Das Zitat stammt aus dem Guy-Ritchie-Film «Snatch»: «Niemand bringt einen Typen dieser Grösse mit, ohne damit etwas sagen zu wollen.» Dasselbe dürfte man sich auch bei Ambri gedacht haben, als Lugano am 10. Januar 1987 mit Mats Hallin zum Derby aufkreuzte.
Der 1,92 Meter grosse und 100 Kilo schwere Schwede macht sich bei seinem kurzen Gastspiel im Tessin einen Namen. Nicht weil er in vier Spielen fünf Tore schiesst, sondern weil er eine der legendärsten Schlägereien auf Schweizer Eis auslöst.
Nach einem von vielen Stockfouls geprägten Spiel führt Lugano zwei Minuten vor Schluss 3:2, als eine Strafe gegen Ambris Rick Tschumi angezeigt wird. Darauf fuchtelt Bösewicht Misko Antisin mit dem Stock vor dem Gesicht von Lugano-Star Kent Johansson herum.
10. Januar 1987. Valascia – 8400 Fans (ausverkauft). Schiedsrichter: Weilenmann.
Tore: 7. Jaks 1:0. 12. Domeniconi 1:1. 29. Hallin 1:2. 32. Rogger 1:3. 38. Jaks 2:3. 60. Lörtscher 2:4.
Strafen: 7 x 2 Minuten, 4 x 5 Minuten (Antisin, Brenno Celio, Viganò, Jaks), 1 x 10 Minuten (McCourt) plus 3 Matchstrafen (Honegger, Fair, Antisin) gegen Ambri. 10 x 2 Minuten, 3 x 5 Minuten (Ritsch, Johansson, Ton), 1 Spieldauerdisziplinarstrafe (Bauer), 3 Matchstrafen (Bertaggia, Hallin, Lüthi) gegen Lugano.
Ambri: Daccord; Brenno Celio, Kölliker; Tschumi, Mettler; Honegger, Riva; Viganò, McCourt, Rogers; Jaks, Kaszycki, Fair; Fransioli, Metzger, Antisin; Brambilla, Filippo Celio.
Lugano: Räber; Ritsch, Domeniconi; Bertaggia, Rogger; Bauer, Kaufmann; Hallin, Lörtscher, Johansson; Ton, Lüthi, Eberle; Eggimann, Triulzi, Conte; Graf, Von Gunten.
Quelle: NZZ
10. Januar 1987. Valascia – 8400 Fans (ausverkauft). Schiedsrichter: Weilenmann.
Tore: 7. Jaks 1:0. 12. Domeniconi 1:1. 29. Hallin 1:2. 32. Rogger 1:3. 38. Jaks 2:3. 60. Lörtscher 2:4.
Strafen: 7 x 2 Minuten, 4 x 5 Minuten (Antisin, Brenno Celio, Viganò, Jaks), 1 x 10 Minuten (McCourt) plus 3 Matchstrafen (Honegger, Fair, Antisin) gegen Ambri. 10 x 2 Minuten, 3 x 5 Minuten (Ritsch, Johansson, Ton), 1 Spieldauerdisziplinarstrafe (Bauer), 3 Matchstrafen (Bertaggia, Hallin, Lüthi) gegen Lugano.
Ambri: Daccord; Brenno Celio, Kölliker; Tschumi, Mettler; Honegger, Riva; Viganò, McCourt, Rogers; Jaks, Kaszycki, Fair; Fransioli, Metzger, Antisin; Brambilla, Filippo Celio.
Lugano: Räber; Ritsch, Domeniconi; Bertaggia, Rogger; Bauer, Kaufmann; Hallin, Lörtscher, Johansson; Ton, Lüthi, Eberle; Eggimann, Triulzi, Conte; Graf, Von Gunten.
Quelle: NZZ
«Los, schnapp ihn dir!»
Da öffnet Bianconeri-Coach John Slettvoll das Bandentürchen und sagt zu Hallin, der zwei Tage davor im Tessin eingetroffen war: «Los, schnapp ihn dir!»
Das lässt sich der Schwede nicht zweimal sagen. Der Brocken, der 1983 mit den New York Islanders den Stanley Cup gewann, stürmt aufs Eis, greift sich Antisin und prügelt auf ihn ein. Es kommt zu einer fast zehnminütigen Massenschlägerei, deren Bilder um die Welt gehen.
Und Antisin? Als ihn ein Linesman Richtung Strafbank schiebt, löst sich der damals 22-jährige Schweiz-Kanadier, der heute in Mexiko lebt, und geht vor der Lugano-Bank noch einmal auf Hallin los. Nach einigen Schlägen wird er von einem Lugano-Betreuer von hinten zurückgerissen und gebändigt, während andere verhindern, dass Slettvoll und Ambri-Coach Roland von Mentlen aneinandergeraten. Antisin zieht eine üble Wunde am Hals davon, die mit 13 Stichen genäht werden muss.
Als das Tessiner Fernsehen tags darauf zum Versöhnungstreffen lädt, lehnt Slettvoll ab: «Von Mentlen ist Luft für mich.» Später sprechen die beiden aber wieder miteinander.
Slettvoll: «Es war nötig»
Hallin wird für fünf Spiele gesperrt. Antisin bekommt vier, seine Teamkollegen Doug Honegger und Keith Fair wie auch die Luganesi Sandro Bertaggia und Freddy Lüthi drei Sperren.
«Es war nötig», sagt Slettvoll Jahre später über Hallins Kampf-Einsatz. Ambris wilde Truppe mit zahlreichen Schweiz-Kanadiern wurde in die Schranken gewiesen. Im Playoff-Halbfinal lässt Lugano dem Erzrivalen keine Chance (3:0) und holt sich danach erneut den Titel.
Der 63-jährige Hallin ist heute Europa-Chefscout der Chicago Blackhawks. Dabei stiess er ausgerechnet bei Ambri auf eine seiner grössten Trouvaillen: den Tschechen Dominik Kubalik. Und wenn er auf Schweizer trifft, freut er sich, dass man sich immer noch an ihn erinnert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 10 | 10 | 22 | |
2 | Lausanne HC | 11 | 10 | 21 | |
3 | SC Bern | 11 | 9 | 19 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 11 | 3 | 19 | |
5 | HC Ambri-Piotta | 11 | 0 | 19 | |
6 | HC Davos | 11 | 1 | 17 | |
7 | EHC Kloten | 12 | -3 | 17 | |
8 | HC Lugano | 9 | 5 | 16 | |
9 | EHC Biel | 11 | 0 | 16 | |
10 | SCL Tigers | 10 | 5 | 14 | |
11 | Genève-Servette HC | 8 | 1 | 12 | |
12 | EV Zug | 10 | -3 | 12 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 11 | -14 | 11 | |
14 | HC Ajoie | 10 | -24 | 4 |