Der undankbare Job bei Ferrari oder Mercedes
Dem Finnen-Duo fehlt auch der Schweinehund!

Bei Mercedes und Ferrari sind die Statistenrollen bereits vergeben: Valtteri Bottas (27) und Kimi Räikkönen (37) haben das Nachsehen, wenns hart auf hart kommt.
Publiziert: 11.04.2017 um 08:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:17 Uhr
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Spielen in ihren Teams nur zweite Geige: Das Finnen-Duo Valtteri Bottas (Mercedes) …
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Niemand trägt in einem Formel-1-Team gerne die Nummer 2 auf dem Rücken. Bei Mercedes und Ferrari sind die Statistenrollen schon verteilt: Valtteri Bottas (27) und Kimi Räikkönen (37) werden im Notfall zurückgepfiffen!

Tönt zwar brutal, aber so läuft das Geschäft in der milliardenschweren Formel 1. Auch wenn es nach aussen natürlich immer anders kommuniziert wird. Der Trost für die Opfer: Millionen-Gage!

Die beiden Finnen kennen spätestens nach den ersten zwei Rennen ihr Schicksal. Hamilton (Mercedes) und Vettel (Ferrari) machten zweimal die Musik, Räikkönen und Bottas zweimal kleinere Fehler. Und dann sind die grossen Blumensträusse eben bereits weg.

«Sobald du einen Fehler gemacht hast, ist es vorbei. Du versuchst es dann zu vergessen. Aber es geht nicht. Was für ein enttäuschender Tag. Ich schaue jetzt einfach mal in einen Spiegel – und komme dann gestärkt zurück», hofft Bottas, der die Situation bei Mercedes ganz klar unterschätzt hat.

Der Druck ist bei den zwei Topteams so gross, dass Selbstvertrauen allein nicht mehr genügt. Nein, du musst neben dem Talent auch eine Portion Schweinehund ins Spiel bringen. Oder hinter den Kulissen politisch operieren. 

«Trage dunkle Gedanken nie zum nächsten Rennen!»

Mit dieser Brutalität, die Michael Schumacher vor über 20 Jahren bei Ferrari einführte, hat jetzt  sicher Räikkönen seine Probleme. Der weltweite GP-Liebling ist superschnell und fährt einfach gerne Autorennen. Doch er wird nie an Vettel vorbeikommen, wenn es dann mal um den WM-Titel geht.

Während sich Vettel trotz des zweiten Platzes über die herrlichen China-Duelle freute und die Niederlage akzeptierte, grübelte Räikkönen (5.): «Es war sicher kein starkes Rennen. Aber ich hatte mit frischen Reifen vorne sofort ein Problem. Da müssen wir genau die Daten analysieren, um alles zu verstehen!» Einfacher wäre es auch hier, das Rennen schnell abzuhaken.

Eine alte Formel-1-Weisheit: «Trage dunkle Gedanken nie zum nächsten Rennen! Sie bremsen dich sofort ein!»

Bei Red Bull ist die Lage noch nicht ganz klar. Auch wenn Daniel Ricciardo (27) natürlich spürt, dass die Sympathien längst Richtung Max Verstappen (19) ausgeschlagen haben. Und der Holländer wird seinem guten und bösen Ruf gerecht. Der China-Dritte (von Platz 16) kümmert sich nicht um die Namen seiner Gegner.

Was sagt Motorsportchef Helmut Marko zum Teamduell: «Noch lassen wir die beiden gegeneinander fahren!» Tönt diplomatisch, doch auch hier gibts bald eine Nummer 2. Und diese hat eigentlich nur eine Aufgabe: Übernehmen Sie, wenn der Chef ausgefallen ist!

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