Mohammed Ben Sulayem muss sich für eine Wiederwahl zum FIA-Präsidenten im Dezember gegen einen Konkurrenten durchsetzen. Wie Blick bereits am Donnerstag berichtete, kündigt der Amerikaner Tim Mayer seine Kandidatur an.
Der 59-jährige Mayer, Sohn des einstigen Chefs des Teams McLaren, Teddy Mayer, macht seinen Entscheid in Silverstone publik, wo an diesem Wochenende die Formel 1 für den Grand Prix von Grossbritannien zu Gast ist.
Für Tim Mayer wäre es eine Rückkehr zum Internationalen Automobil-Verband (FIA). Im vergangenen November hat ihn Ben Sulayem von seinen Aufgaben als Rennkommissar entbunden – und ihm die Freistellung per SMS mitgeteilt.
«FIA ist zum Karussell geworden»
Hegt Mayer also Rachegefühle gegenüber dem gegenwärtigen Amtsinhaber? Der Amerikaner verneint und betont, dass ihm die Wiederherstellung von Werten innerhalb der FIA sein zentrales Anliegen sei. «Der wahre Test von Führung ist es, Menschen zu fördern. Stattdessen ist die FIA zu einem Karussell geworden. Sie zieht fähige Leute an und stösst sie wieder ab, wenn sie die Wahrheit sagen. Das ist äusserst bedenklich. Was ich im Moment sehe, ist ein Versagen der Führung.»
Der 63-jährige Ben Sulayem, ein Funktionär aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wirkt als Nachfolger des Franzosen Jean Todt seit knapp vier Jahren als Präsident. Er hat schon vor einiger Zeit angekündigt, eine zweite Amtszeit anzustreben. Mayer nimmt als Herausforderer die Rolle ein, in der sich der Spanier Carlos Sainz senior lange Zeit gesehen hat. Der zweifache Rallye-Weltmeister und Vater des gleichnamigen Formel-1-Fahrers hat sich aber kürzlich zum Rückzug seiner Kandidatur entschlossen.