Hans-Ueli Lehmann hat den EHC Kloten an mehrere gleichberechtigte Eigentümer übergeben. Als Präsident amtet künftig Rolf Tresch. Der gebürtige Urner leitet die MRT Engineering AG in Zug. Die Firma tritt als Totalunternehmer sowie als Planungsbüro für Projekt- und Bauleitung in den Bereichen Telekommunikation, Leitungsbau, Strassenbau und Kunstbauten auf.
BLICK: Herr Tresch, war es schon immer Ihr Traum, Kloten-Präsident zu sein?
Rolf Tresch: Der Sport hat mir viel gegeben. Ich war in den letzten zehn Jahren Präsident des FC Aegeri. Der Klub spielt in der 2. Liga interregional. Ich suchte eine neue Herausforderung. Es gab mehrere Optionen. Als ich Klotens Konzept sah, war für mich klar: Das will ich unterstützen.
Weshalb?
Mir gefällt, dass der Klub breit abgestützt ist und den eigenen Nachwuchs integriert. Ausserdem fasziniert mich die Fankultur. Es ist unglaublich, wie die Fans dem Klub in der Swiss League die Stange halten, das Team nach vorne peitschen. So etwas habe ich noch selten gesehen.
Was haben Sie mit Eishockey am Hut?
Die ganze Familie ist hockeyaffin, auch wenn nie jemand selbst gespielt hat. Wir verfolgten den Spengler Cup, den EVZ, Ambri. Meine Frau kommt aus Fribourg. Und ich bin seit drei Jahren Sponsor in Kloten, besitze eine Loge.
Kritische Stimmen sagen, Verantwortung sei nicht teilbar. Was, wenn nicht alle in dieselbe Richtung ziehen
Es gibt Vereine, die dieses Modell hervorragend praktizieren. Ich habe das Gefühl, mit einer breit abgestützten Eigentümerschaft ist das Risiko geringer, einen Scherbenhaufen zu hinterlassen. Hans-Ueli Lehmann stellte den Klub auf finanziell gesunde Beine. Doch es hätte auch anders herauskommen können. Und plötzlich muss einer von heute auf morgen für eine Million oder gar zwei Millionen Franken geradestehen.
Das Ziel für die nächste Saison ist der Aufstieg. Die National League ist teurer als die Swiss League.
Wollen wir in der National League nicht Kanonenfutter sein, müssten wir ganz sicher noch einmal eine Schippe drauflegen.
Wurde das mit den Geldgebern schon besprochen?
Ich will jetzt nicht so weit nach vorne schauen. Für die nächste Saison ist alles geregelt. Ich will nun die Leute kennenlernen, mich zeigen und nicht schon von einem möglichen Aufstieg reden.
Was sind Sie für ein Präsident?
Ich kann sehr bestimmt sein. In meinem Unternehmen habe ich 180 Mitarbeiter unter mir. Da muss man Entscheidungen treffen. Vielleicht liegt man mal falsch. Doch das ist immer noch besser, als keine Entscheidungen zu treffen. Keinesfalls will ich in der Öffentlichkeit stehen. Sportchef Fige Hollenstein und CEO Pascal Signer sind für den Sport zuständig. Wenn es sein muss, stehe ich hin. Aber ich will nicht erste Anlaufstelle sein.
Sie gehen auch nicht in die Kabine, wenn es mal schlecht läuft?
Je nach Situation. Ich kann lange ruhig sein. Aber wenn man gewisse Dinge sieht, kann es schon sein, dass man auch mal emotional was in der Kabine sagt.
Sie sind emotional?
Ich bin Urner und in Altdorf aufgewachsen. Wir können emotional sein (lacht). Auch als Präsident darf man Emotionen haben. Man sollte sie nur nicht gleich in der Öffentlichkeit ausleben. Selbstverständlich. Aber hinter verschlossenen Türen darf man auch mal ein lautes Wort sagen.
Sie sind der fünfte Präsident seit 2008. Lehmann sagte bei seinem Amtsantritt 2016, er wolle den Klub so schnell wie möglich abgeben.
Wir wollen den EHC Kloten langfristig führen und nicht nach einem Jahr wieder abhauen. Es gibt keinen Zeithorizont. Wir wollen den Klub in ruhigere Gewässer führen. Auch wenn letztlich alles mit dem Sport steht und fällt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC La Chaux-de-Fonds | 8 | 15 | 17 | |
2 | EHC Basel | 8 | 6 | 17 | |
3 | HC Sierre | 8 | 5 | 16 | |
4 | EHC Visp | 8 | 9 | 16 | |
5 | EHC Winterthur | 8 | 2 | 14 | |
6 | HC Thurgau | 8 | 3 | 11 | |
7 | EHC Olten | 7 | -6 | 9 | |
8 | EHC Chur | 8 | -10 | 9 | |
9 | GCK Lions | 7 | -3 | 7 | |
10 | Bellinzona Snakes | 8 | -21 | 1 |