Der Name Sauber verschwindet auf den politischen Druck von Ferrari aber nur auf dem offiziellen Papier. Das ist für die treuesten Nostalgie-Fans eine traurige Nachricht. Aber nicht mehr. Denn der Hinwiler Rennstall lebt weiter – wie der Geist von Peter Sauber.
Ohne den wahnsinnigen Visionär aus Zürich wäre der Name Sauber aus der Formel 1 schon lange verschwunden.
Credit Suisse, BMW, Tetra Pak
Als Sauber 1993 in Südafrika ins kalte Wasser sprang und mit JJ Lehto gleich Fünfter wurde, war der Applaus aus unserem Land noch bescheiden.
2000 rettete die Credit Suisse das Team mit einer Finanzspritze kurz vor Weihnachten vor dem Kollaps. 2006 übernahm BMW für vier Jahre die Rolle des Rettungsengels.
Der wahnsinnige Rückkauf 2010
Dann die mutigste Tat vom längst angeschlagenen Peter Sauber. Er kaufte das Team gegen alle Warnungen und gegen jeglichen Vernunftsgedanken zurück. Er wollte nur die Arbeitsplätze in Hinwil retten. Mehr Hingabe geht nicht! Im Juli 2016 gab Sauber in Hinwil den letzten Schraubenschlüssel ab.
Schulden wurden zum Fremdwort
Der Kampf gegen das sportliche und finanzielle Ende ging weiter. Dann hielten neue Investoren und Besitzer (Tetra Pak) das viertälteste GP-Team nach Ferrari, McLaren und Williams über Wasser. Schulden war jetzt kein Schimpfwort mehr. Die meisten Zulieferer hatten ihr Geld schon lange abgeschrieben.
Ferrari hatte natürlich vor Jahren schon erkannt, dass der Standort Hinwil mit dem modernsten Windkanal eine Goldgrube ist – und liess 2018 die über 100-jährige Traditionsmarke Alfa Romeo mit zwei WM-Titeln (1950, 1951) im Zürcher Oberland antanzen.
Das «Ende» von Sauber war damit eingeläutet. Aber für Hunderte von Schweizer Mitarbeitern geht die Formel-1-Reise weiter.