Polizei rückt für Junioren-Spiel aus
Ex-Lugano-Coach schlägt Eismeister die Faust ins Gesicht

Ex-Lugano-Coach Mike McNamara schlägt einem Davoser Eismeister die Faust ins Gesicht. Die Polizei greift ein. Die Liga eröffnet ein Verfahren.
Publiziert: 17.03.2016 um 13:36 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:28 Uhr
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Mike McNamara hat seine Emotionen als Coach der Biel-Junioren im Spiel gegen Davos nicht im Griff.
Foto: KEY
Angelo Rocchinotti

Es passiert im ersten Novizen-Playoff-Spiel zwischen Davos und Biel. 45 Sekunden vor Schluss kullert die Scheibe durch den Torraum der Gäste. Biels Verteidiger Mathieu Fleury schnappt sie sich mit der Hand. Schiedsrichter Markus Brunner entscheidet sofort auf Penalty. Die Bündner fackeln nicht lange, treffen und siegen 3:2. Zu viel für die Seeländer.

Auf und neben dem Eis kochen die Emotionen über. Es kommt zu Prügeleien. Ein verletzter Biel-Junior mit Gipsarm flucht und tobt an der Bande, hämmert mit Gegenständen ans Plexiglas. Das wiederum bringt Eismeister Markus Caviezel auf die Palme. «Ich habe den Spieler umgehend zurechtgewiesen und ihn aufgefordert, das zu unterlassen», sagt er. Doch nun gehts erst richtig los.

Plötzlich klettert der 66-jährige Mike McNamara über die Spielerbänke. Alle meinen, Biels Novizen-Coach versuche, die Situation zu beruhigen. Von wegen! Der Kanadier schlägt Caviezel die Faust ins Gesicht. Der Eismeister hat eine blutende Lippe, verständigt sofort die Polizei. «Ich hatte Angst, es arte aus.»

Als die Ordnungshüter in der Vaillant-Arena eintreffen, hat sich die Lage allerdings entspannt. Caviezel und McNamara geben sich die Hand. Der Eismeister verzichtet auf eine Anzeige. «McNamara hat sich entschuldigt. Damit ist für mich die Sache erledigt. Auch ich habe überreagiert. Spieler sind halt hitzig. Und der Trainer dachte, ich hätte einer seiner Jungs angegriffen. Er wollte ihn schützen. Das verstehe ich.»

Als McNamara 2011 bei den Profis in Lugano aushalf, erinnerte er an der Bande an einen freundlichen Spaziergänger. Kein Wunder, sagt Caviezel: «Ich wusste erst gar nicht, dass der Trainer ist.» McNamara scheint die Sache peinlich. «Es ist nichts passiert. Alles ist erledigt», sagt er knapp.

Seit zwei Jahren betreut der 66-Jährige Biels Novizen. Boss Martin Steinegger schwärmt: «Mike verfügt über eine enorme Fachkompetenz und hat eine hohe Überzeugungskraft. Und er sorgt sich um seine Spieler.» Wie wahr! Doch nun könnte es für den Schnauzträger ein Nachspiel haben. Die Regio-League hat ein Verfahren eröffnet.

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