Die grosse Frage nach dem Premieren-Training mit neun Talenten: Hat sich mit dem sensationellen 6. Platz der Brite Arvid Lindblad (18) im Red Bull-Honda den GP-Sitz bei Racing Bulls für 2026 schon gesichert?
«Wir liegen kaum daneben»
Noch lässt sich der Grazer Bullen-Motosportchef Dr. Helmut Marko (82) nicht in die Karten schauen. Er sagt nur: «Lindblad steht schon lange auf unserer Liste. Jetzt hat er erneut bewiesen, dass wir mit unserer Einschätzung kaum danebenliegen!»
Man erwartet die Fahrerwahl bei den zwei Teams, die 2026 mit dem eigenen Motor (Powertrains mit Ford-Unterstützung) antreten, bis zum GP Brasilien am 9. November. Arvid: «Das Team hat mir klar gesagt, pass auf, es ist das Auto von Max! Nun, ich glaube, ich machte neben einigen kleinen Fehlern einen guten Job.»
Alpine weiter mit Colapinto
Bei WM-Schlusslicht Alpine hat man die ewige Fragerei nach dem Teamkollegen 2026 neben Pierre Gasly satt? Die Franzosen haben dem Argentinier Franco Colapinto nach dessen Austin-Ausrutschers (Teamorder missachtet) tüchtig den Kopf gewaschen. Ja der Fahrer musste sich sogar bei der ganzen Rennmannschaft entschuldigen.
Das war Busse genug. In Mexiko bekam der Mann aus Buenos Aires die Zusage für den GP-Sitz im nächsten Jahr. Damit ist das achte Team nach McLaren, Ferrari, Aston Martin, Sauber (Audi), Williams, Haas und Mercedes fix.
Beschiss: Aston Martin und wer?
Red Bull kam in Mexiko wegen seines früheren Chefs Christian Horner (51) wieder in die Schlagzeilen. Der Mann, der nach 20 Jahren entlassen wurde, hat offenbar noch Rechnungen offen. Er soll englischen Medien erzählt haben, dass offenbar zwei Teams den Budgetoberdeckel 2024 von rund 150 Millionen Dollar verfehlt haben,
Aston Martin hat seinen Fehler bereits zugegeben. Die internen Buchprüfer haben die Unterschrift unter einen Report mit einem Tag Verspätung abgegeben. Das andere Team soll aber eindeutig den Budgetdeckel gebrochen haben. In einer Woche sollen die endgültigen Berichte der FIA folgen.
Kann Ferrari endlich siegen?
Das zweite Training verlief auf 2200 Meter Höhe (wo die Motoren bis zu 15 Prozent der Leistung verlieren) vom Start weg normal. Und ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Ferrari (seit einem Jahr sieglos) bekämpfte sich mit Starpilot Leclerc und Teamkollege Hamilton nach dem leichten Aufwind in Austin mit dem McLaren-Duo Piastri und Norris sowie dem neuen Titelfavoriten Verstappen. Bis auch GP-Junior Antonelli im Mercedes und Sainz im Williams (bekommt wegen Austin-Foul an Antonelli fünf Strafplätze)vorne anklopften.
Bei Halbzeit lag Verstappen im Red Bull vorne. Noch-Teamkollege Tsunoda gab wieder mal richtig Gas, die Angst vor dem Rauswurf fährt jetzt beim Japaner mit. Aber die halbe Sekunde Rückstand bleibt.
Die Hinwiler Wundertüte
Sauber hielt sich lange im Mittelfeld, bis man mit dem weichen Gummi mit einer Rückstand auf Verstappen zurückfiel. Was kann man von Hülkenberg (16.) und Bortoleto (15.) in der Qualifikation am Samstag ab 23 Uhr MEZ (TV live) erwarten? Sagen wir es mal so: Die letzten Rennen haben gezeigt, dass alles aus der Hinwiler Wundertüte fallen kann.
Für das zukünftige Audi-Team geht es als aktueller WM-Achter mit 59 Punkten in Mexiko darum, den Vorsprung auf Haas (48) zu verteidigen oder sogar Aston Martin (69) anzugreifen.
Erinnerungen an Seppi
Der Freitag, 24. Oktober 2025, geht als 54. Todestag des unvergessenen Schweizer Rennfahrers Jo «Seppi» Siffert in die Geschichte ein. Man trifft sich jeweils an diesem historischen Datum am Grab des Freiburgers. Diesmal waren auch die ehemaligen Schweizer Spitzen-Piloten Roland Salomon (90) und Fredy Amweg (76) dabei.
Mader (89): «Komme jedes Jahr»
Ebenfalls unter den über 100 Besuchern sahen wir den früheren Siffert-Freund und Motoren-Hexer Heini Mader (89). Er stellte sich neben ein Tinguely-Porträt von Seppi, der 1971 mit dem BRM in Brands Hatch starb – Blick war damals als einzige Schweizer Zeitung vor Ort. Mader: «Solange ich gesund bleibe, ist dieser 24. Oktober für mich ein Pflichttermin.»