«Adrian hatte das Toreschiessen im Blut»
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Nicht am Stammtisch erschienen:ZSC-Held Adrian Hotz (†56) ist tot!

Weggefährte Weber nach dem überraschendem Tod von Hotz (†56)
«Vor zwei Wochen ging es ihm super»

Von Kindesbeinen an kannten sich die beiden Dübendorfer Christian Weber (56) und Adrian Hotz (†56).
Publiziert: 14.06.2020 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2020 um 13:39 Uhr
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Christian Weber und Adrian Hotz (†56) kannten sich von Kindheitszeiten.
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

Die Nachricht macht fassungslos. Die Schweizer, ja vor allem die Dübendorfer und Zürcher Hockeyfamilie trauert. Erneut. Ende Januar erlag der einstige ZSC-Sportchef Peter Iten (†62) seinem Krebs-Leiden, und erst Anfang Mai verstarb sein Vorgänger Simon Schenk (†73) nach Komplikationen nach einer Herzoperation. Und nun müssen sich Freunde und Fans von Kultfigur Adrian «Wegge» Hotz verabschieden, der in der Nacht auf Donnerstag mit erst 56 Jahren überraschend verstorben ist.

«Mich hat es richtig geschaudert, als ich von Adis Tod erfahren habe», gesteht Christian Weber. SonntagsBlick spricht mit dem Dübendorfer nur wenige Stunden nach der Schreckensnachricht. «Erst vor zwei Wochen habe ich ihn zu einem langen Spaziergang durch unseren Heimatort getroffen. Wir haben über alte und neue Zeiten geredet. Es ging ihm super.»

Von dem Aortariss, den Hotz vor zehn Jahren erlitten und nur knapp überlebt hatte, habe er sich laut Weber gut erholt. «Nur seine Stimme blieb verändert.» Ex-Stürmer Hotz gab sein Hockeywissen zuletzt als Nachwuchstrainer beim EHC Dübendorf weiter. «Und Jassen war seine grosse Leidenschaft», so Weber.

Er muss es wissen. Denn der 56-Jährige kennt Hotz seit dem Kindesalter. «Wir gingen in Dübendorf zwar nicht auf die gleiche Schule, doch als Achtjährige spielten wir beide Hockey beim EHC und durchliefen danach alle Nachwuchsstufen zusammen», erinnert er sich. «Nebst den langen Haaren war Adis Markenzeichen, dass er in jeder freien Minute mit dem Hockeystock Tennisbälle aufs Garagentor geschossen hat.» Er sei ein Stürmer durch und durch gewesen. «Wo man Tore erzielen konnte, auch in anderen Sportarten, da war er dabei. Er hatte das Toreschiessen im Blut.»

Weber, der neu das MySports-League-Team Basel trainiert, schaffte es ein Jahr vor seinem Kollegen ins NLB-Team. Nach seinem Abstecher zum HCD und zu Ambri sowie Hotz’ Engagement beim SCB traf Weber ihn 1989 in der ZSC-Garderobe wieder. «In der Kabine war er ein lockerer Typ. Den riesigen Siegeswillen hatte man ihm von aussen gar nicht zugetraut.» Niederlagen seien gar nicht sein Ding gewesen.

«Nach einem verlorenen Spiel mit dem ZSC wurden wir von den Fans ausgepfiffen, und Adi musste zum Fernseh-Interview», so Weber. «Er sagt dann: ‹Wir sind Menschen, keine Roboter.› Diesen Satz werde ich nie vergessen.» Und den Mensch Adi «Wegge» Hotz sowieso nicht.

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