Viel Geld für wenig Einsatz
Saftige Rechnung für Joker-Ausländer

Kurz vor Transferschluss verpflichteten viele Klubs noch einen zusätzlichen Ausländer. Die kamen kaum mehr zu Einsätzen – kassieren aber doch drei Monatslöhne!
Publiziert: 21.03.2020 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2020 um 17:33 Uhr
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Der Norweger Andreas Martinsen spielte für Zug fünfmal in der National und einmal in der Swiss League – für einen guten Batzen.
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Die meisten Klubs haben sich im Hinblick auf die Playoffs oder Playouts abgesichert und kurz vor dem Transferschluss noch einen zusätzlichen Ausländer engagiert. Das sind Mehrkosten, die sich in einigen Fällen lohnen – bei normalem Saisonverlauf.

Doch nach diesem Saisonabbruch bleibt die bittere Erkenntnis: Viel Geld für wenig Einsatz. Denn diese Last-Minute-Ausländer werden mit einem Vertrag über drei Monate (Februar, März, April) ausgestattet. Je nach Spieler-Qualität und Arbeitgeber-Budget verdienen diese Söldner geschätzt zwischen 10'000 und 25'000 Franken monatlich – netto.

Zu vielen Spielen aber kamen die meisten dieser Joker-Ausländer nicht mehr. Ein Rechenspiel: Runtergebrochen auf ihre Anzahl Einsätze kassieren einige einen grossen Batzen pro Match! Die beiden namhaftesten Verstärkungsspieler sind Berns Christian Thomas, Zugs Andreas Martinsen und Luganos Johan Ryno, die sich schätzungsweise bei plus-minus 20 000 Fr. Monatsgehalt bewegen.

Der Kanadier Thomas, Olympiasieger von 2018, lief für den SCB ein einziges Mal auf – und verdiente somit rund 60'000 Fr. für dieses eine Spiel. Auch der Schwede Ryno spielte nur einmal für Lugano. Der Norweger Martinsen kommt immerhin auf 10'000 Fr. pro Match, er spielte fünfmal im EVZ-Dress und einmal für die Academy in der Swiss League. Dies aus Sicht der Spieler.

Doch die Klubs kosten diese Last-Minute-Ausländer noch viel mehr! Nämlich – je nach Kanton – mindestens das Doppelte des Netto-Lohnes. Die saftige Rechnung anhand der geschätzten Monatslöhne: Zwischen 60'000 und 150'000 Franken haben die Klubs ausgegeben für einen zusätzlichen Ausländer, der kaum je für sie gespielt hat.

Die zusätzlich verpflichteten Ausländer

Fredrik Pettersson Wentzel (ZSC Lions, ab 17. Februar): 0 Spiel

Christian Thomas (Bern, ab 17. Februar): 1 Spiel

Johan Ryno (Lugano, ab 13. Februar): 1 Spiel

Topi Jaakola (ZSC Lions, ab 11. Februar): 1 Spiel

Alexander Yakovenko (Biel, ab 12. Februar): 3 Spiele

Jordan Caron (Servette, ab 13. Februar): 4 Spiele

Andreas Martinsen (Zug, ab 27. Januar): 6 Spiele

Jesse Mankinen (Davos, ab 14. Februar): 6 Spiele

Vadim Pereskokow (Lausanne, ab 14. Februar): 7 Spiele

Tom Pyatt (SCRJ Lakers, ab 6. Februar): 8 Spiele

Alexandre Grenier (Lausanne, ab 4. Februar): 10 Spiele

Fredrik Pettersson Wentzel (ZSC Lions, ab 17. Februar): 0 Spiel

Christian Thomas (Bern, ab 17. Februar): 1 Spiel

Johan Ryno (Lugano, ab 13. Februar): 1 Spiel

Topi Jaakola (ZSC Lions, ab 11. Februar): 1 Spiel

Alexander Yakovenko (Biel, ab 12. Februar): 3 Spiele

Jordan Caron (Servette, ab 13. Februar): 4 Spiele

Andreas Martinsen (Zug, ab 27. Januar): 6 Spiele

Jesse Mankinen (Davos, ab 14. Februar): 6 Spiele

Vadim Pereskokow (Lausanne, ab 14. Februar): 7 Spiele

Tom Pyatt (SCRJ Lakers, ab 6. Februar): 8 Spiele

Alexandre Grenier (Lausanne, ab 4. Februar): 10 Spiele

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