Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Clay Regazzoni ist gestern bei einem Autounfall in Norditalien ums Leben gekommen, wie sein früherer Rennstall Ferrari mitteilte.
Der 67-jährige Schweizer stiess nach Angaben der Polizei auf einer Schnellstrasse westlich von Parma auf der Überholspur mit einem Lastwagen zusammen. Regazzoni habe keine Chance gehabt, er sei sofort tot gewesen.
Über die Unfallursache rätseln die Behörden – sie vermuten plötzliche Übelkeit. Zur Unfallzeit herrschten angeblich beste Strassen- und Sichtverhältnisse. Auch gibt es keine Hinweise dafür, dass Regazzoni zu schnell unterwegs war.
Der Ex-Rennfahrer nahm an einem Treffen des «Club Italia» – ein Verein für Sammler von Autos und Sportwagen – teil, bei der er Mitglied war.
«La Gazetta dello Sport.it» berichtete natürlich sofort von dem Unfall. Reggazzoni sei in einem für seine Behinderung umgebauten Chrysler Voyager – den er nur mit seinen Händen steuerte – Richtung Montecarlo unterwegs gewesen. Augenzeugen hätten den berühmten Ex-F1-Star sofort erkannt.
Regazzoni war seit einem Rennunfall in den USA 1980 querschnittgelähmt. Im Laufe seiner Formel-1-Karriere gewann er drei Grand-Prix-Rennen. 1974 belegte er mit Ferrari hinter Weltmeister Emerson Fittipaldi den zweiten Platz.
Clay war in der Schweiz äusserst populär geblieben. Er hatte nach seinem schrecklichen Unfall nie aufgegeben und war auch wieder Rennen gefahren, wenn auch nicht der Formel 1.
Weitere Personen seien bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen, hiess es.
«Damit muss ich leben», sagte mir Clay Regazzoni beim letzten BLICK-Besuch an seinem Wohnort Menton vor elf Monaten.
Danach hatten wir noch öfters telefoniert – und Clay erzählte mir begeistert von seinen Rallye-Abenteuern, die er gerade hinter sich hatte oder eben noch plante. Mit 67 Jahren.
«Ich bin noch nicht zurückgetreten!» Und die Gefahren? «Mir kann doch nichts mehr passieren…» Diese zwei Sätze werde ich nie vergessen.
Gestern hat das Schicksal dem Tessiner auf einer italienischen Autobahn die Entscheidung über einen Rücktritt brutal abgenommen. Weil eben immer etwas passieren kann…
132 Rennen, 5 Siege, 5 Pole-Positionen, 212 WM-Punkte und Vizeweltmeister 1974 auf Ferrari – nackte Zahlen eines erfolgreichen Formel-1-Piloten, die dem Menschen Clay Regazzoni nicht gerecht werden.
Er war ein Kämpfer bis in den Tod. Die Engländer nannten ihn immer ehrfurchtsvoll «The Undestructible» – den Unzerstörbaren.
Doch in seinem grossen Herzen war Clay in den letzten Jahren verwundet worden. «Es besuchen mich kaum noch Kollegen. Das tut weh.»
Regazzoni flüchtete mit oft frustrierten Aussagen gegen die Formel 1 in seine geliebten Rallye-Autos. Mit Handgas und Handbremse. In seiner Garage gabs ein Verkehrsschild: Tempo 300.
Erinnerungen? Wer über zehn Jahre den eher schüchternen Schweizer begleitete, sucht in solchen Momenten die richtigen Worte. Tausend Bilder rasen vorbei – und immer wieder taucht das fröhliche und lachende Gesicht von Clay auf.
«Tessiner sind lustig!» Es war Regazzonis Lieblingssatz auf Deutsch.
Erinnerungen? Als Clay 1981 einen Monat lang in Washington auf ein medizinisches Wunder hoffte, sagt er eines Abends im Spital: «Roger, setz dich mal in den Rollstuhl und versuche auf den Hinterrädern zu jonglieren.» Mein Versuch misslang kläglich, ich lag in einer Ecke, vom Rollstuhl zugedeckt.
Ich habe Regazzoni selten so lachen gehört. Da trat der Chefarzt ins Zimmer und sagte nur: «Hoffentlich sind nicht alle Schweizer so verrückt!»
PS. Am Samstag feiert die Schweiz in Bern mit einer Gala ihre Sportler des Jahres. Mindestens eine Trauerminute hätte Clay Regazzoni verdient! Der Sportler des Jahres 1974…
«Damit muss ich leben», sagte mir Clay Regazzoni beim letzten BLICK-Besuch an seinem Wohnort Menton vor elf Monaten.
Danach hatten wir noch öfters telefoniert – und Clay erzählte mir begeistert von seinen Rallye-Abenteuern, die er gerade hinter sich hatte oder eben noch plante. Mit 67 Jahren.
«Ich bin noch nicht zurückgetreten!» Und die Gefahren? «Mir kann doch nichts mehr passieren…» Diese zwei Sätze werde ich nie vergessen.
Gestern hat das Schicksal dem Tessiner auf einer italienischen Autobahn die Entscheidung über einen Rücktritt brutal abgenommen. Weil eben immer etwas passieren kann…
132 Rennen, 5 Siege, 5 Pole-Positionen, 212 WM-Punkte und Vizeweltmeister 1974 auf Ferrari – nackte Zahlen eines erfolgreichen Formel-1-Piloten, die dem Menschen Clay Regazzoni nicht gerecht werden.
Er war ein Kämpfer bis in den Tod. Die Engländer nannten ihn immer ehrfurchtsvoll «The Undestructible» – den Unzerstörbaren.
Doch in seinem grossen Herzen war Clay in den letzten Jahren verwundet worden. «Es besuchen mich kaum noch Kollegen. Das tut weh.»
Regazzoni flüchtete mit oft frustrierten Aussagen gegen die Formel 1 in seine geliebten Rallye-Autos. Mit Handgas und Handbremse. In seiner Garage gabs ein Verkehrsschild: Tempo 300.
Erinnerungen? Wer über zehn Jahre den eher schüchternen Schweizer begleitete, sucht in solchen Momenten die richtigen Worte. Tausend Bilder rasen vorbei – und immer wieder taucht das fröhliche und lachende Gesicht von Clay auf.
«Tessiner sind lustig!» Es war Regazzonis Lieblingssatz auf Deutsch.
Erinnerungen? Als Clay 1981 einen Monat lang in Washington auf ein medizinisches Wunder hoffte, sagt er eines Abends im Spital: «Roger, setz dich mal in den Rollstuhl und versuche auf den Hinterrädern zu jonglieren.» Mein Versuch misslang kläglich, ich lag in einer Ecke, vom Rollstuhl zugedeckt.
Ich habe Regazzoni selten so lachen gehört. Da trat der Chefarzt ins Zimmer und sagte nur: «Hoffentlich sind nicht alle Schweizer so verrückt!»
PS. Am Samstag feiert die Schweiz in Bern mit einer Gala ihre Sportler des Jahres. Mindestens eine Trauerminute hätte Clay Regazzoni verdient! Der Sportler des Jahres 1974…