Das Rennen
Es ist die grosse Überraschung in der Quali: Ferrari-Fahrer Charles Leclerc schnappt sich die Pole, die beiden McLaren müssen sich hinter ihm einreihen. Rasch zeigt sich am Sonntag aber: Aus einem einfachen Start-Ziel-Sieg wird trotz wenigen Überholmöglichkeiten am Hungaroring nichts. Schon früh schlägt der Monegasse deshalb Alarm: «Wir verlieren dieses Rennen mit solchen Dingen, wir verlieren so viel Zeit.»
Und damit liegt Leclerc genau richtig. Die beiden McLaren ziehen an ihm vorbei, Lando Norris holt sich letztlich seinen fünften Sieg in dieser Saison – was wiederum Leclerc auf die Palme bringt. Schon nach 52 von 70 absolvierten Runden schickt Leclerc den nächsten Giftpfeil in Richtung Box. «Das ist so unglaublich frustrierend. Wir haben jegliche Wettbewerbsfähigkeit verloren. Ihr müsst mir einfach zuhören, ich hätte einen anderen Weg gefunden, mit diesen Problemen umzugehen. Jetzt ist es einfach nicht mehr fahrbar. Es wäre ein Wunder, wenn wir es aufs Podium schaffen würden.»
Und auch damit liegt Leclerc, der damit von seinen 17. Pole-Positionen nur gerade fünf zu einem Sieg umgewandelt hat, richtig. George Russell zieht gar noch ihm vorbei aufs Treppchen und sorgt so für den grossen Ferrari-Frust: Denn auch Lewis Hamilton enttäuscht und schafft es nicht einmal in die Punkte.
Sauber
6. Gabriel Bortoleto
13. Nico Hülkenberg
Gibts denn das? Das Sauber-Team darf schon wieder jubeln! Zum sechsten Mal in Serie fährt ein Sauber-Bolide in die Punkte. Wie schon letzte Woche ist es auch in Ungarn Gabriel Bortoleto, der den Hinwiler Rennstall mit acht weiteren Punkten versorgt. Von Startplatz sieben aus liefert der Brasilianer eine äusserst souveräne und unaufgeregte Leistung ab, macht gar noch einen Platz gut und fährt auf Rang sechs ins Ziel.
Leicht andere Gemütslage derweil bei Teamkollege Nico Hülkenberg. Nach der Quali-Enttäuschung vom Samstag startet der Deutsche von Platz 18 aus. Kurz nach dem Start verliert er einen Platz, später gibts den nächsten Dämpfer: Weil sich Hülkenberg beim Start zu früh bewegt, kassiert er eine 5-Sekunden-Strafe. Er kämpft sich stark nach vorne, schnuppert zwischenzeitlich an den Punkten – verpasst sie trotz fünf gutgemachten Plätzen letztlich aber deutlich.
WM-Stände
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Die Stimmen
Lando Norris: «Ich bin tot, das war hart. Nach der ersten Runde war ich nicht glücklich, war plötzlich fünfter. Aber ich wusste, wenn ich dran bleibe, macht sich die Qualität unseres Autos bemerkbar. Mit neun Punkten Rückstand in die Sommerpause – da kann ich mich gut erholen.»
Oscar Piastri: «Ich habe alles gegeben. Als ich erfuhr, dass Norris nur einmal stoppt, musste ich wirklich Gas geben. Natürlich war es eine Überraschung, dass er nur einmal den Gummi wechselt. Aber Norris hat am Ende keinen Fehler gemacht.»
George Russell: «Wenn du als Vierter startest, musst du mit dem Podest zufrieden sein. Das Duell mit Leclerc war hart, ich glaube, wir haben uns sogar berührt. Er hat sein Auto in der Bremszone bewegt, also...» (Anm. d. Red.: Die FIA reagierte sofort und gab dem Ferrari-Piloten nach dem Ziel eine Fünf-Sekunden-Strafe.)
Das gab zu reden
Es ist nicht das Wochenende von Max Verstappen. Zuerst muss er im zweiten Training ein vom Team im Cockpit vergessenes Handtuch während der Fahrt rausschmeissen. Dann wird er im Qualifying von Gabriel Bortoleto in den Schatten gestellt, landet nur auf Rang acht. Kurz nach dem Start arbeitet er sich aber nach vorne, duelliert sich lange mit dem Sauber-Mann. Dann wechselt er zur falschen Zeit die Reifen und gerät mitten in einen Fahrerstau – über den er sich an Mikrofon auch lautstark beschwert. Letztlich springt der Holländer doch noch nach vorne – landet aber auf dem für seine Verhältnisse mageren 9. Platz.
So gehts weiter
Für die Fahrer der Formel 1 ist zuerst einmal Sommerferien angesagt. Das nächste Rennen steigt am 31. August im holländischen Zandvoort.