Unruhe bei den SCL Tigers
Trainer in der Kritik – zu geschniegelt fürs Emmental?

Auch weil Jason O'Leary in Anzug und Krawatte coacht, steht der Kanadier im Emmental in der Kritik.
Publiziert: 18.11.2021 um 10:56 Uhr
|
Aktualisiert: 18.11.2021 um 14:57 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Die SCL Tigers haben sechsmal in Folge verloren.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Sie überraschten gegen Leader Davos, Biel und die ZSC Lions, haben mit Jesper Olofsson den Liga-Topskorer in ihren Reihen. Zufrieden ist trotzdem keiner.

Sechsmal in Folge haben die Emmentaler nun verloren. Trainer Jason O’Leary steht nicht zum ersten Mal in dieser Saison in der Kritik. Es seien keine Fortschritte erkennbar, heisst es. Und nicht nur das: Der Kanadier passe nicht zu Langnau. Der Grund: O’Learys Outfit. Er coacht im Anzug, trägt Krawatte und kaut Kaugummi. Zu geschniegelt fürs Emmental. Der 43-Jährige kann ob solchen Argumenten nur den Kopf schütteln.

«Bis jetzt hat mir das keiner direkt ins Gesicht gesagt», so O’Leary. Mit seiner Kleiderwahl wolle er die Bedeutung der Spiele unterstreichen. «Ich repräsentiere den Klub. Zudem trägt man in der Kirche auch die Sonntagskleider.» Sportchef Marc Eichmann mag die Diskussionen nicht mehr hören. Er sagt: «Ich finde sie überflüssig. Jeder soll denken, was er will.»

Vier Jahre lang hütete Eichmann in Langenthal unter O’Leary das Tor. Die Behauptung, er stehe dem Trainer zu nahe, weist er zurück. «Seit er in Langnau ist, haben wir uns privat nie getroffen. Ich weiss nicht, ob man da von besten Freunden reden kann», so der 41-Jährige. «Ich kannte seine Arbeitsweise und weiss, wie er mit Menschen umgeht. O’Leary ist akribisch und hinterfragt vieles. In den letzten zehn Tagen nahm er eine sehr aktive Rolle ein. Er war nicht zufrieden.»

O’Leary nutzte die Nati-Pause für Einzelgespräche. «In den Spielen fehlt phasenweise der Fokus», sagt O’Leary, während dem Sportchef «Leidenschaft und Opferbereitschaft» fehlten. Eichmann sagt: «Dass niemand absteigen kann, verleitet zu falschen Gedanken. Man läuft Gefahr, Niederlagen einfach hinzunehmen.»

Alle würden in der Pflicht stehen. «Es kann nicht sein, dass mit dem Finger auf andere gezeigt wird, ohne selbst in den Spiegel zu schauen», so Eichmann. Für ihn ist klar: «Man kann darüber streiten, wie viel Substanz im Team steckt. Doch um hart zu arbeiten, braucht man kein Talent. Und wir in Langnau müssen gezwungenermassen härter arbeiten.»

Am Freitag trifft der SCL auf Gottéron. O’Leary wird auch dann im Anzug coachen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
14
27
38
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
14
16
32
3
Lausanne HC
Lausanne HC
15
19
27
4
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
14
-12
26
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
14
11
24
6
EV Zug
EV Zug
14
-1
23
7
ZSC Lions
ZSC Lions
14
10
23
8
EHC Biel
EHC Biel
13
4
19
9
SCL Tigers
SCL Tigers
14
-9
17
10
EHC Kloten
EHC Kloten
15
-8
17
11
HC Lugano
HC Lugano
14
-6
16
12
SC Bern
SC Bern
13
-11
14
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
14
-17
13
14
HC Ajoie
HC Ajoie
14
-23
5
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen