Bortoleto und Hülkenberg ohne Chancen auf Punkte
Neue Träume aufs Update bei Sauber

Monaco reiht sich in die Rennen ein, bei denen für das Sauber-Team die Punkte in diesem Jahr ausser Reichweite bleiben. Ein Update soll Besserung bringen, dabei arbeitet fast niemand mehr am C45.
Publiziert: 25.05.2025 um 20:06 Uhr
|
Aktualisiert: 14:55 Uhr
1/8
Für das Sauber-Duo gibts in Monte-Carlo erneut keine Punkte.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Monaco

Das weiter erstaunlich gut motivierte Sauber-Duo konnte sich auch beim Strassen-Roulette in Monte-Carlo nicht aus der Krise befreien. Bortoleto (14.) und Hülkenberg (16.) hatten nie den Hauch einer Chance auf WM-Punkte.

Das ist die brutale Realität nach dem achten WM-Lauf. Seit dem Saisonstart und dem 7. Platz in Melbourne von Hülkenberg blieb man jetzt in sieben Rennen und zwei Sprints punktelos.

Sie träumen wieder von Upgrades

Wie lange geht das so weiter? Der grosse Zampano im Hinblick auf den Audi-Einstieg 2026, Mattia Binotto, schwärmte in Monaco vom neuen Update nächste Woche in Spanien.

Aber aus Hinwil kamen seit 2024 kaum noch grössere Änderungen, die dann auch einschlugen. Und jetzt sollen sich im Zürcher Oberland offenbar nur noch ein Dutzend Ingenieure um die Weiterentwicklung des C45 kümmern. Motto: Alle Kraft für 2026 einsetzen.

Sauber und Mercedes im Tief

Nun, nach den Startplätzen 13 (Hülkenberg) und 16 (Bortoleto) durften auf der Strecke, wo das Überholen kaum möglich ist, wahrlich keine Wunder erwartet werden. Vor allem, wenn der eine Fahrer (Bortoleto) schon in der ersten Runde im Kampf gegen Mercedes-Antonelli vor dem Tunnel in die Gummiwand knallt.

Bortoleto landet in der Leitplanke
0:27
Im Duell mit Antonelli:Bortoleto landet in der Leitplanke

Die Silberpfeile fuhren lange mit den Hinwiler Autos im hinteren Bereich zusammen. Die Strategie war nun wirklich in beiden Lagern so seltsam, dass ein Exploit natürlich ausblieb und alle vier Autos mindestens zweimal überrundet wurden.

Barcelona 2024 kein Hit

Bereits am Sonntagabend verliessen die meisten Transporter das Fürstentum Monaco und fuhren am Mittelmeer entlang nach Barcelona. Reisedistanz knapp 700 Kilometer oder keine zehn Stunden Fahrzeit.

Für die Statistiker: Vor einem Jahr wurden Zhou (13.) und Bottas (16.) in Barcelona überrundet. Sie waren von den Startpositionen 12 (Bottas) und 15 (Zhou) losgefahren. Ihr Nachmittag damals war etwa genauso langweilig wie hier in Monte-Carlo.

Jetzt nur noch Duell Sauber – Alpine

In der WM-Rangliste blieb Sauber mit sechs Punkten natürlich auf dem letzten Platz. Zum Glück kommt Alpine mit sieben Zählern auch nicht vom Fleck: Gasly crashte in der achten Runde in der Hafenschikane ins Tsunoda-Heck und schied aus. Colapinto brachte den zweiten Alpine wenigstens als 13. ins Ziel.

Die schlechte Nachricht: Racing Bulls hat sich mit zwölf Punkten (6.Hadjar, 8. Lawson) vom Schlusslicht-Duo abgesetzt – mit jetzt schon 22 Zählern! Und Haas grüsst dank dem 7. Platz von Ocon neu mit 26 Zählern.

Die Sauber-Stimmen

Jonathan Wheatley, Teamchef: «Das Rennen wurde von der Strategie bestimmt und war mehr von den Regeln als vom reinen Rennsport geprägt. In der ersten Runde gelang Gabriel in Kurve sechs ein mutiger Schachzug, um eine Position zu gewinnen, aber ein später Schachzug von Kimi in Kurve acht führte zu einer Berührung – ich würde es einen Rennzwischenfall nennen. Auf einer Strecke, auf der das Überholen bekanntermassen schwierig ist, war dies ein Rennen, bei dem die Strategie letztlich den Ausschlag gab – und einige Teams waren in der Lage, das Beste aus dem angepassten Sportlichen Reglement zu machen. Es war einer dieser Tage, an denen Racing Bulls, Williams und Mercedes eindeutig das Teamspiel spielten, was die Dinge für uns definitiv schwieriger machte.»

Nico Hülkenberg: «Ich hatte einen guten Start und konnte in der ersten Runde eine Position gewinnen, aber der Rest des Rennens verlief nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Leider steckte ich immer wieder im Verkehr fest, was vor allem daran lag, dass die Teams vor uns offensichtlich strategische Spielzüge anwendeten. Drei bis fünf Sekunden pro Runde zu verlieren, um die Boxenfenster für ihre Teamkollegen zu öffnen, hat mich massiv gebremst und nicht gerade zu einem angenehmen Rennen geführt. Natürlich gehören Teamplayer zum Sport dazu, aber aus Rennsicht war es nicht das, was sich alle erhofft hatten. Realistisch betrachtet ist ein Start in den Top 10 wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, dies zu vermeiden, und obwohl unsere eigene Strategie und die Boxenstopps gut ausgeführt wurden, gab es wenig, was wir tun konnten, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.»

Gabriel Bortoleto: «Monaco war schon immer für spannende Qualifyings und freie Trainings bekannt, aber die Rennen sind oft recht ereignislos, weil das Überholen so schwierig ist. Heute war es nicht anders, obwohl der Sport etwas Neues mit den Reifenregelungen ausprobiert hat. Das hat nicht wirklich funktioniert, und die Teamspiele, die daraus entstanden sind, haben das Rennen langsam gemacht: Jeder fuhr vier oder fünf Sekunden unter seiner eigentlichen Pace, die Reifen bauten nicht ab, und Überholen war unmöglich. Wir werden weiter hart am Auto und an der Abstimmung arbeiten und hoffen, dass wir dadurch unsere Qualifying- und Rennpositionen verbessern können. Konstant in Q2 zu sein oder gelegentlich um Q3 zu kämpfen, würde es uns erlauben, näher am Kampf um die Punkte zu sein.»

Jonathan Wheatley, Teamchef: «Das Rennen wurde von der Strategie bestimmt und war mehr von den Regeln als vom reinen Rennsport geprägt. In der ersten Runde gelang Gabriel in Kurve sechs ein mutiger Schachzug, um eine Position zu gewinnen, aber ein später Schachzug von Kimi in Kurve acht führte zu einer Berührung – ich würde es einen Rennzwischenfall nennen. Auf einer Strecke, auf der das Überholen bekanntermassen schwierig ist, war dies ein Rennen, bei dem die Strategie letztlich den Ausschlag gab – und einige Teams waren in der Lage, das Beste aus dem angepassten Sportlichen Reglement zu machen. Es war einer dieser Tage, an denen Racing Bulls, Williams und Mercedes eindeutig das Teamspiel spielten, was die Dinge für uns definitiv schwieriger machte.»

Nico Hülkenberg: «Ich hatte einen guten Start und konnte in der ersten Runde eine Position gewinnen, aber der Rest des Rennens verlief nicht so, wie wir es uns erhofft hatten. Leider steckte ich immer wieder im Verkehr fest, was vor allem daran lag, dass die Teams vor uns offensichtlich strategische Spielzüge anwendeten. Drei bis fünf Sekunden pro Runde zu verlieren, um die Boxenfenster für ihre Teamkollegen zu öffnen, hat mich massiv gebremst und nicht gerade zu einem angenehmen Rennen geführt. Natürlich gehören Teamplayer zum Sport dazu, aber aus Rennsicht war es nicht das, was sich alle erhofft hatten. Realistisch betrachtet ist ein Start in den Top 10 wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, dies zu vermeiden, und obwohl unsere eigene Strategie und die Boxenstopps gut ausgeführt wurden, gab es wenig, was wir tun konnten, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.»

Gabriel Bortoleto: «Monaco war schon immer für spannende Qualifyings und freie Trainings bekannt, aber die Rennen sind oft recht ereignislos, weil das Überholen so schwierig ist. Heute war es nicht anders, obwohl der Sport etwas Neues mit den Reifenregelungen ausprobiert hat. Das hat nicht wirklich funktioniert, und die Teamspiele, die daraus entstanden sind, haben das Rennen langsam gemacht: Jeder fuhr vier oder fünf Sekunden unter seiner eigentlichen Pace, die Reifen bauten nicht ab, und Überholen war unmöglich. Wir werden weiter hart am Auto und an der Abstimmung arbeiten und hoffen, dass wir dadurch unsere Qualifying- und Rennpositionen verbessern können. Konstant in Q2 zu sein oder gelegentlich um Q3 zu kämpfen, würde es uns erlauben, näher am Kampf um die Punkte zu sein.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?