HAT DIE FORMEL 1 am letzten Mittwoch mit dem Leclerc-Crash und dem offiziellen Testende wirklich Feierabend gemacht? Nein. Bei Mercedes wurde das Auto für die hinteren 18-Zoll-Reifen ab 2021 (jetzt 13 Zoll) umgebaut und auf der Hinterachse verstärkt. Damit wird Testsieger George Russell (bei Williams holte er 2019 keinen Punkt) heute hier in Abu Dhabi für Pirelli Erfahrungen sammeln. Im Februar 2020 ist dann Ferrari in Jerez dran.
AM MONTAG ENTSCHEIDEN die zehn Teams, ob sie nächstes Jahr wirklich mit dem von Pirelli für Millionen entwickelten (aber während den Tests dauernd kritisierten) neuen Gummi starten. Oder ob sie weiter mit den vertrauten 2019er-Reifen fahren. Für eine Mehrheit braucht es sieben Teams.
LEWIS HAMILTON (34) IST weiter das Mass aller Formel-1-Dinge. Wie die Tormaschinen Messi und Ronaldo sowie die Tennis-Asse Nadal, Federer und Djokovic. In allen drei Sportarten hat die nächste Generation längst an die Meister-Türen geklopft. Aber an die Spitze hat es noch keiner geschafft.
Hamilton, der alle Rekorde will, hat zum Beispiel in Abu Dhabi in seinem 250. GP zum 50. Mal aus der Pole-Position gewonnen. Dabei egalisierte er mit 33 Punkterennen in Serie seine alte Bestmarke. Diese hatte von Japan 2016 bis Frankreich 2018 gedauert. Dieses Jahr lag Lewis nur in Melbourne und Monza nie in Führung. Mit dem 19. Start-Ziel-Sieg holte der Brite in der Wüste Rekordmann Senna ein. Alles klar?
ABER WER KLAUT jetzt Hamilton 2020 die Nummer 1? Sein nicht konstanter Teamkollege Bottas? Kaum. Der wilde Max Verstappen? Vielleicht, wenn der japanische Bullen-Express noch schneller wird. Leclerc oder Vettel? Ferrari-Chef Binotto: «Den Fehler für unsere unzufriedene Saison machten wir 2018, als wir das zu langsame Auto für 2019 bauten. Das darf uns nie mehr passieren.» Die Roten als ernsthafte Hamilton-Gegner? Es darf gezweifelt werden...
DIE BESTE NACHRICHT: Nach einem Jahr Pause kommt die traditionelle Zielflagge in den GP-Zirkus zurück. Die Fans von Autorennen freut es wie seit über 100 Jahren auf der ganzen Welt.