Was für ein Abschied: 61'000 Fans erleben beim wohl letzten GP Deutschland mit 77 Boxenstopps, Abflügen der beiden Mercedes-Piloten und einer grandiosen Aufholjagd von Sebastian Vettel noch einmal ein Rennen für die Geschichtsbücher.
Tatsächlich darf sich Vettel hinter Tagessieger Max Verstappen auch als Gewinner vom Hockenheimring verabschieden. Von Startplatz 20 pflügt er in seinem Ferrari durchs Feld bis auf Platz zwei. Es ist so etwas wie die Auferstehung des Wahl-Thurgauers, der bisher eine Saison zum Vergessen hinter sich hat: Meistens fehlt ihm der Speed, regelmässig wird er von Teamkollege Leclerc unter Druck gesetzt und dann kommen auch noch wie in Montreal und Silverstone Fahrerfehler dazu.
Nicht so am Sonntag. Da zeigt Vettel auf der nassen Piste jene Qualitäten, die ihn einst bei Red Bull zum Vierfach-Weltmeister kürten. Als einziger der Top-Piloten begeht er keinen Fahrfehler. Doch wieso kommt der 32-Jährige mit den schwierigen Verhältnissen so viel besser zurecht als die Konkurrenz? «Der Indikator waren die Zuschauer, ohne Witz», verrät Vettel nach dem Rennen im Interview mit «RTL».
«Ich habe erst die Hand aus dem Auto rausgehalten. Die Tropfen waren relativ gross. Es fühlte sich auch so an, als sei es immer noch relativ feucht. Dabei sah es aus, als wäre es trocken. Dann habe ich irgendwann angefangen, auf die Zuschauer zu schauen, ob die die Regenschirme aufgespannt haben oder nicht. Und die waren alle weg. Also habe ich gedacht, so schlimm kann es nicht sein. Keiner wird freiwillig so nass.»
Vettel wechselt in Absprache mit der Ferrari-Box schon nach 47 von 64 Runden auf Trockenreifen. Aber am meisten Hilfe bekommt er in der Schlussphase von Mercedes. Als Bottas sein Auto rauswirft kommt zum fünften Mal das Safety Car raus und sammelt das Feld wieder ein. So kann der an siebter Stelle liegende Vettel aufschliessen und in den letzten fünf freien Runden seine Aufholjagd auf trockener Piste noch bis zum zweiten Platz beenden. Das Motodrom tobt wie zu besten Schumi-Zeiten.
Bringt Hockenheim etwa gar die grosse Wende in der WM? Noch beträgt Vettels Rückstand auf Hamilton 84 Punkte. Und diese Woche gehts in Budapest weiter, wo der Brite mit sechs Triumphen den Siegesrekord hält.
Die neue Formel 1 Saison beginnt mit dem GP von Australien. Richtig tiefgreifende Regelveränderungen gibt es für 2019 zwar nicht, aber einige wichtige Neuerungen stehen dennoch an. BLICK erklärt die wichtigsten Änderungen für die Fahrer und Teams.
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