Zahlreiche Hockey-Fans sind verwundert. Ab dem Schlussdrittel des Knüllers zwischen Zug und Davos ist aus dem TV plötzlich eine andere Stimme zu hören. Nicht mehr MySports-Aushängeschild Thomas Rottmeier kommentiert das Spiel, sondern Ken Vettore aus dem Studio in Erlenbach ZH. Man fragt sich: Was ist passiert?
Der Sportsender klärt aufgrund der vielen und prompten Reaktionen der Zuschauer auf seinen sozialen Kanälen auf: «Aus medizinischen Gründen müssen wir ab dem 3. Drittel den Kommentator wechseln.»
Rottmeier fühlt sich schon nach dem Startdrittel nicht mehr hundertprozentig wohl, bleibt aber am Mikrofon. In der zweiten Pause gehts ihm schlechter. Er sucht selbstständig die Sanität auf, erleidet dort dann ein Schwächeanfall. In einem persönlichen Statement am Tag danach schreibt der Kommentator: «Der Job als Live-Kommentator gehört nun mal nicht zu denjenigen, bei denen man einfach mal kurz eine Pause machen und an die frische Luft gehen kann, wenn man sich nicht so wohl fühlt. Und der Druck, den man sich dann in einer solchen Lage auferlegt, weil man nicht weiss was passiert, weil man bemerkt, dass man nicht mehr professionell arbeiten kann, verbessert die Situation auch nicht.»
«Just, als Zehnder zum 2:0 einnetzt»
Rottmeier wird von EVZ-Teamarzt Beat Schwegler erstversorgt, der TV-Mann bedankt sich bei ihm sowie allen weiteren Beteiligten für die rasche Hilfe «just in dem Moment, als Yannick Zehnder zum 2:0 einnetzte». Sicherheitshalber wird Rottmeier ins Zuger Kantonsspital überführt.
Der 45-Jährige kann aufatmen: «Die vielseitigen und intensiven Untersuchungen im Spital ergaben sehr schnell eine Entwarnung. Es geht mir schon viel besser, allerdings liegt eine Nacht mit sehr wenig Schlaf hinter mir.» Den Schalk hat er trotzdem nicht verloren: «In den letzten Stunden wurde ich beinahe zwei Mal überwältigt. Zum einen fast von meinem Körper, viel mehr dann aber von den Reaktionen aus der Eishockey-Schweiz, die mich sehr berührt haben.»