Die sollen mal den Finger rausnehmen. Es liegt an der Einstellung. Gebt endlich mal Vollgas. Sätze, die strichgeschädigte Teams und ihre Spieler in diesen Tagen alle Nase lang zu hören bekommen. Fribourgs Andrei Bykow bringt es nach dem 1:3 gegen Lugano am letzten Dienstag auf den Punkt: Es sei nicht einfach, unter diesen Bedingungen Eishockey zu spielen.
Die Bedingungen schnüren den Profis seit Wochen die Kehle zu, mit der physischen Leistungsbereitschaft hat das praktisch nichts zu tun. Es ist auch nichts, was ein anatomisch korrekt platzierter Finger ändern würde. Wegweisende Spiele halten in der Regel für alle einen Reizpunkt bereit, nur treten sie in der Regel nicht als Endlosschlaufe in Erscheinung.
Ein Spektakel zum Geniessen ist die Dauerspannung höchstens für ein paar neutrale Beobachter – und für die wenigen ganz abgebrühten Profis, die bei den Worten «mentale Komponente des Sports» höchstens mit den Augen rollen.
Nicht alles ist berechenbar
Der Rest? Leidet mit im Takt, den das Resultatbulletin Woche für Woche vorgibt. Wie man sich dabei fühlt? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie vor breitem Publikum eine Rede halten müssen? Den allermeisten zieht es nur schon beim Gedanken an einen öffentlichen Auftritt den Boden unter den Füssen weg. Und das drei Mal pro Woche? Lieber nicht.
Das sind aber Profis, werden Sie sagen. Die müssen mit dem Druck umgehen können. Das ist die Kunst, die im Sport die Spreu vom Weizen trennt. Eine ausgekugelte Schulter kann mal für ein Schlussresultat verantwortlich sein, viel öfters ist der Grund aber zwischen den Ohren der Spieler zu finden. Finger rausnehmen? Wäre es so einfach, hätte der Sport längst keinen Reiz mehr. Dann wäre alles berechenbar und eine Herrschaft der Stärksten, nicht der Besten.