Deutschland-Trauma? Das war einmal. Mit dem Sieg vor einem Jahr im Viertelfinal in Ostrava hat die Nati die bösen Geister der Vergangenheit vertrieben. In Herning überfährt sie Deutschland im Mitteldrittel regelrecht. Dabei ist Captain Hischier da schon gar nicht mehr dabei. Doch dazu kommen wir später.
Schweizer machen von Anfang an ernst
Es dauert bis zur 25. Minute, ehe das erste Tor fällt. Doch die Schweizer machen davor schon klar, dass sie es ernst meinen. Meier vergibt in der Startminute eine Chance, Moy trifft im Powerplay den Pfosten, Bertschy und Moser verteidigen Goalie Genoni wie zwei Höllenhunde gegen Hager und Kastner, als diese nach einem Spielunterbruch noch nachsetzen wollen. Und Siegenthaler verpasst NHL-Star Stützle ein blutiges Kinn.
Als Riat im Nachsetzen das 1:0 erzielt, brechen alle Dämme. Andrighetto erhöht mit einer scharfen Hereingabe sofort auf 2:0. Zwei Minuten und drei Sekunden nach dem ersten Treffer erzielt Fora das vermeintliche 3:0. Doch leider haben die Deutschen ein Offside von Bertschy entdeckt und können mittels Coachs Challenge den Treffer löschen lassen.
Der ehemalige ZSC- und Lugano-Meistercoach Kreis versucht es dann ein zweites Mal mit einer Challenge, als Andrighetto erneut trifft. Doch diesmal kann kein Offside von Fiala ausgemacht werden, sodass der Treffer zählt und die Deutschen eine 2-Minuten-Strafe aufgebrummt bekommen. Diese nutzen die Schweizer. Wieder ist es ZSC-Star Sven Andrighetto, der trifft. 4:0 – und damit sind die Deutschen zu diesem Zeitpunkt gut bedient.
Grandiose Genoni-Paraden
Unser Nachbar kommt erst danach zu guten Chancen, als Siegenthaler NHL-Kollege Stützle ein zweites Mal mit dem Stock im Gesicht erwischt. Doch Genoni zeigt in der Folge einige grandiose Paraden.
Im Schlussdrittel dröhnt den Deutschen der Schweizer Goalsong «Richi» von der Stubete Gäng ein weiteres Mal in den Ohren. Und wer hat das Tor gemacht? Andrighetto, zum Vierten. Sven-Sationell! Malgin, sein kongenialer Partner bei den ZSC Lions, verbucht derweil seinen vierten Assist des Spiels. Schade nur, dass DEB-Verteidiger Müller im Powerplay Genoni noch den Shutout vermiest.
Fällt Hischier aus?
Der grandiose Auftritt der Schweizer, der nicht nur durch schwungvolle Angriffe, sondern auch durch herzhaft geführte Zweikämpfe geprägt ist, wird nur durch die Unterkörperverletzung von Hischier getrübt. In der 15. Minute verschwindet er in den Katakomben und kehrt danach nicht mehr zurück. Man kann nur hoffen, dass der Walliser bald wieder zur Verfügung steht. In der K.-o.-Phase wird er gebraucht.
Schweiz – Deutschland 5:1
Fans: 5391.
Tore: 25. Riat (Jäger, Marti) 1:0. 26. Andrighetto (Siegenthaler, Malgin) 2:0. 33. Andrighetto (Fiala, Malgin/Strafe angezeigt) 3:0. 35. Andrighetto (Kukan, Malgin/PP) 4:0. 49. Andrighetto (Kukan, Malgin/PP) 5:0. 59. Müller (Kahun, Schütz/PP) 5:1.
Strafen: Je 4 x 2 Minuten.
Schweiz: Genoni; Kukan, Siegenthaler; Glauser, J. Moser; Fora, C. Marti; Berni; Moy, N. Hischier, Fiala; T.Meier, Malgin, Andrighetto; Riat, Jäger, Knak; Bertschy, Baechler, Schmid; Ambühl.
Deutschland: Niederberger; Seider, J. Müller; Wagner, Geibel; Szuber, Kälble; Mik; Schütz, Stachowiak, Kahun; Michaelis, Stützle, Ehliz; Pföderl, Samanski, Tiffels; Ehl, Hager, Kastner; Wiederer.
Bemerkungen: Schweiz ohne Hofmann (überzählig), Aeschlimann, Jung, D. Egli und Rohrbach (alle nicht gemeldet). Deutschland ohne Reichel (verletzt), Tiefensee und Hüttl (beide überzählig).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweden | 5 | 18 | 15 | |
2 | Kanada | 4 | 19 | 12 | |
3 | Finnland | 4 | 9 | 8 | |
4 | Slowakei | 4 | -3 | 7 | |
5 | Lettland | 4 | -6 | 6 | |
6 | Österreich | 5 | -3 | 5 | |
7 | Frankreich | 5 | -13 | 1 | |
8 | Slowenien | 5 | -21 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweiz | 5 | 12 | 13 | |
2 | Tschechische Republik | 4 | 12 | 11 | |
3 | Deutschland | 4 | 7 | 9 | |
4 | USA | 4 | 9 | 8 | |
5 | Dänemark | 5 | -3 | 6 | |
6 | Ungarn | 5 | -20 | 3 | |
7 | Kasachstan | 4 | -8 | 3 | |
8 | Norwegen | 5 | -9 | 1 |