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Rennen
GP der Eifel
Nürburg
Nürburg
1.
Lewis Hamilton
Lewis Hamilton1:35:49.641Mercedes
2.
Max Verstappen
Max Verstappen+4.470Red Bull Racing
3.
Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo+14.613Alpine

Historisches Rennen auf dem Nürburgring
Mick Schumacher schenkt Hamilton Helm von Papa

Lewis Hamilton fährt in Michael Schumachers Heimat zu seinem 91. GP-Sieg. Zu einem historisch rührenden Moment kommt es während des Sieger-Interviews.
Publiziert: 11.10.2020 um 14:11 Uhr
|
Aktualisiert: 12.10.2020 um 17:10 Uhr
Hier überreicht Mick Schumacher Hamilton den Helm seines Vater
0:32
Rührende Szene am Nürburgring:Mick Schumacher überreicht Hamliton den Helm seines Vaters
Roger Benoit (Nürburgring) und Nicolas Ledergerber

Lewis Hamilton hat den Rekord von Michael Schumacher egalisiert! 91 GP-Siege in 261 Rennen für den Briten – und das ausgerechnet in Schumis Wohnzimmer auf dem Nürburgring, nahe Kerpen, wo die deutsche Legende aufgewachsen ist. Der sechsfache Weltmeister lässt im schwarz lackierten Silberpfeil keine Zweifel mehr aufkommen.

Hamilton gewinnt den historischen GP der kalten Eifel (8 Grad!) vor Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Wo ist Valtteri Bottas? Der Finne und Teamkollege des Dominators fährt in Runde 18 an die Box. Weil sich der Finne nach einem guten Start im harten Duell gegen Hamilton einen Bremsplatten holt, stopt kurz darauf der Elektromotor am Turbolader die Nummer 77.

Damit ist für den Pole-Mann nicht nur der erste Ausfall der Saison Tatsache, sondern wohl auch der Titel futsch. «Jetzt wird es sehr schwierig», stammelt Bottas. Im tiefen Herzen drin tauchte sicher das Wort «unmöglich» auf. Die WM ist nach Hamiltons 45. Punkterennen in Serie gelaufen. Punkt. Hamilton hat nach seinem Eifel-Sieg nun 69 Punkte Vorsprung bei sechs verbleibenden Rennen. Dann holt er sich vielleicht schon in Imola den siebten WM-Titel – und zieht auch dort mit Schumacher gleich.

Grosse Geste von Mick Schumacher!

Während des Sieger-Interviews wird Hamilton plötzlich von Mick Schumacher überrascht. Der Sohn und künftige Alfa-Sauber-Fahrer kommt mit einem Helm seines Vaters und übergibt ihn dem Rekord-Briten! Mick: «Gratulation von der ganzen Schumacher Familie!» Der Fast-Weltmeister ist sichtlich gerührt, hält den roten Helm nach dem Rennen auf dem Nürburgring vor rund 13'000 Fans wie einen Schatz in seinen Händen.

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Mick Schumacher (r.) überreicht Lewis Hamilton einen Helm seines Papas.
Foto: Screenshot SRF

Hamilton fehlen fast die Worte: «Was soll ich dazu sagen? Als ich ganz unten startete, gewann er fast alle Rennen, dominierte und wurde fünf Mal Weltmeister in Serie. Jetzt stehe ich nach Siegen auf der gleichen Stufe. Unfassbar. Und zum Rennen kann ich nur sagen: Valtteri hat sich beim Start super geschlagen und später zeigte sich einmal mehr, dass du Max hinter dir nie abschütteln kannst.»

Verstappen an Bottas dran

Max Verstappen bleibt einmal mehr der undankbare Platz hinter einem Mercedes-Boliden. Doch auch heute zeigt der Holländer, dass er nicht allzu weit weg von den deutschen Dominatoren weg ist. Er nähert sich nun auch Bottas in der Fahrerwertung (161:147 für den Finnen).

«Mad Max» ist trotzdem zufrieden: «Lewis ist einfach zu schnell im Mercedes. Am Ende wollte ich nur noch den Extra-Punkt. Platz zwei ist der gerechte Lohn für Red Bull.»

Ricciardo Dritter – Tattoo für Renault-Boss

Auf Platz 3 steht ein Renault! Daniel Ricciardo schafft es zum ersten Mal seit Monaco 2018 auf ein Formel-1-Podest. «Das fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Das Wichtigste ist jetzt, dass sich mein Chef Abiteboul ein Tattoo stechen lassen muss. Ich muss mir noch überlegen wo und was. Es wird wohl etwas Deutsches sein …»

Für Renault ist es sogar der erste Werks-Auftritt auf dem Treppchen seit 2011 mit Nick Heidfeld in Malaysia.

Leclerc rettet kleine Ferrari-Ehre

Am Anfang des Rennens haben wir Status Quo: Mercedes und Verstappen vorne weg und nicht viel Action. Vorerst. Dann regnet es plötzlich Kollisionen und Ausfälle. Räikkönen schiesst Russell ab, Albon und Ocon geben auf. Das alles geschieht innert weniger Runden. Plötzlich träumen Ferrari und Alfa-Sauber wieder von Punkten.

Für den hervorragenden Charles Leclerc ist es kein Problem, auch wenn er nicht mit dem Racing Point, dem McLaren oder Renault mithalten kann. Er wird Siebter. Ein gebrauchter Tag ist es für Sebastian Vettel. Der Deutsche lässt sich von Antonio Giovinazzi im Alfa-Sauber abtrocknen, nachdem er sich früh im Rennen mal gedreht hat.

Rekord für Kimi – Giovinazzi wehrt sich

Der abgesägte Giovinazzi wehrt sich wie schon am Samstag gegen seine Nichtnomination fürs Alfa-Sauber-Cockpit 2021. Dann wird Mick Schumacher neben Räikkönen im Hinwiler Boliden sitzen. Aber der Italiener zeigt ein tolles Rennen: Gleich nach dem Start schnappt er sich drei Fahrer und hält während des ganzen GPs Sebastian Vettel, den vierfachen Weltmeister, in Schach.

Kimi Räikkönen kann da nicht ganz mithalten, aber beweist auch, dass er es mit fast 41 Jahren immer noch drauf hat. Und dass sich das Hinwiler Auto definitiv verbessert hat im Vergleich zu den letzten Wochenenden. Dieses Rennen ist übrigens ein neuer Rekord für den «Iceman»: 323. GP!

Und dem coolen Finnen gehen sogar noch WM-Punkte durch die Lappen. Wenn er für den Crash mit Russell eine 10-Sekunden-Strafe gekriegt hätte, wäre der 8. Platz dringelegen.

Grosjean holt zwei Haas-Punkte

Als einziger Fahrer mit einer Ein-Stopp-Strategie gelingt Romain Grosjean eine kleine Überraschung. Der Genfer holt als Neunter die WM-Punkte zwei und drei für Haas-Ferrari.

Der Konstrukteuren-Stand am hinteren Ende der Rangliste lässt Hinwil zittern: 8. Alfa-Sauber (5 Punkte), 9. Haas-Ferrari (2 Punkte) und 10. Williams-Mercedes (0 Punkte).

Hülk: Punkte, obwohl Quali-Letzter

Nico Hülkenberg, der Feuerwehrmann der Stunde, hatte am Samstag den grossen Quali-Stress. Sehr kurzfristig erfährt der 33-Jährige, dass er wieder im Racing Point-Mercedes einspringen muss. Diesmal für Lance Stroll, der mit Magen-Darm-Problemen ausfällt. Wenigstens kein Corona …

Ohne nur eine einzige Runde zu fahren, wird Hülkenberg in der Quali Letzter. Im Rennen kommt er mit der Mercedes-Power seines pinkigen Autos tatsächlich noch in die Punkte: Achter.

Die Resultate des heutigen GPs der Eifel.
Foto: Twitter/@F1
Stand Fahrer-WM (nach 9 von 15 Rennen)
  1. Lewis Hamilton (Gb, Mercedes): 230
  2. Valtteri Bottas (Fi, Mercedes): 161
  3. Max Verstappen (Ho, Red Bull-Honda): 147
  4. Daniel Ricciardo (Aus, Renault): 78
  5. Sergio Pérez (Mex, Racing Point-Mercedes): 68
  6. Lando Norris (Gb, McLaren-Renault): 65
  7. Alexander Albon (Tha, Red Bull-Honda): 64
  8. Charles Leclerc (Mon, Ferrari): 63
  9. Lance Stroll (Ka, Racing Point-Mercedes): 57
  10. Pierre Gasly (Fr, Alpha Tauri-Honda): 53
  11. Carlos Sainz (Sp, McLaren-Renault): 51
  12. Esteban Ocon (Fr, Renault): 36
  13. Sebastian Vettel (De, Ferrari): 17
  14. Daniil Kvyat (Rus, Alpha Tauri-Honda): 14
  15. Nico Hülkenberg (De, Racing Point-Mercedes): 10
  16. Antonio Giovinazzi (It, Alfa-Sauber): 3
  17. Kimi Räikkönen (Fi, Alfa-Sauber): 2
  18. Romain Grosjean (Fr, Haas-Ferrari): 2
  19. Kevin Magnussen (Dä, Haas-Ferrari): 1
  20. Nicholas Latifi (Ka, Williams-Mercedes): 0
  21. George Russell (Gb, Williams-Mercedes): 0
  1. Lewis Hamilton (Gb, Mercedes): 230
  2. Valtteri Bottas (Fi, Mercedes): 161
  3. Max Verstappen (Ho, Red Bull-Honda): 147
  4. Daniel Ricciardo (Aus, Renault): 78
  5. Sergio Pérez (Mex, Racing Point-Mercedes): 68
  6. Lando Norris (Gb, McLaren-Renault): 65
  7. Alexander Albon (Tha, Red Bull-Honda): 64
  8. Charles Leclerc (Mon, Ferrari): 63
  9. Lance Stroll (Ka, Racing Point-Mercedes): 57
  10. Pierre Gasly (Fr, Alpha Tauri-Honda): 53
  11. Carlos Sainz (Sp, McLaren-Renault): 51
  12. Esteban Ocon (Fr, Renault): 36
  13. Sebastian Vettel (De, Ferrari): 17
  14. Daniil Kvyat (Rus, Alpha Tauri-Honda): 14
  15. Nico Hülkenberg (De, Racing Point-Mercedes): 10
  16. Antonio Giovinazzi (It, Alfa-Sauber): 3
  17. Kimi Räikkönen (Fi, Alfa-Sauber): 2
  18. Romain Grosjean (Fr, Haas-Ferrari): 2
  19. Kevin Magnussen (Dä, Haas-Ferrari): 1
  20. Nicholas Latifi (Ka, Williams-Mercedes): 0
  21. George Russell (Gb, Williams-Mercedes): 0
Stand Konstrukteuren-WM (nach 9 von 15 Rennen)
  1. Mercedes: 391
  2. Red Bull-Honda: 211
  3. Racing Point-Mercedes: 120
  4. McLaren-Renault: 116
  5. Renault: 114
  6. Ferrari: 80
  7. Alpha Tauri-Honda: 67
  8. Alfa-Sauber: 5
  9. Haas-Ferrari: 3
  10. Williams-Mercedes: 0
  1. Mercedes: 391
  2. Red Bull-Honda: 211
  3. Racing Point-Mercedes: 120
  4. McLaren-Renault: 116
  5. Renault: 114
  6. Ferrari: 80
  7. Alpha Tauri-Honda: 67
  8. Alfa-Sauber: 5
  9. Haas-Ferrari: 3
  10. Williams-Mercedes: 0
Die letzten Rennen
  • 01.11. GP San Marino, Imola
  • 15.11. GP Türkei, Istanbul
  • 29.11. GP Bahrain, Sachir 1
  • 06.12. GP Sachir, Sachir 2
  • 13.12. GP VAE, Abu Dhabi
  • 01.11. GP San Marino, Imola
  • 15.11. GP Türkei, Istanbul
  • 29.11. GP Bahrain, Sachir 1
  • 06.12. GP Sachir, Sachir 2
  • 13.12. GP VAE, Abu Dhabi
Die Sauber-Stimmen

CEO Frédéric Vasseur: «Einen Punkt zu holen ist immer ein positives Resultat. Noch wichtiger ist aber das Wie. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht heute. Wir kämpften mit den Autos um uns herum auf Augenhöhe. Wir haben Kaliber wie Vettel hinter uns gelassen, obwohl er grossen Druck auf Antonio ausübte. Und zwar das ganze Rennen lang! Das einzig Bittere ist der späte Safety Car. Wir hätten mit beiden Autos in den Punkten landen können, aber wir hatten schlicht keine Zeit mehr, etwas aufzuholen. Aber nochmals: Das zweite Top-Ten-Resultat innert drei Rennen. Darauf können wir für den Rest der Saison aufbauen.»

Kimi Räikkönen: «Es war nicht das beste Wochenende, aber nach der Quali wussten wir, wie schwierig es werden würde. Der Start war ok. Der Safety Car kostete uns dann ein paar Ränge, das Schlussresultat war dementsprechend nicht überragend. Es war ein frustrierendes Wochenende. Jetzt müssen wir das hinter uns lassen und beim nächsten Mal wieder alles geben.»

Antonio Giovinazzi: «Ich bin sehr glücklich über die heutigen Leistungen, meine und die des Autos. Das Tempo stimmte vom Start bis ins Ziel. Wir wussten, dass alles möglich sein würde an einem solchen Tag. Ich bin so glücklich, einen Punkt nach Hause bringen zu können. Ich hatte erneut einen tollen Start, konnte gleich ein paar Plätze gut machen. Dann haben wir die schwierigen Bedingungen ziemlich gut gemeistert. Ich glaube, wir hätten höher platziert sein können oder sollen. Platz 8. Aber die letzte Safety-Car-Phase hat uns weh getan. Wir verloren die Plätze an Hülkenberg und Grosjean. Am Ende war der Top-Ten-Platz das Ziel, und das haben wir erreicht. Das gibt uns einen Schub für die nächsten Rennen.»

CEO Frédéric Vasseur: «Einen Punkt zu holen ist immer ein positives Resultat. Noch wichtiger ist aber das Wie. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht heute. Wir kämpften mit den Autos um uns herum auf Augenhöhe. Wir haben Kaliber wie Vettel hinter uns gelassen, obwohl er grossen Druck auf Antonio ausübte. Und zwar das ganze Rennen lang! Das einzig Bittere ist der späte Safety Car. Wir hätten mit beiden Autos in den Punkten landen können, aber wir hatten schlicht keine Zeit mehr, etwas aufzuholen. Aber nochmals: Das zweite Top-Ten-Resultat innert drei Rennen. Darauf können wir für den Rest der Saison aufbauen.»

Kimi Räikkönen: «Es war nicht das beste Wochenende, aber nach der Quali wussten wir, wie schwierig es werden würde. Der Start war ok. Der Safety Car kostete uns dann ein paar Ränge, das Schlussresultat war dementsprechend nicht überragend. Es war ein frustrierendes Wochenende. Jetzt müssen wir das hinter uns lassen und beim nächsten Mal wieder alles geben.»

Antonio Giovinazzi: «Ich bin sehr glücklich über die heutigen Leistungen, meine und die des Autos. Das Tempo stimmte vom Start bis ins Ziel. Wir wussten, dass alles möglich sein würde an einem solchen Tag. Ich bin so glücklich, einen Punkt nach Hause bringen zu können. Ich hatte erneut einen tollen Start, konnte gleich ein paar Plätze gut machen. Dann haben wir die schwierigen Bedingungen ziemlich gut gemeistert. Ich glaube, wir hätten höher platziert sein können oder sollen. Platz 8. Aber die letzte Safety-Car-Phase hat uns weh getan. Wir verloren die Plätze an Hülkenberg und Grosjean. Am Ende war der Top-Ten-Platz das Ziel, und das haben wir erreicht. Das gibt uns einen Schub für die nächsten Rennen.»

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