Die Funkregeln werden weiter verschärft
Formel-1-Fahrer steuern ihren Wagen ab sofort wieder selbständiger

Mit der Verschärfung der Funkregeln will der Automobil-Weltverband FIA den Formel-1-Piloten wieder mehr Selbständigkeit über das eigene Fahrzeug geben.
Publiziert: 17.03.2016 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:05 Uhr
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Mehr Verantwortung für die Fahrer durch eine Verschärfung der Kommunikations-Regeln. Im Bild: Sauber-Fahrer Ericsson.
Foto: Lukas Gorys

Wie «Motorsport-Magazin.com» berichtet, werden die Funkregeln in der Formel 1 weiter verschärft. Die Fahrer sollen die Rennen wieder selbständiger und ohne die vollumfängliche Betreuung der Crew bestreiten. Es sollen nur noch die nötigsten Nachrichten an die Piloten vermittelt werden dürfen. 

Bereits im letzten August erstellte der Automobil-Weltverband (FIA) Regeln zum Funkverkehr bei einem Formel-1-Rennen. Die neue, noch strengere Liste enthält statt 31 nur noch 24 erlaubte Funksprüche.

Wie «Motorsport-Total.com» aufzeigt, sei es der Crew nun beispielsweise nicht mehr gestattet, den Fahrer frühzeitig über einen Boxenstopp zu informieren. Diese Anweisung müsse von nun an in der gleichen Runde erfolgen, in welcher der Stopp stattfindet.

Gegenüber «Formula1.com» gibt Weltmeister Lewis Hamilton seine Meinung dazu ab: «Die Änderungen betreffend der Funkregeln haben einen grossen Einfluss. Die Ingenieure dürfen keine Tipps oder Hinweise mehr geben, welche die Leistung eines Fahrers während eines Rennens erhöhen könnten, man muss sich an viel mehr erinnern.»

«Auto-Motor-und-Sport.de» präsentiert eine Liste mit den einzigen 24 Funksprüchen, die den Teams noch gestattet sind:

1. Bestätigung an den Fahrer, dass seine Nachricht empfangen wurde.

2. Information über ein kritisches Problem mit dem Fahrzeug. Sie darf nur dann an den Fahrer weitergeleitet werden, wenn der Schaden kurz bevorsteht und einen Ausfall zur Folge haben wird.

3. Information über Beschädigungen am Auto.

4. Anweisung auf ein Notprogramm umzuschalten, sollte ein Fehler mit einem Sensor, Geber oder elektronischen Regler vorliegen. Das Umschalten auf das Notprogramm darf das Auto nicht im positiven Sinne verbessern.

5. Anweisung an die Box zu kommen, um das Auto zu reparieren oder abzustellen.

6. Information über ein technisches Problem am Auto eines Gegners.

7. Information über blaue, gelbe, rote Flaggen oder den Einsatz des Safety-Cars.

8. Weiterleiten von Informationen von der Rennleitung. Zum Beispiel das Herunterzählen der Zeit vor dem Start in die Formationsrunde oder die Anweisung, dass sich der Fahrer am Ende des Feldes einreihen soll.

9. Information über feuchte Stellen oder Trümmerteile auf der Strecke.

10. Wetterinformationen.

11. Information über die Runden- und Sektorzeiten des Fahrers.

12. Information über die Rundenzeit des Gegners.

13. Warnungen vor Verkehr und Informationen über Abstände zu anderen Fahrern, sowohl im Training, als auch im Rennen.

14. Anweisung mit anderen Fahrern Positionen zu tauschen.

15. Anweisung über verbleibende Runden oder Zeit bis zum Ende des Trainings oder des Rennens.

16. Information über die Position im Training und im Rennen.

17. Kommandos wie «PUSH HARD» oder «PUSH NOW» oder «TAKE IT EASY». Whiting warnt die Teams gleichzeitig, dass jedes dieser Kommandos auf den Verdacht hin untersucht wird, eine codierte Nachricht für einen anderen Zweck zu sein.

18. Anweisung, dass der Fahrer zum Boxenstopp kommen soll. Dieses Kommando darf nur in der Runde des Boxenstopps gegeben werden, nicht vorher.

19. Anweisung den Boxen-Speedlimiter einzuschalten oder die Reifen-Einstellungen am Lenkrad zu ändern, für den Fall, dass von Slicks auf Regenreifen oder umgekehrt gewechselt wird.

20. Information über anstehende Strafen für Verlassen der Strecke oder Abkürzen von Schikanen.

21. Information darüber, ob DRS aktiviert oder deaktiviert ist.

22. Instruktionen für den Fall, dass DRS ausfällt.

23. Erinnerung, einen zusätzlichen Öltank zuzuschalten.

24. Test-Informationen im Training um bestimmte Aero-Mappings abzurufen. (str)

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