Seit 33 Rennen, seit dem Grand Prix von Spanien 2013, hat Ferrari kein Rennen mehr gewonnen. Und 2014 gelang den Roten – erstmals seit 1993 – kein Sieg.
Ferrari hat in seiner langen WM-Geschichte seit 1950 viele Palast-Revolutionen erlebt. Nicht nur an der Spitze wurde ausgemistet. Auch Superstars wie Niki Lauda und Alain Prost wurden gefeuert, weil sie mit abschätzigen Worten den Mythos beschmutzten.
Ferrari ist in Italien eine Religion. Heiligsprechungen finden allerdings kaum statt. Mit einer Ausnahme: Michael Schumacher wurde nach 72 GP-Siegen und fünf WM-Titeln auf dem Testgelände von Fiorano geehrt – mit der Piazza Michael Schumacher.
Nach ihm wurde 2007 nur noch Kimi Räikkönen auf Ferrari Weltmeister. 2015 versucht der Finne mit der neuen Hoffnung im Team, Sebastian Vettel, den Titel zu jagen.
Ein Ziel, das man mit der aktuellen Motoren-Formel nicht erreichen wird. So einfach und brutal ist das für die Millionen Ferrari-Fans. Sie werden also noch lange leiden.
Die neuen Chefs Sergio Marchionne und Maurizio Arrivabene hüten sich vor Versprechungen, die sie nicht halten können. Wenigstens in dieser Beziehung hat Ferrari aus alten Fehlern gelernt. Wie lange aber die neuen «Könige von Maranello» das Geduldsspiel überleben, weiss niemand. Marchionne: «Ein Ferrari, der nicht siegt, ist kein Ferrari!»