Das Kaffeesatzlesen hat nach den ersten 19 355 Test-Kilometern in Barcelona die Medien und Fans im Griff. Die Analyse nach vier von acht Tagen: Ferrari macht den stärksten Eindruck. Red Bull hat den «Albtraum» Renault nach zwölf Jahren abgeschüttelt und liegt begeistert mit dem neuen Motorenpartner Honda im Bett. «Jetzt können wir aus eigener Kraft wieder Weltmeister werden», frohlockt Bullen-Sportdirektor Helmut Marko, «wir hatten ja bereits in den letzten Jahren oft das beste Chassis!»
Ferrari-Fans hoffen wieder einmal
Bei Ferrari gibt man sich bescheidener. Der Auftritt lässt die Millionen Fans der Roten wieder einmal auf einen WM-Titel hoffen. Leclerc fuhr theoretisch die schnellste Runde der Woche (1:18,046), wenn es nach Pirelli geht. Der Monegasse war – wie Teamkollege Vettel (1:18,161) – nur mit dem C3-Reifen unterwegs. Alle schnelleren Piloten brauchten den C5-Gummi, die weichste Mischung. Und da es zwischen dem C2 und dem C5 – so Pirelli – jeweils einen Zeitunterschied von 0,6 Sekunden gibt, hätte Leclerc etwa 1:16,8 erreicht. Wie Vettel… Dieses explosive Duell wird 2019 die Formel 1 mit Sicherheit beleben.
Silberpfeil bis zu 0,8 Sekunden langsamer
Und Mercedes? Seit der Hybrid-Ära (ab 2014) gab es alle zehn WM-Titel und 74 Siege in den total 100 Rennen. Ferrari kam auf 14, Red Bull auf 12. Jetzt droht Gefahr. Der neue Silberpfeil soll laut eigenen Angaben wegen Aero-Problemen bis zu 0,8 Sekunden pro Runde langsamer als der Ferrari sein. Hamilton, so fit wie noch nie und mit neuer Frisur, sah schon glücklicher aus. Ab Dienstag kommen in Barcelona die vier Tage der Wahrheit.
Alfa-Sauber am drittmeisten Runden
Auch für Alfa-Sauber, das einen sensationellen Auftritt hatte und mit 2360 Kilometern am drittmeisten Runden drehte. Hinter Mercedes (2840) und Ferrari (2784). Jetzt kommen noch neue Teile aus Hinwil. Räikkönen und Giovinazzi stehen wie das wohl schönste Auto im Zirkus im Rampenlicht. Da kann 2019 im Mittelfeld die Post abgehen. Wir sahen bei den Tests sogar einen Kimi-Fan aus Nowosibirsk…
Rich Energy sagt Red Bull den Kampf an
Bei Haas-Ferrari läuft William Storey, der etwas zwielichtige CEO von Titelsponsor Rich Energy, mit einer seiner Dosen durchs Fahrerlager. Red Bull hat er bereits den Kampf angesagt. Was das US-Team interessiert: Die erste Millionen-Rate hat man erhalten.
Trend nach den ersten Tests
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