Vor 15 Jahren starb der ZSC-Star
Das Silver-Drama

Am 3. Dezember 1998 hat die Eishockey-Welt viel mehr als nur einen torgefährlichen Stürmer verloren.
Publiziert: 02.12.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 22:59 Uhr
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Von Yannick Peng

Lions-Teamarzt Gery Büsser (50) spricht leise, wehmütig: «Der tragische Tod von Chad Silver gehört genauso zur Geschichte des ZSC wie ein Meistertitel.»

Auch vor 15 Jahren war er schon dabei und hat den erschütternden 3. Dezember 1998 miterlebt. Chad Silver fehlte im Morgentraining. Niemand wusste weshalb. Der damalige ZSC-Coach Kent Ruhnke (61) und einige Teamkollegen fuhren zur Wohnung des Kanada-Schweizers. Sie fanden ihn. Er lag tot in seinem Bett. Silver wurde nur 29 Jahre alt.

«Chad war ein superfröhlicher Mensch, jeder wünscht sich einen solchen Spieler, wie er es war, in seinem Team», blickt Claudio Micheli (42), der damals mit Michel Zeiter (39) und Silver einen Sturm bildete, zurück. «Die Zeit mit ihm war sehr intensiv. Er war eine Frohnatur, ein Stimmungsmacher. Auf dem Eis gab er immer alles», berichtet Zeiter.

«Sly» stürmte für Sierre, Fribourg, Zug und Herisau. Er schoss 137 Tore, spielte dreimal für die Nati. 1998 wurde er ein Löwe.

Es gab wohl keinen, mit dem er sich nicht gut verstanden hätte. Für viele war er viel mehr als nur ein Teamkollege. Rund 1000 Gäste erwiesen ihm in der Pauluskirche in Zürich-Oerlikon am 9. Dezember die letzte Ehre. Als sein Lieblingssong, «The Dance» von Garth Brooks, erklang, weinten gestandene Männer.

Tränen beim Titelgewinn

Zwei Tage vor seinem Tod war Silver in Davos k. o. gecheckt worden. Doch er starb an Herzversagen. Das ergab die Obduktion. «Er hatte eine schwere Dreigefässerkrankung. So etwas ist in diesem Alter sehr aussergewöhnlich», sagt Büsser.

Kurz vor seinem Tod war Silver noch medizinischen Tests unterzogen worden. Alle Werte waren unauffällig. Büsser: «Wir machten uns natürlich Vorwürfe. Vielleicht hatten wir ja etwas übersehen?» Nein, hatten sie nicht. «In 70 bis 80 Prozent der Fälle wird diese Dreigefässerkrankung erkannt», so Büsser.

In Zürich fühlte sich der Lebemann rundum glücklich. Kurz vor seinem Tod sagte der Schweiz-Kanadier seinem Vater am Telefon, dass er diese Saison endlich Schweizer Meister werden würde.

Den Titel holte der ZSC 2000, eineinhalb Jahre nach dem Drama. «Chads Tod hatte uns brutal zurückgeworfen, das war für uns alle ein Schock. Aber wir sind dadurch als Team näher zusammengerückt», so Micheli. «Beim Titel waren grosse Emotionen im Spiel, nicht zuletzt auch wegen Chad. Einige Tränen sind damals geflossen», gesteht Zeiter und fügt an: «Auch er wäre gern Meister geworden.»

Heute erinnert eine Statue vor dem Hallenstadion an ihn. «Wenn ich an ihr vorbeikomme, denke ich an Chad», so Zeiter.

Der Tod von Silver sei nicht mehr so präsent wie einst, sagt  Lions-Captain Mathias Seger, «aber der Zuschauer läuft immer am Denkmal vorbei, wie wir Spieler auch. Schön, gibts diese Statue. Jeder ZSC-Spieler kennt die Geschichte von Chad Silver.»

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