Obwohl Rekurse in den letzten Jahren kaum eine Chance hatten, könnten sich diesmal die 6000 Euro Rekurs-Gebühr lohnen. Ein schneller Entscheid aus Paris, wo der Fall behandelt wird, ist nicht zu erwarten. Das Urteil ist auf den 24. September angesetzt. Im Haifischbecken der Formel 1 ist Schnelligkeit ein Fremdwort.
Denn Alfa-Sauber (wo am Donnerstag im Motorhome Dutzende von Schweizer Flaggen wehten) hat jetzt 15 Tage Zeit, seine Beweise schriftlich zu formulieren. Teammanager Beat Zehnder zu BLICK: «Ich darf zu einem laufenden Verfahren nichts sagen. Aber 15 Tage brauchen wir nicht!»
Ebenfalls 15 Tage hat danach die Gegenpartie Zeit, die Strafe für beide Autos im komplizierten Kupplungs-Fall nochmals zu ergründen.
Und darauf kommen weitere 15 Tage dazu, sollte sich eine Dritt-Partei in den Fall einmischen. Das wäre zum Beispiel Williams-Mercedes, das in Deutschland durch die Zurückversetzung von Räikkönen und Giovinazzi auf die Ränge 12 und 13 profitierte – und dadurch den ersten WM-Punkt erbte: 10. Kubica.
Und auch Haas-Ferrari hat ein Interesse, dass das Urteil nicht umgestossen wird. Grosjean und Magnussen hatten in Hockenheim plötzlich zehn statt nur drei Punkte auf dem Konto.
Neue Autos für Ferrari-Piloten
Mit dem Entscheid ist also erst im September zu rechnen. Spätestens dann will Ferrari wieder zum Siegen zurückkehren. Für das erste Ungarn-Training bekommen Vettel und Leclerc einen «neuen» Boliden – mit Leitblechen an den Seitenkästen!
Seit dem letzten Ferrari-Erfolg in Austin 2018 (Räikkönen) sind jetzt bereits 14 WM-Läufe ohne Lorbeerkranz für Maranello über die Bühne gegangen. 2014 und 2016 blieben die Roten übrigens ohne einen Sieg in der Saison.