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Corona-Alarm – aber Teams streiten weiter
Jetzt auch Zwangsurlaub bei Williams

Die Formel 1 kommt nicht zur Ruhe: Nach McLaren beantragt mit Williams schon das zweite Team Hilfe vom Staat. Hinter den Kulissen wird weiter über die Budgetobergrenze gestritten.
Publiziert: 06.04.2020 um 21:12 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2020 um 21:35 Uhr
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Teamchefin Claire Williams schickt viele ihrer Mitarbeiter in den Zwangsurlaub.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Das Corona-Gespenst hat sich auch bei allen zehn Formel-1-Teams eingenistet. Nach McLaren (750 Mitarbeiter) hat jetzt Williams (580) ebenfalls einen grossen Teil der Belegschaft in den Zwangsurlaub geschickt.

Am Dienstag wird Racing Point als drittes Team diese Zwangsmassnahme bekanntgeben. Und dann wird Haas folgen. Zum Glück für die Betroffenen federt der englische Staat die Entlohnung ab. Allerdings nur bis 80 Prozent des Gehaltes oder maximal 2850 Pfund (rund 3000 Franken) – für höchstens drei Monate.

Juni-Rennen immer unwahrscheinlicher

Beim 114-fachen-GP-Sieger Williams schickte die Chefin Claire Williams (43) Dutzende ihrer Mitarbeiter gleich bis Ende Mai nach Hause. Man rechnet also auf der Insel (wo sieben Teams daheim sind) nicht mehr mit den Juni-Rennen in Kanada und Frankreich. Offiziell abgesagt wurden sie von der FIA immer noch nicht!

Und nach McLaren hat jetzt auch Williams bekannt gegeben, dass ihre Fahrer Russell und Latifi ab 1. April auf einen Fünftel ihres Lohnes verzichten. Hier kann man in Kürze auch von den anderen Teams interessante Nachrichten erwarten.

Brown befürchtet Team-Pleiten

Die durch die Corona-Krise aufgezwungene Schlankheitskur in der Formel 1 wird Hunderte von Arbeitsplätzen fordern. McLaren-Boss Zak Brown zur BBC London: «Ich könnte mir vorstellen, dass vier Teams verschwinden, wenn wir uns nicht bald einig werden!»

Und damit meinte der Amerikaner den neuen Krieg um die Budget-Obergrenze. Gestern wurde wieder stundenlang per Video-Konferenz gestritten.

Ab 2021 dürfen ja die Teams nur noch 175 Millionen Dollar ausgeben. Nicht enthalten sind unter anderem die Fahrerlöhne, die Reisespesen, das Marketing und das Motoren-Leasing.

Sparkurs sogar bei Mercedes

Jetzt träumen die Optimisten bei den kleinen Teams schon von einer neuen Obergrenze von nur noch 100 Millionen Dollar im Jahr. Brown: «Ausser zwei Teams sind alle dafür, dass man schon 2021 deutlich unter die 150-Millionen-Grenze geht.»

Die zwei Teams? Ferrari und Red Bull, die sich übrigens beide immer noch wegen der roten Motoren-Mogelei und dem Ferrari-Deal mit der FIA in der letzten Saison in den Haaren liegen. Und warum verbindet sich Mercedes für einmal nicht mit den beiden anderen Top-Teams Ferrari und Red Bull? Der Sparbefehl kam von ganz oben aus dem Stuttgarter Hauptquartier von Boss Ola Källenius.

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