Frustrierter Vettel nach GP Frankreich
«Hamilton spielt nur mit uns!»

Sebastian Vettel (31) fährt beim GP in Frankreich am vergangenen Sonntag mit neuen Reifen nur geringfügig schneller als Leader Lewis Hamilton (34) mit gebrauchten. Das schockiert den Deutschen.
Publiziert: 25.06.2019 um 01:44 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2019 um 02:15 Uhr
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Machtdemo: Nicht nur in der Boxengasse lässt Lewis Hamilton alle stehen.
Foto: Getty Images
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Formel 1 findet kaum noch neue Anhänger. Nur die Tulpensöhne spielen wegen Mad Max verrückt: Für den GP Österreich am Sonntag wurden allein 28 000 Tickets nach Holland verkauft.

Vor einem Jahr siegte Verstappen in der Steiermark – weil gleich beide Mercedes ausfielen. Seither haben Hamilton und Bottas immer gepunktet. Ein Wahnsinn.

Die letzte Machtdemonstration vor zwei Tagen in Le Castellet. Selbst Mercedes-Boss Toto Wolff (47) wird es langsam unheimlich: «Wir hätten auch gerne spannendere Rennen!» Natürlich mit Siegen der Silberpfeile...

Wie brutal die Lage ist, zeigte der Kampf um die schnellste Runde. Als Hamilton hörte, dass Vettel in der vorletzten Runde (an ungefährdeter fünfter Stelle) noch den Gummi wechseln wird, um den Extrapunkt zu holen, überfiel den Briten der Ehrgeiz.

Leader Hamilton fuhr plötzlich wieder superschnell – 1:32,764. Die schnellste Rennrunde!

Da startete Vettel seine Chaos-Runde auf frischen weichen Reifen – 1:32,740. Oder eben 0,024 schneller.

Doch der Deutsche war danach geschockt: «Ich riskiere für diese Zeit alles – und der Lewis fährt die gleiche Zeit aus dem Stand mit alten und von Blasen übersäten Reifen!»

«Ziel verpasst, Rückstand auf Mercedes zu verkürzen»

Bei Mercedes hatte man ausgerechnet, dass Vettel mit diesem neuen Gummi eigentlich eine hohe 1:31er-Zeit hätte fahren müssen!

Das Fazit zog der Ferrari-Pilot selber: «Machen wir uns doch nichts vor, der Lewis spielt nur mit uns!»

Bei der Siegehrung standen die roten Bosse Binotto und Camilleri fast versteinert vor dem Podest, wo wenigstens Leclerc (3.) auftreten durfte.

Vettel: «Wenn es unser Ziel war, den Rückstand auf Mercedes zu verkürzen, dann haben wir dieses Ziel verpasst!»

2018 standen neben Sieger Verstappen mit Räikkönen und Vettel in Spielberg sogar zwei Ferrari auf dem Treppchen. Weil eben beide Mercedes ausfielen.

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