Die Szene in der 48. Runde wurde weltweit schon mehrmals gezeigt. Vettel kam in der Schikane zwischen der dritten und vierten Kurve mit dem Ferrari von der Strecke ab – verfolgt von Hamilton im Mercedes.
Der Deutsche versuchte verzweifelt das Auto auf dem Gras unter Kontrolle zu halten, raste zurück auf die Piste – und plötzlich war Hamiltons Silberpfeil knapp hinter dem Ferrari. Und rechts nur noch die Mauer. Der Brite musste bremsen, zurückstecken.
Jetzt scheiden sich natürlich die Geister, ob das ein unsicheres Zurückkehren auf die Strecke war, wie es der deutsche Chefkommissar Gerd Ennser und dessen Fahrerberater Emanuele Pirro (Italien) offenbar beurteilten.
Im Rennen zuvor hatte man Max Verstappen beim Boxenstopp in Monaco mit einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe belegt, weil man sein Zurückkehren im Red Bull-Honda in die Boxengasse als unsafe release bezeichnete. Man erinnert sich: Der Holländer wurde am Ende hinter Sieger Hamilton Zweiter, fiel aber wegen den fünf Sekunden noch hinter Vettel und Bottas auf den vierten Platz zurück. Schon damals war das Urteil falsch: Anstatt «unsafe release» wäre «causing of a collision» (verursachen eines Unfalls) der korrekte Grund gewesen.
Das Urteil von Montreal ist offenbar noch nicht ganz rechtskräftig. Denn die meisten Teams stellten sich auf die Seite von Ferrari, wollen Vettel zum Sieger machen. Sauber-Teammanager Beat Zehnder zu BLICK: «Das Urteil ist ein Witz. So macht man unseren Sport kaputt! Aber Artikel 17 des Reglements sagt klar: Man kann gegen eine Entscheidung der FIA-Kommissäre nicht in Berufung gehen, ausser es tauchen neue Beweise auf. Diese sehe ich momentan allerdings nicht.»
Jetzt interessiert uns die Meinung der BLICK-Leser zum heiklen Fall. Sollte Lewis Hamilton seinen fünften Saisonsieg behalten – oder gehört der Kanada-Erfolg (wie im Vorjahr) Sebastian Vettel? Um Mitternacht wird an der Strecke noch immer heiss diskutiert.
FAZ (Deutschland):
«Beim Rennfahren aber geht es um harte Positionskämpfe, um Attacken und Angriffe, bei denen Ausbremsmanöver im vorgegebenen Rahmen nicht nur erlaubt, sondern auch gewünscht sind. Insofern steckt in der Urteilsbegründung ein Schuss unfreiwilliger Ironie. Die bestrafte «gefährliche Rückkehr auf die Piste„» war nicht gefährlich in den Augen der Piloten. Gefährlich ist vor allem die Konsequenz des Urteils - für den Geist der Formel 1.»
Süddeutsche Zeitung:
«Die Strafe mochte hart gewesen sein. Aber sie war nachvollziehbar. Und es war auch so: Vettel hatte einen Fahrfehler begangen.»
L'Equipe (Frankreich):
«In der 48. Runde beging Vettel einen legeren Fahrfehler und landet im Gras. Eine Tatsache, die so schwierig zu akzeptieren ist, dass Vettel kurzum die Nummern 1 und 2 bei den vor der Siegerehrung parkierten Autos vertauschte.»
The Guardian (England):
«Vettel und Ferrari hatten das Rennen in der Hand, aber der Sieg wurde ihnen genommen, und das Finale verkam fast zur Pantomime, was allen beteiligten Fahrern, nicht zuletzt Hamilton, wenig Freude bereitete.»
Daily Telegraph (England):
«Der Zorn der Hölle könnte nicht grösser sein als der des verschmähten viermaligen Weltmeisters.»
The Sun (England):
«Hamilton zwang Vettel zu einem Fehler. Vettel kassierte von den Kommissären dafür eine Ohrfeige – in Form einer Strafe.»
Marca (Spanien):
«Vettel verschenkt einen Sieg, den er schon in der Tasche hatte.»
Sport (Spanien):
«Die FIA schenkt Hamilton den Sieg.»
FAZ (Deutschland):
«Beim Rennfahren aber geht es um harte Positionskämpfe, um Attacken und Angriffe, bei denen Ausbremsmanöver im vorgegebenen Rahmen nicht nur erlaubt, sondern auch gewünscht sind. Insofern steckt in der Urteilsbegründung ein Schuss unfreiwilliger Ironie. Die bestrafte «gefährliche Rückkehr auf die Piste„» war nicht gefährlich in den Augen der Piloten. Gefährlich ist vor allem die Konsequenz des Urteils - für den Geist der Formel 1.»
Süddeutsche Zeitung:
«Die Strafe mochte hart gewesen sein. Aber sie war nachvollziehbar. Und es war auch so: Vettel hatte einen Fahrfehler begangen.»
L'Equipe (Frankreich):
«In der 48. Runde beging Vettel einen legeren Fahrfehler und landet im Gras. Eine Tatsache, die so schwierig zu akzeptieren ist, dass Vettel kurzum die Nummern 1 und 2 bei den vor der Siegerehrung parkierten Autos vertauschte.»
The Guardian (England):
«Vettel und Ferrari hatten das Rennen in der Hand, aber der Sieg wurde ihnen genommen, und das Finale verkam fast zur Pantomime, was allen beteiligten Fahrern, nicht zuletzt Hamilton, wenig Freude bereitete.»
Daily Telegraph (England):
«Der Zorn der Hölle könnte nicht grösser sein als der des verschmähten viermaligen Weltmeisters.»
The Sun (England):
«Hamilton zwang Vettel zu einem Fehler. Vettel kassierte von den Kommissären dafür eine Ohrfeige – in Form einer Strafe.»
Marca (Spanien):
«Vettel verschenkt einen Sieg, den er schon in der Tasche hatte.»
Sport (Spanien):
«Die FIA schenkt Hamilton den Sieg.»