Wird jetzt das Duell um die Vorherrschaft bei den Silberpfeilen wieder härter? Droht gar ein Crash wie in Spa 2014? Und fliegen hinter den Kulissen wieder die Fetzen?
Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda (66) äussert sich gegenüber SonntagsBlick deutlich: «Rosberg ist zurück. Nach seinen Durchhängern in den ersten beiden Rennen ist Nico wieder scharf. Doch damit beginnen bei uns die Probleme!»
Da sich der dreifache China-Sieger Hamilton und Rosberg, der hier 2012 seinen ersten Grand Prix gewann, immer weniger ausstehen können (ums kurz zu formulieren), wird vor allem die Rennstrecke zu einem Ort der Abrechnung. Giftige Worte oder herablassende Bemerkungen können den andern schon lange nicht mehr schocken.
Vettel dicht hinter der Mercedes-Mauer
Noch hat man bei Mercedes alles im Griff. Aber Lauda sagt auch: «Ich hoffe, es gibt keinen Ärger.» Denn Rennfahrer sind komplizierte und sensible Geschöpfe. So hat Hamilton seinen neuen Vertrag ab 2016 immer noch nicht unterschrieben! Lauda: «Keine Angst, Lewis bleibt bei uns!» Wo will er sonst auch hin?
Bei Ferrari hat man nach der Sternstunde in Kuala Lumpur Lust auf mehr bekommen. «Macht uns das Leben nicht so schwer», witzelte Lauda im Gespräch mit dem neuen Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene.
Malaysia-Sieger Vettel, gestern als Dritter im Ferrari um 0,8 Sekunden geschlagen: «Ich bin zufrieden. Die zwei Fahrer vor mir bilden weiter eine Mauer, die man nicht so einfach niederreissen kann! Wir müssen jetzt einfach konsequent unsere Arbeit tun!»
Sein Teamkollege Kimi Räikkönen (35), hinter dem Williams-Duo Massa und Bottas nur auf der sechsten Startposition, muss langsam aufpassen, dass ihn Vettel nicht demontiert. Sonst droht dem hier in China besonders beliebten Finnen die klare Nummer-2-Position, sollte sich Vettel tatsächlich in den WM-Fight gegen Mercedes einmischen können.
Bei Red Bull (7. Ricciardo) und Lotus-Mercedes (8. Grosjean) muss man heute nehmen, was die ersten drei Startreihen vielleicht übrig lassen! Vor allem Lotus braucht dringend die ersten WM-Punkte. Die Finanznot wird dort ja nicht kleiner – wie bei Force India und Sauber. Sie hoffen jetzt auf ihren Mitstreiter, Ex-FIA-Boss Max Mosley, und die um Hilfe gebetene Wettbewerbskommission der EU.