzi). Dem US-Team gelangen nur zwei Zähler. So stehts weiter 35:28 für den WM-Achten Alfa-Sauber.

Wenigstens konnte Kimi (40) als Austin-Vorjahressieger mit Ferrari lange Zeit in den WM-Punkten herumfahren und fighten. Bis zum zweiten Reifenstopp. Am Ende blieb Rang 11.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?