So krass ist der Bortoleto-Crash in Brasilien
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Handy-Video zeigt:So krass ist der Bortoleto-Crash in Brasilien

Knapp an Katastrophe vorbei
Bortoleto-Crash vor Augen der Eltern und Freundin

Mit Gabriel Bortoleto ist beim Sprint in Interlagos ausgerechnet der Lokalmatador in einen heftigen Abflug verwickelt. Der Sauber-Pilot bleibt zum Glück unverletzt und tröstet anschliessend seine Liebsten.
Publiziert: 08.11.2025 um 22:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2025 um vor 39 Minuten
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Gabriel Bortoleto fliegt im Sprint in Interlagos heftig ab.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Das ging knapp an der Katastrophe vorbei. Ausgerechnet Lokalmatador Gabriel Bortoleto (21) versuchte in der 24. und letzten Sprint-Runde noch Albon auf dem 10. Platz zu überholen. Auch wenn nur die ersten acht Punkte bekommen. Doch der Angriff auf der langen Start-Ziel-Geraden ging schief. Der Brasilianer verlor vor den Augen seiner Eltern und Freundin den Sauber mit offenem DRS und auf einer feuchten Stelle aus der Kontrolle.

Gabriel Bortoleto mit seiner Freundin Isabella (hier beim GP von Silverstone Anfang Juli).
Foto: Lukas Gorys

Mit 339 km/h flog Bortoleto ab, verteilte Tausende von Trümmerteilen (die auch Albon trafen) und donnerte dann mit 34 g in die Mauer, der zweite Einschlag war noch brutaler – 57 g. Im Medical Center wurde der Rookie bald entlassen und er durfte sein Team und die Liebsten trösten. Bei solchen Unfällen, sicher einer der schwersten der letzten Jahre, bleibt die Angst immer an den Boxen.

Fast das Wunder

In der Zwischenzeit hatte das Team bereits entschieden, für die drei Stunden später steigende Qualifikation einen neuen C45 aufzubauen. Der Auspuff war abgerissen, das Chassis vorne eingerissen. Fast wäre es dem Hinwiler Team gelungen, das Auto neu in die Garage zu stellen. Als die Zeitenjagd begann, hatte Bortoleto schon den Helm auf, kletterte dann aber zu spät ins Auto. Trotzdem: Applaus für die Mechaniker.

Die Sauber-Stimmen

Teamchef Jonathan Wheatley

«Zunächst einmal möchte ich die unglaublichen Leistungen der gesamten Crew in der Garage heute anerkennen. Nach Nicos Zwischenfall im Sprint-Rennen reparierten sie sein Auto während der Rotphase und mussten anschliessend sofort das Getriebe entfernen, um ein weiteres Problem zu beheben. Auf Gabis Seite der Garage hat das Team alles gegeben, ein neues Chassis, einen neuen Motor und ein neues Getriebe in sehr kurzer Zeit nach seinem Crash im Sprint aufzubauen. Wir sind alle extrem erleichtert, dass er unverletzt geblieben ist – ein Beweis für die Pionierarbeit, die von der FIA und den Teams im Bereich Sicherheit geleistet wurde. Letztlich musste alles perfekt laufen, damit das Auto für das Qualifying bereit war, und ein kleines Problem bedeutete, dass es heute nicht geklappt hat, was für Gabi und das gesamte Team nach einer so unglaublichen Leistung schade war. Wenn man sich die positiven Dinge ansieht: Nico hatte ein reibungsloses Qualifying und erreichte verdient zum ersten Mal in dieser Saison Q3, als Zehnter. Angesichts der Herausforderungen, denen wir uns heute stellen mussten, ist das ein sehr ermutigendes Ergebnis, und ich verlasse den Kurs stolz auf das Team und optimistisch in Hinblick auf das Rennen.»

Nico Hülkenberg (15. im Sprint, 10. im Qualifying)

«Es ist grossartig, es ins Q3 geschafft zu haben – zum ersten Mal in diesem Jahr – das ist definitiv etwas, worüber man sich freuen kann. Allerdings war es keine einfache Session. Der Wind machte das Auto ziemlich unberechenbar und schwer zu handhaben, und das Setup war während der gesamten Session knifflig, was es schwer machte, die Runden richtig hintereinander zu fahren. Trotzdem haben wir uns durchgebissen und es in die Top 10 geschafft, was angesichts der Bedingungen ein solides Ergebnis ist. Früher am Tag resultierte im Sprint ein enttäuschendes Ergebnis, aber grosses Lob an das Team – es hat grossartige Arbeit geleistet, das Auto in so kurzer Zeit repariert und wieder einsatzbereit gemacht. Morgen sieht es nach einem trockenen Rennen aus, was eine Herausforderung sein könnte, aber wir werden alles geben. Hinter uns sind einige schnelle Autos, also müssen wir clever sein und versuchen, jede Gelegenheit zu nutzen. Das Ziel sind immer Punkte, und wir werden hart kämpfen, um welche zu holen.»

Gabriel Bortoleto (DNF im Sprint, DNS im Qualifying)

«Ich hatte Glück und bin gesegnet, dass ich heute nach meinem Zwischenfall unverletzt davongekommen bin; es war ein riesiger Crash, aber ich stehe hier auf eigenen Beinen, und das zeigt nicht nur, wie gut diese Autos heutzutage gebaut sind, sondern auch den Fortschritt, den wir über die Jahre im Bereich Sicherheit gemacht haben. Ich möchte unseren Mechanikern danken, die alles getan haben, um mir doch irgendwie noch das Qualifying zu ermöglichen. Sie haben super hart gearbeitet, mein Auto von Grund auf wieder aufgebaut, und wir hätten es fast rechtzeitig geschafft. Natürlich kann ich nicht vermeiden, ein wenig enttäuscht zu sein, das Qualifying bei meinem ersten Heim-Grand-Prix nicht geschafft zu haben – das ist schade, denn ich habe wirklich das Gefühl, dass unser Auto konkurrenzfähig genug war, um dieses Wochenende etwas aufzubauen, wie Nicos Einzug ins Q3 zeigt. Aber es gibt noch ein Rennen morgen. Ich möchte einfach ins Auto, fahren, mein Bestes geben und meine Zeit dort geniessen.»

Teamchef Jonathan Wheatley

«Zunächst einmal möchte ich die unglaublichen Leistungen der gesamten Crew in der Garage heute anerkennen. Nach Nicos Zwischenfall im Sprint-Rennen reparierten sie sein Auto während der Rotphase und mussten anschliessend sofort das Getriebe entfernen, um ein weiteres Problem zu beheben. Auf Gabis Seite der Garage hat das Team alles gegeben, ein neues Chassis, einen neuen Motor und ein neues Getriebe in sehr kurzer Zeit nach seinem Crash im Sprint aufzubauen. Wir sind alle extrem erleichtert, dass er unverletzt geblieben ist – ein Beweis für die Pionierarbeit, die von der FIA und den Teams im Bereich Sicherheit geleistet wurde. Letztlich musste alles perfekt laufen, damit das Auto für das Qualifying bereit war, und ein kleines Problem bedeutete, dass es heute nicht geklappt hat, was für Gabi und das gesamte Team nach einer so unglaublichen Leistung schade war. Wenn man sich die positiven Dinge ansieht: Nico hatte ein reibungsloses Qualifying und erreichte verdient zum ersten Mal in dieser Saison Q3, als Zehnter. Angesichts der Herausforderungen, denen wir uns heute stellen mussten, ist das ein sehr ermutigendes Ergebnis, und ich verlasse den Kurs stolz auf das Team und optimistisch in Hinblick auf das Rennen.»

Nico Hülkenberg (15. im Sprint, 10. im Qualifying)

«Es ist grossartig, es ins Q3 geschafft zu haben – zum ersten Mal in diesem Jahr – das ist definitiv etwas, worüber man sich freuen kann. Allerdings war es keine einfache Session. Der Wind machte das Auto ziemlich unberechenbar und schwer zu handhaben, und das Setup war während der gesamten Session knifflig, was es schwer machte, die Runden richtig hintereinander zu fahren. Trotzdem haben wir uns durchgebissen und es in die Top 10 geschafft, was angesichts der Bedingungen ein solides Ergebnis ist. Früher am Tag resultierte im Sprint ein enttäuschendes Ergebnis, aber grosses Lob an das Team – es hat grossartige Arbeit geleistet, das Auto in so kurzer Zeit repariert und wieder einsatzbereit gemacht. Morgen sieht es nach einem trockenen Rennen aus, was eine Herausforderung sein könnte, aber wir werden alles geben. Hinter uns sind einige schnelle Autos, also müssen wir clever sein und versuchen, jede Gelegenheit zu nutzen. Das Ziel sind immer Punkte, und wir werden hart kämpfen, um welche zu holen.»

Gabriel Bortoleto (DNF im Sprint, DNS im Qualifying)

«Ich hatte Glück und bin gesegnet, dass ich heute nach meinem Zwischenfall unverletzt davongekommen bin; es war ein riesiger Crash, aber ich stehe hier auf eigenen Beinen, und das zeigt nicht nur, wie gut diese Autos heutzutage gebaut sind, sondern auch den Fortschritt, den wir über die Jahre im Bereich Sicherheit gemacht haben. Ich möchte unseren Mechanikern danken, die alles getan haben, um mir doch irgendwie noch das Qualifying zu ermöglichen. Sie haben super hart gearbeitet, mein Auto von Grund auf wieder aufgebaut, und wir hätten es fast rechtzeitig geschafft. Natürlich kann ich nicht vermeiden, ein wenig enttäuscht zu sein, das Qualifying bei meinem ersten Heim-Grand-Prix nicht geschafft zu haben – das ist schade, denn ich habe wirklich das Gefühl, dass unser Auto konkurrenzfähig genug war, um dieses Wochenende etwas aufzubauen, wie Nicos Einzug ins Q3 zeigt. Aber es gibt noch ein Rennen morgen. Ich möchte einfach ins Auto, fahren, mein Bestes geben und meine Zeit dort geniessen.»

Diese hatten zu Beginn des wilden Sprints schon den havarierten Sauber von Hülkenberg für den Neustart reparieren müssen. Kurz vor dem Sauber-Crash von Hülkenberg hatte es wenige Meter zuvor Piastri im McLaren erwischt – ein schmerzvoller Nuller. Denn sein Teamkollege Lando Norris (25), der in Mexiko mit einem Punkt die WM-Führung übernommen hatte, holte sich die acht Zähler für den Sprint-Triumph (vor Antonelli, Russell und Verstappen).

Norris' goldener Samstag

Ja, der goldene Samstag ging für Norris weiter: 15. Pole-Position für den 21. WM-Lauf am Sonntag, während Piastri neben Leclerc (Ferrari) aus der zweiten Reihe startet. Man traut dem Australier fast nichts mehr zu. Wie Hamilton, der den Ferrari auf Startplatz 13 setzte.

Für Verstappen ist die WM 2025 am Samstag vielleicht schon zu Ende gegangen. Die fünf Sprint-Punkte waren für den Holländer noch ein Trostpflaster, aber der Red Bull zeigte seine Schwächen. Und so verpasste Verstappen im 230. Grand Prix den Sprung in den zweiten Teil der Qualifikation gegenüber Hülkenberg um 0,066 Sekunden. Das ist ihm zuletzt 2021 in Russland passiert.

Weil Teamkollege Tsunoda noch langsamer war, erwischte es beide Red Bull im ersten Teil der Zeitenjagd – wie zuletzt in Japan 2006. Da war ein gewisser Antonelli, am Sonntag im Mercedes ein Geheimfavorit, gerade mal einen Monat alt.

Verstappen startet aus Boxengasse

Wenn Verstappen seinen Rückstand von 39 Punkten auf Norris nicht verringern kann, ist der Traum vom 5. Titel wohl endgültig weg. Aber wir erinnern uns an 2024, als Super-Max in Interlagos vom 17. Startplatz im grössten Regen-Chaos der letzten Jahre wie ein Renngott durchs Wasser pflügte. Ab 18 Uhr MEZ fehlt der 68-fache GP-Sieger allerdings auf der 16. Startposition. Denn er fährt mit einem neuen Motor aus der Boxengasse los.

Sein bissiger Kommentar zum Qualifikations-Absturz bei Sonnenschein: «Keine Leistung, kein Grip, kein Vertrauen – morgen neuer Tag!» Er dauert auf dem 4,309 km langen Kurs 71 Runden.

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