Die Frage, ob er 100 Jahre alt werden wolle, scheint ihn irgendwie zu erschrecken. «Darüber denke ich nicht nach, denn in meinem Alter wird nicht mehr mit Jahren gerechnet!» Wochen, Monate? Der Mann lächelt – und wird am Dienstag bereits stolze 95 Jahre alt: Bernie Ecclestone.
Den Tessiner Clay Regazzoni (starb im Dezember 2006) nannten sie einst den «Unzerstörbaren» – bei Ecclestone muss man fast von einem Tsunami sprechen. Der Mann, der seine früheren Formel-1-Wegbegleiter Colin Chapman (Lotus), Frank Williams, Ken Tyrrell oder Teddy Mayer (McLaren) überlebte, erfreut sich noch guter Gesundheit, «auch wenn es mich jetzt öfters zwickt» und die täglichen Pillen sich vermehren. Nur die gesündeste Medizin konsumiert er nur selten – Wasser. Nein, Ecclestone ist auch kein Mann, der den Alkohol liebt. Da müssen Milch und Fruchtsäfte her.
Sein grösster Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Der siebtälteste Vater auf Erden kann mit seinem über fünf Jahre alten Sohn Ace sprechen. Und mit seiner dritten Frau, Fabiana (49), hat er das goldene Los gezogen. «Ich war noch nie so glücklich», verriet er mir beim jährlichen Blick-Besuch auf der gemeinsamen Farm in Ampero bei São Paulo.
Bei US-Wahlen schlief er ein
Wir haben Hunderte von Stunden in unserer über 50 Jahre langen Freundschaft gemeinsam verbracht. Auch mit den Würfeln beim Backgammon. Vor einem Jahr wollten wir uns dort noch die US-Wahlen in der Nacht anschauen.
Bernie hatte es trotz einiger Anrufe aus Singapur abgelehnt, viel Geld auf Donald Trump zu setzen. «Die Wettquoten sind zu schlecht. Lohnt sich nicht.» Die Wahl verlief dann einseitig. Als ich zu Bernie rüberschaute, war er eingeschlafen.