Zehn Jahre lang stopften Millionäre und einer, der so tat, als ob er Geld hätte, die Löcher in Kloten. Nun muss der EHC ohne Bezahl-Onkel auskommen. Hans-Ueli Lehmann, der trotz Sparkurs in drei Jahren gegen sieben Millionen Franken einschiessen musste, übergab den Klub im Frühjahr einer Gruppe um den Urner Rolf Tresch. Ihr Ziel? Nicht mehr ausgeben, als einnehmen. Geschafft hat das in 20 Jahren keiner.
Kloten probt abermals den Neuanfang. Alle Schlüsselpositionen wurden neu besetzt. Mit dem Schweden Robin Figren (31, HV 71) gelang Sportchef Felix Hollenstein ein Transfercoup. Von Banska Bystrica (Slk) kam der zweifache Meister Eric Faille (30). Dazu verfügen die Zürcher Unterländer mit dem eingebürgerten Kanadier Dominic Forget (38) quasi über einen dritten Ausländer. Und schliesslich ist da noch Dominic Nyffeler, der Bruder von Lakers-Keeper Melvin, der seit Jahren mit konstant starken Leistungen auffällt.
«Selten einen solchen Trainer gesehen»
Die wohl wichtigste Personalie aber betrifft den Coach. Per Hanberg kennt Aufstieg. In Schweden schaffte er das Kunststück mit Karlskrona. Zuletzt führte er im Frühjahr Langenthal zum B-Meistertitel. «Ich habe selten einen Trainer gesehen, der rhetorisch dermassen stark ist wie Pelle», schwärmt Hollenstein.
Drei Jahre gab sich Kloten Zeit, um in die NL zurückzukehren. Eine Saison ist bereits um. «Jeder in Kloten hat die Vision, aufzusteigen», sagt Hanberg. «Aber ich kann jetzt nicht kommen und sagen, wir wollen diese Saison rauf. Niemand weiss, ob es klappt. Das Resultat können wir nicht beeinflussen. Aber unsere Leistung. Wir wollen jeden Tag besser werden.»
Hanbergs Versprechen
Kloten beendete die letzte Quali auf Rang 5, scheiterte im Viertelfinal kläglich an Hanbergs Langenthal. Der Schwede: «Unser Job ist es, eine bessere Saison zu spielen. Wir wollen ein Versprechen abgeben, dass wir stets hungrig aus der Kabine kommen und 60 Minuten lang kämpfen werden. Das wollen die Leute sehen. Dafür zahlen sie.»
Der siebenfache Vater verfügt über insgesamt fünf Linien. «Ich habe keine Probleme, jemanden aus dem Team zu nehmen. Fehler sind okay. Damit habe ich keine Probleme. Aber wenn nicht hart genug gearbeitet wird, brauchts ein Gespräch mit dem Coach.»
Hanberg versichert vor dem Start heute bei Thurgau: «Die Jungs sind hungrig.» Und mit ihnen auch die Fans. Trotz schwacher letzter Spielzeit blieb der Saisonkartenverkauf konstant bei 3400.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Basel | 45 | 58 | 97 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 45 | 61 | 95 | |
3 | HC Thurgau | 45 | 34 | 80 | |
4 | EHC Visp | 45 | 14 | 74 | |
5 | HC Sierre | 45 | 16 | 72 | |
6 | EHC Chur | 45 | -20 | 64 | |
7 | EHC Olten | 45 | -10 | 63 | |
8 | GCK Lions | 45 | -23 | 56 | |
9 | EHC Winterthur | 45 | -31 | 52 | |
10 | Bellinzona Snakes | 45 | -99 | 22 |