Sie drehen sich in dieser Saison zum 70. Mal seit dem WM-Start 1950 im Kreis, wie es der dreifache Weltmeister Niki Lauda (70) einmal etwas floppig ausdrückte. Melbourne wird in einer Woche den 998. GP sehen.
Und es fährt dort tatsächlich einige Nostalgie mit. Wie von 1950 bis 1959 wird es wieder einen WM-Punkt für die schnellste Runde geben. Aber nur wenn dies einer schafft, der auch in die Top Ten fährt. 1958 wurde die WM dadurch entschieden! Für den Ferrari-Piloten Mike Hawthorn mit 42:41 gegen Stirling Moss im Vanwall. Nun, Hawthorn gewann das Duell der schnellsten Rennrunden mit 5:3. Nach Siegen lag Moss mit 4:1 vorne.
Und 61 Jahre später? Seit den Tests laufen die heissen Diskussionen. Kann Ferrari, wo fast kein Stein auf dem andern blieb, Mercedes endlich stoppen? Die Deutschen spüren die Roten im Nacken – und vertrauen einmal mehr auf Lewis Hamilton.
Der soll vom bärtigen Finnen Bottas etwas mehr Druck bekommen. Dieser hatte sich als Weichei geoutet: «Ich habe mich im Winter nicht mehr rasiert und bin kein netter Junger mehr. Ich bin jetzt ein Krieger. Ich war immer ein Teamplayer. Doch ich habe nur eine Karriere, also muss ich bei gewissen Szenen umdenken!»
Rhetorisch klüger verhält sich der neue Ferrari-Mann Charles Leclerc: «Wenn du für dieses Team fährst, muss der WM-Titel das Ziel sein!» Viele sehen im Monegassen schon den Spielverderber für Vettel. Dieser plant jetzt, im fünften Anlauf die WM- Krone nach Maranello zu holen. So lange brauchte einst Michael Schumacher! Das war 2000. Dann folgten vier weitere Titel in Serie!