Er spürte im Kampf um Platz zwei neun Runden lang den Atem von Max Verstappen (28) im Heck seines Silberpfeils. Antonelli hatte Super-Max als den besten Fahrer der Gegenwart bezeichnet.
Verstappen lobt Antonelli
Antonelli: «Max ist ein Kannibale, vor dem du immer den grössten Respekt haben musst. Er zeigt Leistungen, die kaum zu toppen sind. Kurz: Du solltest ihm also nicht zu oft begegnen. Und deshalb ist für mich der WM-Kampf auch noch nicht entschieden.»
Der WM-Siebte mit jetzt bereits 122 Punkten nach 21 Rennen: «Lange war für mich Piastri der klare Favorit im Titelrennen. Dann kam irgendwie der Wechsel bei McLaren. Jetzt sollte es Norris packen. Aber eben, den Kannibalen darfst du nie abschreiben.» Und der Holländer gab das Kompliment zurück: «Gratulation an Kimi. Für einen Rookie ist er hier ein tolles Rennen gefahren. Das wird sein Selbstvertrauen noch mehr stärken.»
Norris wieder ausgepfiffen
Im Ziel lag Antonelli nach seinem ersten zweiten Platz noch 0,3 Sekunden vor Verstappen, der ja nach seinem 16. Startplatz alles austauschte und deshalb von der Boxengasse losfahren musste.
Während die Fans bei der Siegerehrung Antonelli und Verstappen feierten, wurde Sieger Norris von den Fans ausgepfiffen. Nicht das erste Mal seit der skandalösen McLaren-Stallorder in Monza.
Damals musste Piastri seinen Teamkollegen vorbeilassen, weil das Team den verhauenen Boxenstopp des Briten damit kompensieren wollte. Es hagelte Kritik – und seither ist der Australier nicht mehr mit der Leichtigkeit der ersten Saisonhälfte unterwegs. Oder eben mental angeschlagen.
Norris reichen vier 2. Plätze
Norris geht die Sache mit den bösen Kommentaren und dem Buhen der Fans auf dem Podest langsam an die Nerven. Aber die 24 Punkte Vorsprung auf Piastri und 49 Zähler auf Verstappen sollte er in den restlichen vier Rennen (mit dem Sprint in Katar) über die Ziellinie bringen. Vier zweite Plätze würden reichen.
Nur einen Ausfall wie in Zandvoort (Motorschaden) kann sich Norris kaum mehr leisten. Und Brasilien hat einmal mehr gezeigt: Max Verstappen bleibt fahrerisch das Mass aller Dinge. Ob die Fans den Holländer nun mögen oder nicht.
«Dieses Resultat ist eine Schande»
Bei Ferrari hängen die Fahnen auf Halbmast. Seit 25 Rennen (Mexiko 2024, Sainz) ohne Sieg, am Sonntag der zweite Doppelausfall nach Zandvoort. Und in China wurden beide Autos disqualifiziert. Zu dünner Unterboden (Hamilton) und 799 statt 800 Kilo auf der Waage (Leclerc).
Chef Fred Vasseur (57) ist verzweifelt: «Dieses Resultat ist eine Schande für uns, eine Schande für den Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM. Ferrari rutschte auf den vierten Platz ab. 36 Punkte hinter Mercedes und sogar vier hinter Verstappen (Sorry, Red Bull).