Der Mann trägt den gelben Helm wie eine Warnleuchte. Und trotzdem trifft er quasi nach Belieben ins Tor, allein in der letzten Woche drei Mal. Gegen Luganos Grégory Hofmann ist kein Kraut gewachsen, nicht in dieser Liga auf jeden Fall. Vorwitzige Kritiker (Asche auf mein Haupt) haben ihm auch schon vorgeworfen, nicht oft genug zur Brechstange zu greifen und in Zweikämpfen entlang der Bande auch mal dem Gegner den Vortritt zu lassen.
Gesundheit als Gabe
Im Gegenzug hat er in den vergangenen sieben Saisons nur 27 von 343 möglichen Qualifikationsspielen verpasst. Die Fähigkeit, gesund zu bleiben, ist genauso eine Gabe wie Raffinesse, ein gut eingestelltes Visier oder überragende läuferische Fähigkeiten. Oder anders gesagt: Topspieler, die mehr im medizinischen Bulletin auftreten als in den Resultatspalten, sind höchstens virtuelle Leistungsträger.
Am Sonntag erzielt Hofmann im wegweisenden Heimspiel gegen Servette den Ausgleich (Saisontor Nr. 26, der Bestwert der Liga), dann kratzt er in der letzten Spielminute auch noch einen Puck von der (hinteren) Torlinie (der Puck war wohl drin, aber das gehört nicht hier hin).
Ein Spiel, das Lugano nach Drehungen und Wendungen im Penaltyschiessen gewinnt, weil der Mann mit der Warnleuchte wieder mal seine Finger im Spiel hat. Dazu muss gesagt werden: Nicht jeder Topskorer der Liga ist tatsächlich eine Bedrohung für Goalies und Verteidiger, manchmal ist das Kostüm nichts weiter als Mimikry. Bei Hofmann wäre die Signalfarbe aber ein sachdienlicher Hinweis – nur ist er in der Regel schon in Jubelpose, wenn sich die Verteidiger nach ihm umsehen.
Knackt er auch noch die 30-Tore-Marke?
Lugano bleiben sieben Spiele, um das Ding noch zu drehen. Das Prinzip Hoffnung ist das Prinzip Hofmann, was man von ihm erwarten darf, bedarf keiner philosophischen Grundsatzdiskussion: Es sind noch mehr Tore, vielleicht muss er gar die 30er-Marke knacken, damit es reicht.
An Hofmann wird es nicht scheitern, so überzeugend wie jetzt ist der 26-jährige noch nie aufgetreten, er ist sozusagen total in der Spur. 14 Tore im letzten (Playoff-)Frühling, 4 Tore auf dem Weg zur Silbermedaille in Kopenhagen und jetzt die beste Qualifikation seiner Laufbahn.
Die letzte Partie für Lugano (Hofmann spielt nächste Saison in Zug) in der sinnlosen Zwischenrunde? Es wäre nicht das richtige Schlussbouquet für den Mann mit der Warnleuchte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Biel | 0 | 0 | 0 | |
1 | EHC Kloten | 0 | 0 | 0 | |
1 | EV Zug | 0 | 0 | 0 | |
1 | Genève-Servette HC | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Ajoie | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Ambri-Piotta | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Davos | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Fribourg-Gottéron | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Lugano | 0 | 0 | 0 | |
1 | Lausanne HC | 0 | 0 | 0 | |
1 | SC Bern | 0 | 0 | 0 | |
1 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 0 | 0 | 0 | |
1 | SCL Tigers | 0 | 0 | 0 | |
1 | ZSC Lions | 0 | 0 | 0 |