Das ändert sich 2025 in der Formel 1
Extra-Punkt weg, Fluchen verboten, Pflicht-Boxenstopp in Monte Carlo

Auto, Motor, Reifen: 2026 findet in der Formel 1 eine Regelexplosion statt. Für diese Saison sind die Veränderungen noch deutlich moderater. Ein Überblick.
Publiziert: 13.03.2025 um 14:42 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2025 um 15:34 Uhr
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Wird es 2025 häufiger geben: Boxenstopps in Monte Carlo (im Bild George Russell 2024 im Fürstentum).
Foto: imago/HochZwei
Mike Hammer

Es ist das letzte Jahr eines auslaufenden Reglements. 2026 steht der Formel 1 die grösste Regelreform aller Zeiten bevor. Zum ersten Mal ändern sich Auto, Motor und Reifen. Deshalb blieb es im vierten Jahr der Groundeffect-Autos an der Technikfront relativ ruhig.

Die grösste Änderung gilt erst ab dem GP Spanien am 1. Juni. Die Belastungstests für den Frontflügel werden um 25 Prozent strenger. Die FIA hat bei ihren Video-Analysen festgestellt, dass sich die Frontflügel immer stärker verbiegen und verdrehen. Natürlich gewollt.

Bei den Heckflügeln gelten schon ab dem Saisonstart schärfere Verbiegungsregeln, aber die Verdächtigungen gehen weiter. Eine kleine Anpassung gibt es beim Mindestgewicht. Um grössere Fahrer nicht zu benachteiligen und ihnen keine allzu strenge Diät zuzumuten, müssen die Piloten inklusive Sitzschale künftig 82 statt 80 Kilogramm auf die Waage bringen. Bei leichteren Fahrern wird das mit Ballast ausgeglichen. Damit steigt das Mindestgewicht des Autos von 798 auf 800 Kilogramm.

Bei Hitzerennen wird sogar auf 805 Kilogramm aufgestockt. Ab 30,5 Grad müssen die Teams ein spezielles Kühlpaket für die Fahrer im Auto anbringen. Die zusätzlichen fünf Kilogramm sollen das Gewicht des speziellen Equipments ausgleichen. Fahrer, die keine Kühlweste tragen wollen, müssen 500 Gramm Ballast mit sich führen.

Kein Punkt mehr für die schnellste Rennrunde

Im Winter haben sich auch die Windkanal-Beschränkungen für die Teams gemäss ihrer WM-Position für das nächste halbe Jahr wieder geändert. Sauber und Neuling Cadillac bekommen die meiste Windkanal-Zeit.

Im sportlichen Reglement betrifft die grösste Änderung die schnellste Rennrunde. Seit 2019 wurde hier ein Zusatzpunkt vergeben. Das fällt wieder weg. Grund: kein Mehrwert.

Seit 2022 müssen die Stammpiloten ihr Cockpit jeweils für ein Freitagstraining pro Jahr räumen, um jungen Piloten eine Chance zu geben, ihr Talent in einem aktuellen Formel-1-Auto zu zeigen. Ab 2025 werden die Einsatzmöglichkeiten für die Rookies verdoppelt. Alle regulären Piloten werden dann also zweimal aussetzen.

Auch 2025 gibt es sechs Sprint-Events. Diesmal in China, Miami, Spa, Austin, Interlagos und Katar. Spa bootete Spielberg aus. Noch nicht sicher ist, ob es das Show-Rennen für junge Talente nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi geben wird.

Sonderfall Monte Carlo

Neu ist eine Sonderregelung für Monte Carlo. Um eine Konvoi-Fahrt wie letztes Jahr zu vermeiden, sind diesmal zwei Boxenstopps Pflicht. Egal ob es regnet oder das Rennen wegen eines Unfalls unterbrochen wird.

Die FIA will als Tugendwächter das Fluch-Verbot streng durchsetzen. Bei Pressekonferenzen oder TV-Interviews sind Schimpfwörter strafbar. Wie die Behörde bei Funksprüchen reagieren wird, bleibt abzuwarten. Wenn Präsident Mohammed bin Sulayem eine harte Linie fährt, wird es zum Krieg mit den Fahrern kommen.

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