Es ist die grosse Stunde des Weltmeister-Sohnes. Er darf in den jetzt mehrere Millionen teuren Ferrari 2004 von Michael klettern. Die Fans toben schon in der Aufwärmrunde, klatschen, sind auch vom lauten Sound begeistert. Vor 15 Jahren gewann Schumi mit 13 Saisonsiegen seinen siebten und letzten WM-Titel. Den fünften mit Ferrari in Serie.
Schon beim Einsteigen zu sehen: Mick trägt einen farblich zweigeteilten Helm. Auf der einen Seite das Rot für Vater Michael, auf der anderen Gelb, seine eigenen Farben.
Mick wird nach der Demorunde zitiert: «Es war grossartig. Einfach toll, mit diesem Auto fahren zu können, im Cockpit meines Vaters, dessen Sitz übrigens perfekt passt. Ich habe zwischen dem Raus- und dem Reinfahren an die Box nie aufgehört zu lächeln. Selbst als ich mich verbremst habe! Wirklich cool.»
Wie gehts Schumi?
Viele würden aber auch weiterhin gerne wissen, wie es dem am 29. Dezember 2013 beim Skifahren verunglückten Superstar geht. Doch sein Clan schweigt weiter eisern über den Zustand des inzwischen 50 Jahre alten 91-fachen GP-Sieger.
Die heissen Diskussionen der Fans werden noch jahrelang weitergehen. Ein Drama ohne Ende, eine fast unglaubliche Geschichte um eine Mann, der früher in Hockenheim das Stadion alleine füllte!
Mick mit Ferrari-Power?
Die Fans können jetzt nur hoffen, dass es Mick in die Formel 1 schafft. Aber noch fehlen ihm für den grossen Sprung die Resultate in der Formel 2. Mick wird wohl noch eine Saison in der zweithöchsten Liga bestreiten müssen. Dann dürfte für das Mitglied der Ferrari Academy eine der drei roten Türen aufgehen. In Maranello oder eben bei den zwei Motorenpartnern Haas oder Alfa-Sauber. Favorit wären da eher die Hinwiler!
Leclerc im 32. Anlauf?
Auch das dritte Training war – wie am Freitag – eine rote Angelegenheit. Leclerc dominierte erneut, stellte Vettel in den Schatten. Gelingt dem Monegassen im 32. Grand Prix endlich der erste Sieg. In Bahrain hat er wie in Österreich schon zwei Pole-Positionen gesichert.
Mercedes und die Nostalgie
Für die Überraschung sorgte Seriensieger Mercedes vor seinem 200. Grand Prix. Auch im Rahmen der 125 Jahre Motorsport kleideten sich alle Teammitglieder mit den Klamotten und Anzügen aus der guten alten Zeit, als Ingenieure noch mit Massanzügen an den dreckigen Boxen arbeiteten.
Hamiltons beste Zeit gestrichen
Können die Silberpfeile aber in Hockenheim weiter auf der modernen Welle reiten? Da stehen 2019 bereits neun Siege (Hamilton 7, Bottas 2) zu Buche. Nun, am Ende des dritten Training landete Mercedes nur auf den Plätzen 4 (Bottas) und 6 (Hamilton). Dem Briten wurde eine bessere Rundenzeit gestrichen, weil er in Kurve 1 zu weit über die Randsteine geräubert ist. Das «Verlassen der Strecke» ist auch in Kurve 17 verboten – es ist die Zielkurve...
Schneller Kimi 9.
Kaum ist Maskottchen Peter Sauber (75) da, gehts bei den Hinwilern aufwärts. Kimi Räikkönen (40) schmuggelte sich als Neunter in die Weltspitze. Antonio Giovinazzi (15.), der in den letzten vier Rennen dreimal vor dem Finnen startete, hofft auf die Qualifikation. Die Schnelligkeit ist da, jetzt muss der Italiener nur noch eine Runde ohne Fehler nach Hause fahren.
Die Resultate des dritten Hockenheim-Trainings