Wie sie mit Corona-Gefahr umgehen
Diese Hockey-Stars sind Risiko-Patienten

Sie beschäftigt das Coronavirus noch stärker: SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson (49) gilt als Hochrisiko-Patient. Auch für andere ist die Gefahr erhöht.
Publiziert: 14.03.2020 um 21:16 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2020 um 21:19 Uhr
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SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson gehört nach seiner Nieren-Transplantation im letzten Oktober nun zu den Hochrisiko-Patienten, was das Coronavirus betrifft.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck und Angelo Rocchinotti

Das Coronavirus ist für jeden im Hockey-Business als Thema omnipräsent. Für einige wenige davon aber wäre eine Infizierung viel gefährlicher als für die meisten! Wie das Bundesamt für Gesundheit hat verlauten lassen, zählen zum Beispiel Spendeorgan-Empfänger wie auch Diabetiker zu den Risiko-Gruppen.

SCRJ-Trainer Jeff Tomlinson bekam im letzten Oktober die Niere seines Bruders eingesetzt (BLICK berichtete). Der 49-Jährige wäre sogar Hochrisiko-Patient. Denn Tomlinsons Immunsystem ist noch merklich heruntergefahren, sein Körper könnte sich nicht wirklich wehren gegen das Coronavirus.

Türklinken desinfizieren

Schon als der Kanadier im letzten Jahr noch auf die Organspende wartete, musste er peinlich genau auf die Hygiene achten. Und obwohl die Transplantation gut verlaufen ist, ist er nun wieder einer Gefahr ausgesetzt. Ein mehrfaches Händewaschen ist für den Lakers-Trainer Pflicht. Ebenso desinfiziert er so manches in seiner nahen Umgebung, wenn er morgens jeweils in die Eishalle kommt. So beispielsweise alle Türklinken.

Dass Tomlinson weitere Verhaltensregeln befolgt, versteht sich von selbst. Er ist nicht mehr unterwegs in der Stadt, meidet Kontakt mit vielen Menschen. Er laufe aber nicht mit Angst durch die Gegend, will sich von der Coronavirus-Krise nicht verrückt machen lassen.

Cereda: Nur noch in der Valascia oder zuhause

Ganz anders die Situation im Tessin, im Grenzkanton zu Italien hat sie sich zugespitzt. Für Ambri-Trainer Luca Cereda keine leichte Situation. Denn der 38-Jährige leidet an einem Herzfehler, musste sich vor 20 Jahren einer Herz-OP unterziehen. Verständlich, dass er sich deswegen sofort bei den Klubärzten erkundigt hatte, ob er auch zur Risikogruppe zählt. Ihre Antwort? «Theoretisch ja», sagt Cereda.

Detaillierter wollte er es dann aber nicht ausgeführt haben. Sorgen macht er sich im Tessin sowieso schon. «Ich wasche meine Hände so oft wie möglich. Und bin eigentlich nur noch entweder in der Valascia oder zuhause. Hier im Tessin ist es ein riesengrosses Thema, natürlich auch bei uns in der Garderobe.» Cereda hofft, dass sein Immunsystem stark genug ist, denn er ist überzeugt, dass alles nur noch viel schlimmer wird.

Neuenschwander: «Es macht nachdenklicher»

Verunsichert ist auch Jan Neuenschwander, als er realisiert, dass er als Diabetiker zur Risikogruppe zählt. «Ich habe mich dann auf der Internetseite der Schweizerischen Diabetesgesellschaft informiert. Gemeint sind Patienten mit Typ-2-Diabetes. Betroffen sind vor allem ältere Patienten mit Begleitkrankheiten. Dass wir mit Typ-1-Diabetes gefährdeter sind als andere Menschen, ist nicht erwiesen», betont der Stürmer des EHC Biel.

Neuenschwander mutmasst, dass Sportler ohnehin vorsichtiger sein müssen, weil das Immunsystem nach der hohen Belastung von intensiven Spielen geschwächter sein könnte. «Das Ganze machte sicher ein bisschen nachdenklicher. Aber in der ganzen Mannschaft. Man schaut, dass man vielleicht nicht unbedingt Zug fährt oder sonst unnötig mit vielen Leuten in Kontakt gerät», sagt der 27-Jährige.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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