Das Rennen
Dieser Grosse Preis von Mexiko war nichts für schwache Nerven.
Da ist einerseits Lando Norris: Der britische Pole-Setter feiert einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Der zusätzliche Lohn hierfür: die Eroberung von Platz eins im WM-Klassement.
357:356 führt Norris neu vor McLaren-Teamkollege Oscar Piastri. Verrückt: Hätte der Australier in der Schlussphase noch den sensationellen Haas-Piloten Oliver Bearman (bestes Karriereresultat) von Platz vier verdrängt, wäre er WM-Leader geblieben – mit einem Zähler Vorsprung.
Piastris Jagd nach Bearman wird in der zweitletzten Runde jäh gebremst. Die Rennleitung setzt das virtuelle Safety-Car (VSC) ein, weil Vorjahressieger (auf Ferrari) Carlos Sainz im Williams aufgeben muss. Deshalb gilt fortan: Tempo drosseln und überholen verboten. Zwar wird ganz zum Schluss das Rennen nochmals freigegeben, doch für Piastri ist da nichts mehr auszurichten.
In den sauren Apfel muss auch Max Verstappen beissen. Der Red-Bull-Holländer will auf den letzten Drücker noch an Charles Leclerc im Ferrari vorbei. Daraus wird aber nichts. Das VSC rettet den Monegassen Leclerc, der Platz zwei ins Ziel bringt. Dahinter folgt Verstappen als Dritter, die Position, die er auch in der WM-Wertung einnimmt (36 Zähler hinter Norris).
Nicht weniger mitreissend verläuft die Startphase auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez: Just bevor die Autos zum ersten Mal in Kurve eins einbiegen, sind Norris, Leclerc, Lewis Hamilton und Verstappen nahezu auf einer Höhe. Für Verstappen hats keinen Platz, er nimmt den Umweg übers Gras.
So ist Verstappen immerhin schon auf das vorbereitet, was dann in Runde sechs (von 71) folgt, als er sich mit seinem langjährigen Rivalen Hamilton duelliert. Es kommt zur Berührung.
Erneut rollt Verstappen über die grüne Fläche. Kurz danach muss Hamilton in den Notausgang. Aber statt dort über den Asphalt zu fahren, wählt der Brite im Ferrari den Weg übers Gras.
Da kennt die Rennleitung keine Gnade: Hamilton muss beim ersten Boxenstopp zehn Strafsekunden absitzen und fällt von der dritten auf die 14. Position zurück. Am Ende resultiert Rang acht. Hamiltons persönliche GP-Podestdurststrecke (zuletzt 2024 in Las Vegas auf Mercedes) geht somit weiter.
Sauber
10. Gabriel Bortoleto
DNF Nico Hülkenberg
Sauber punktet zwar in Mexiko, allerdings rutschen die Hinwiler in der WM-Wertung auf den vorletzten Platz hinter Haas (62:60) zurück. Hierfür verantwortlich: Bearman (4.) mit seinen zwölf Punkten und Esteban Ocon, der Neunter wird.
Der Sauber-Brasilianer Gabriel Bortoleto (16. Startposition) schafft den Sprung in die Top 10, weil er in der 63. Runde Isack Hadjar im Racing Bulls überholt. Teamkollege Nico Hülkenberg sieht die Zielflagge nicht, der Deutsche stellt nach 28 Runden seinen Boliden in der Box ab.
WM-Stände
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Die Stimmen
Lando Norris (1.): «Ich nehme ein Rennen nach dem anderen, und jetzt habe ich wieder die WM-Führung. Da fliegt man noch lieber nach Brasilien.»
Charles Leclerc (2.): «Wir haben den Reifen endlich mal gut ins Temperaturfenster gebracht. Am Ende hatte ich Glück, dass das virtuelle Safety-Car rauskam und man nicht überholen durfte. Nach sieben Podestplätzen wäre dieses Jahr eigentlich noch ein Sieg das schönste Geschenk.»
Max Verstappen (3.): «Der Start mit dem Medium-Reifen war nicht schlecht, aber erst auf dem weichen Gummi konnte ich dann richtig attackieren. Am Ende hätte ich Leclerc wohl noch geschnappt. Aber eben das virtuelle Safety-Car verhinderte das. Nun, einmal profitierst du vom Safety-Car, das andere Mal eben nicht.»
So gehts weiter
Vier Grands Prix (São Paulo, Las Vegas, Katar, Abu Dhabi) und zwei Sprints (São Paulo, Katar) stehen noch aus. Zuerst reist der Formel-1-Tross nach Brasilien, wo am 8. und 9. November die nächsten WM-Punkte verteilt werden.



