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Umstrittenes Manöver in Kanada
Hamilton siegt dank Vettel-Strafe

Dank einer Fünf-Sekunden-Strafe gegen Sebastian Vettel gewinnt Lewis Hamilton den GP von Kanada, obwohl der Deutsche vor ihm ins Ziel kommt.
Publiziert: 09.06.2019 um 19:44 Uhr
|
Aktualisiert: 10.06.2019 um 14:25 Uhr
Für dieses Manöver kassiert Vettel eine Strafe
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Fahrt übers Gras in Montreal:Für dieses Manöver kassiert Vettel eine Strafe
Roger Benoit aus Montreal und Christian Müller

Eine einzige Szene erhitzt bei einem sonst ereignisarmen GP von Kanada die Gemüter: 47 Runde lang sieht es so aus, als würde Sebastian Vettel die Serie von sechs Mercedes-Siegen zum Saisonstart brechen.

Doch dann rutscht der Ferrari-Pilot über die Wiese und kommt knapp vor Verfolger Lewis Hamilton zurück auf die Strecke. Der Brite muss auf die Bremse, um einen Crash zu vermeiden. Wenig später bekommt Vettel von den Kommissären für dieses umstrittene Manöver eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen gefährlicher Fahrweise aufgebrummt.

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Die Bilder aus Montreal: Vettel und Hamilton kommen sich in Runde 47 in die Quere.
Foto: imago images / Motorsport Images

Heisst: Obwohl Vettel als Erster über die Ziellinie fährt, geht nach Addition der fünf Sekunden der Sieg an Hamilton, der knapp hinter dem Deutschen die karierte Flagge sieht. Vettel meldet sich sauer über Funk: «Wo hätte ich hinsollen? Ich konnte nirgendwo hin. Ich wäre sonst in die Mauer gekracht. Das muss ein Blinder sein, der denkt, ich hätte auf der Wiese bremsen sollen. Ich komme mir vor wie im falschen Film. Das ist nicht fair.»

Hamilton kommentiert die Szene natürlich anders: «So wollte ich nicht gewinnen. Aber ich habe ihn vor der Schikane in einen Fehler gehetzt. Und nachher hätte er bei der Rückkehr auf die Strecke mehr aufpassen müssen. Für mich war rechts plötzlich kein Platz mehr. Ich wäre beinahe in die Mauer gecrasht.»

Das ganze Fluchen Vettels hilft nichts: Hamilton feiert vor Vettel und dessen Ferrari-Kollegen Charles Leclerc seinen 78. GP-Sieg, den siebten in Montreal. Auch dass der Wahl-Thurgauer im Parc Fermé die Tafeln vertauscht und die «1» vor den Platz seines Ferraris stellt (siehe Tweet), ändert nichts an Hamiltons Sieg.

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Zwischen den beiden Piloten geht es nach dem Rennen zivilisiert zu und her: Hamilton holt Vettel zu sich aufs Podium mit der Nummer 1, Vettel verteidigt den Briten gegenüber den Fans, die den WM-Leader bei der Siegerehrung ausbuhen. In der Fahrer-WM baut Hamilton (162 Punkte) seine Führung auf Bottas (133) und Vettel (100) aus.

Die beiden Alfa-Sauber haben nie eine Chance auf Punkte. Antonio Giovinazzi wird 13. Kimi Räikkönen fährt auf Rang 15. Nach vier Mal Punkten zum Saisonbeginn gibts nun den dritten Nuller in Serie für die Hinwiler. Überraschend stark: Die Renault von Hülkenberg (6.) und Ricciardo (7.), die sogar Gasly (8.) im Red Bull hinter sich lassen.

So berichtet die Welt über die Vettel-Strafe

FAZ (Deutschland):
«Beim Rennfahren aber geht es um harte Positionskämpfe, um Attacken und Angriffe, bei denen Ausbremsmanöver im vorgegebenen Rahmen nicht nur erlaubt, sondern auch gewünscht sind. Insofern steckt in der Urteilsbegründung ein Schuss unfreiwilliger Ironie. Die bestrafte «gefährliche Rückkehr auf die Piste„» war nicht gefährlich in den Augen der Piloten. Gefährlich ist vor allem die Konsequenz des Urteils - für den Geist der Formel 1.»

Süddeutsche Zeitung:
«Die Strafe mochte hart gewesen sein. Aber sie war nachvollziehbar. Und es war auch so: Vettel hatte einen Fahrfehler begangen.»

L'Equipe (Frankreich):
«In der 48. Runde beging Vettel einen legeren Fahrfehler und landet im Gras. Eine Tatsache, die so schwierig zu akzeptieren ist, dass Vettel kurzum die Nummern 1 und 2 bei den vor der Siegerehrung parkierten Autos vertauschte.»

The Guardian (England):
«Vettel und Ferrari hatten das Rennen in der Hand, aber der Sieg wurde ihnen genommen, und das Finale verkam fast zur Pantomime, was allen beteiligten Fahrern, nicht zuletzt Hamilton, wenig Freude bereitete.»

Daily Telegraph (England):
«Der Zorn der Hölle könnte nicht grösser sein als der des verschmähten viermaligen Weltmeisters.»

The Sun (England):
«Hamilton zwang Vettel zu einem Fehler. Vettel kassierte von den Kommissären dafür eine Ohrfeige – in Form einer Strafe.»

Marca (Spanien):
«Vettel verschenkt einen Sieg, den er schon in der Tasche hatte.»

Sport (Spanien):
«Die FIA schenkt Hamilton den Sieg.»

FAZ (Deutschland):
«Beim Rennfahren aber geht es um harte Positionskämpfe, um Attacken und Angriffe, bei denen Ausbremsmanöver im vorgegebenen Rahmen nicht nur erlaubt, sondern auch gewünscht sind. Insofern steckt in der Urteilsbegründung ein Schuss unfreiwilliger Ironie. Die bestrafte «gefährliche Rückkehr auf die Piste„» war nicht gefährlich in den Augen der Piloten. Gefährlich ist vor allem die Konsequenz des Urteils - für den Geist der Formel 1.»

Süddeutsche Zeitung:
«Die Strafe mochte hart gewesen sein. Aber sie war nachvollziehbar. Und es war auch so: Vettel hatte einen Fahrfehler begangen.»

L'Equipe (Frankreich):
«In der 48. Runde beging Vettel einen legeren Fahrfehler und landet im Gras. Eine Tatsache, die so schwierig zu akzeptieren ist, dass Vettel kurzum die Nummern 1 und 2 bei den vor der Siegerehrung parkierten Autos vertauschte.»

The Guardian (England):
«Vettel und Ferrari hatten das Rennen in der Hand, aber der Sieg wurde ihnen genommen, und das Finale verkam fast zur Pantomime, was allen beteiligten Fahrern, nicht zuletzt Hamilton, wenig Freude bereitete.»

Daily Telegraph (England):
«Der Zorn der Hölle könnte nicht grösser sein als der des verschmähten viermaligen Weltmeisters.»

The Sun (England):
«Hamilton zwang Vettel zu einem Fehler. Vettel kassierte von den Kommissären dafür eine Ohrfeige – in Form einer Strafe.»

Marca (Spanien):
«Vettel verschenkt einen Sieg, den er schon in der Tasche hatte.»

Sport (Spanien):
«Die FIA schenkt Hamilton den Sieg.»

Das Resultat des GP von Kanada.
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