Sauber
5. Nico Hülkenberg
12. Gabriel Bortoleto
Da sind die nächsten WM-Punkte für Sauber! Holte Nico Hülkenberg in Melbourne zum Saisonauftakt sechs Zähler, sind es in Barcelona sogar zehn. Die Upgrades, die die Piloten für ihren C45 auf dieses Wochenende hin bekommen haben, haben Wirkung gezeigt.
Der Deutsche erwischt einen starken Start, schiebt sich von Startplatz 15 auf Rang 10 vor. Auch Teamkollege Bortoleto lässt er hinter sich. In der 10. Runde holt sich Hülkenberg nigelnagelneue Medium-Reifen (auf Soft gestartet) und lässt diese bis Runde 47 drauf. Durch die Safety-Car-Phase kurz vor Schluss und die Zehn-Sekunden-Strafe gegen Verstappen (s. «Das Rennen») wird er am Schluss sogar noch Fünfter.
Dadurch gibt Sauber (neu 16 Punkte) die rote Laterne in der Konstrukteurs-Wertung an Alpine (11) ab. Und nicht nur das: Die Hinwiler rücken sogar auf den 8. WM-Platz vor und lassen Aston Martin, das zwar gleich viele Punkte, aber das schlechtere Rennergebnis aufweist (Stroll 6. in China), hinter sich.
Auch Bortoleto schnuppert zwischenzeitlich an den WM-Punkten, ehe er sich in der 52. Runde ebenfalls neue Reifen aufziehen lässt. Trotz Safety-Car kann sich der Brasilianer nur noch auf Rang 12 vorkämpfen.
Das Rennen
WM-Leader Oscar Piastri fährt in Barcelona zu seinem fünften Saisonsieg und bestätigt damit die Statistik des Spanien-GP: Vor dem Rennen haben in 91 Prozent der Fälle jeweils die Piloten der Frontreihe den GP gewonnen. So auch diesmal. McLaren feiert dank Lando Norris den Doppelsieg – es ist der dritte nach China und Miami, wieder mit Piastri als Triumphator. Charles Leclerc im Ferrari wird Dritter.
Das Rennen ist geprägt von den Stopp- und Reifenstrategien. Nachdem sich Verstappen via Funk über weniger Haftung im Vergleich zu McLaren beklagt hat, holt er sich schon in der 14. Runde neue Slicks – und versucht damit den Undercut. Der gelingt, weil McLaren seine Fahrer erst in den Runden 22 (Norris) und 23 (Piastri) reinholt. Mit fünf Sekunden Vorsprung führt Verstappen.
In der 30. Runde holt er sich dann Medium-Reifen – fährt er damit nun die restlichen 36 Runden? Nein, denkt sich auch McLaren. «Sie werden wohl dreimal stoppen», funkt die Box Piastri zu. Richtig, in Runde 48 lässt sich Verstappen nochmals neue Medium-Reifen aufziehen.
Dann wirds wild. Antonelli rutscht mit einem Motorschaden zehn Runden vor Schluss ins Kiesbett und verursacht eine Safety-Car-Phase. Fast alle kommen rein und holen sich wieder neue Reifen – auch Verstappen. Dieser wettert: «Warum zur Hölle habt ihr mir die harten Reifen draufgemacht?» Die Antwort: «Es war die einzige Option.»
Dadurch wird der Holländer aber kein Gegner mehr für die Papayas, da die noch auf den viel schnelleren Soft-Reifen unterwegs sind. Schlimmer noch: Direkt nach Ende der Safety-Car-Phase rutscht Verstappen mit den harten Reifen herum und wird sofort von Leclerc geschnappt. Und es kommt noch schlimmer: Weil er gegenüber George Russell in der Folge zu aggressiv ans Werk geht und ihn anrempelt, bekommt er eine Zehn-Sekunden-Strafe und wird auf Rang 10 zurückversetzt!
Die Stimmen
Piastri (1.): «Es war überraschend, dass Max drei Stopps versuchte. Es war ein gutes Wochenende, die Pace war super. Ich bin sehr stolz auf das, was wir getan haben. Ich kann mich nicht beschweren, es ist ein tolles Jahr. Ich hatte einmal mehr ein tolles Auto. Ich habe das Rennen genossen. Ich habe gesehen, dass Hülkenberg auf Platz sechs ins Ziel kam, das war sehr beeindruckend. Meine Hinterreifen haben den Neustart nicht gerne gefahren. Aber es hat dennoch alles zusammengepasst.»
Norris (2.): «Oscar hat ein tolles Rennen gefahren, ich hatte nicht ganz die Pace wie er. Es ist ein langes Rennen, am Ende ist viel passiert. Doch die Plätze eins und zwei zu holen, ist grossartig.»
Leclerc (3.): «Es war am Schluss ein Kampf um die vorderen Plätze. Max und ich hatten ein bisschen Kontakt, aber ohne Konsequenzen. Ich habe in der Quali etwas zurückgesteckt, um heute bessere Reifen zu haben. Safety-Car hat uns heute zudem etwas Glück gebracht. Sie haben mir gesagt, dass Max auf die harten Reifen ging, wohl, weil sie keine andere Optionen mehr hatten. Ich wusste, dass ich einen guten Restart haben muss.»
Das gab zu reden
Hohe Fussball-Prominenz in Barcelona: Am Samstag war Barça-Star Robert Lewandowski während des Qualifyings in der Box von Max Verstappen, am Sonntag beehrt dann die Delegation der englischen Nationalmannschaft das Rennen. Mit dabei: Superstars wie Harry Kane, Bukayo Saka, Kyle Walker, Jude Bellingham, Cole Palmer und auch Nationaltrainer Thomas Tuchel. Und nicht nur die Three Lions sind da, auch Fifa-Präsident Gianni Infantino und die beiden Ex-Fussballer Roberto Carlos (Real Madrid) und Ivan Cordoba (Inter Mailand) lassen sich das Spektakel nicht entgehen.
So gehts weiter
Am kommenden Wochenende ist Pause. Danach verlässt der F1-Tross vorerst Europa und schlägt die Zelte in Übersee in Montreal (Ka) auf. Das Rennen findet am 15. Juni um 20 Uhr Schweizer Zeit statt.