Biel – Bern 3:2
All jene, die sich seit Wochen über den formschwachen SCB-Verteidiger Miika Koivisto ärgern, dürften ihren Augen nicht trauen. Gegen Biel steht erstmals ein neuer Mann auf dem Eis. Er heisst Andrew MacDonald und soll für Ruhe und Stabilität sorgen. Doch irgendwie scheint der Verteidiger mit der Erfahrung von 609 NHL-Partien (für die Islanders und Philadelphia) etwas falsch verstanden zu haben. MacDonald, der während Jahren mit Mark Streit in denselben Teams spielte, fasst gleich im ersten Einsatz nach 66 Sekunden die erste Strafe. Während der 33-Jährige wegen eines Haltens an Anssi Salmela draussen sitzt, schiesst der Finne die Seeländer in Führung. Doch für MacDonald kommts noch dicker: Kurz vor Drittelsende muss er erneut für ein Halten raus. Und wieder schlägt Biel zu. Zweimal gleicht Mark Arcobello aus. Bern ist im zweiten Abschnitt das bessere Team und hat drei Minuten vor dem Ende mit einem Pfostenschuss Pech. Toni Rajala sorgt dann dafür, dass es nicht einmal zu einem Punkt reicht. Der Finne trifft 17,9 Sekunden vor Schluss, versetzt Biel in Ekstase.
Pestoni – Inti Pestoni wird zum zweiten Mal Vater. Geburtstermin wäre am Freitag gewesen. Die Betreuer hüten sein Handy. Allerdings kann das der Stürmer ab dem zweiten Drittel selbst übernehmen. Pestoni, der endlich in Fahrt kam und in den letzten 3 Partien 5 Tore erzielte, fällt verletzt aus.
Der Beste – Toni Rajala (Biel). Der Super-Finne ist ein Glücksfall für die Seeländer und stets bereit, wenn es ihn braucht.
Die Pflaume – Andrew MacDonald (Bern). 2 Strafen. 2 Tore.
Tore: 3. Salmela (PP) 1:0. 8. Arcobello (Ebbett, Rüfenacht/PP) 1:1. 19. Rajala (Fuchs, Rathgeb/PP) 2:1. 34. Arcobello (Rüfenacht, Moser) 2:2. 60. (59:43) Rajala (Salmela, Hiller) 3:2.
Davos – Fribourg 3:1
Es gehe darum, jetzt die Wende zu schaffen, hatte Fribourgs Trainer/Sportchef Christian Dubé diese Woche im Blick-Interview unmissverständlich gesagt. Aber Gottéron bleibt auch im zweiten Spiel unter dem Trainer-Trio Dubé/Rosa/Simpson ohne Zählbares. Fribourg spielt mit Leidenschaft, soviel stimmt. Und erweist sich in der Abwehr als grundsolide – aber eine durchs Band gute Leistung gelingt der Mannschaft in Davos nicht. Im ersten Abschnitt zieht der HCD mit stupender Leichtigkeit die Fäden, geht aber nur dank einem späten Powerplay-Treffer mit einem Unentschieden in die erste Pause. Aufgrund der Spielanteile ein bizarres Resultat.
Nach der Pause nimmt der HCD allerdings Tempo, Aggressivität und Präzision aus dem Spiel, verliert in der eigenen Zone die meisten Zweikämpfe und hat etwas Glück, dass die Gäste in der Vorwärtsbewegung nur mühsam in Schwung kommen. Einige mit gutem Timing abgefeuerte Fernschüsse zielen dazu nur haarscharf am Kasten der Bündner vorbei oder werden vom hervorragenden Van Pottelberghe entschärft. Auf der Gegenseite profitiert Aeschlimann dann von einem horrenden Fehlpass Vauclairs, als dieser die Scheibe unnötigerweise quer spielt. Direkt auf den Stock des lauernden Davoser Stürmers.
Das Fazit aus Sicht der Gäste? Das Coaching-Trio, das für die Wende besorgt sein will, steht nach zwei Spielen ohne Punkte und mit nur einem erzielten Treffer (!) da. Von einer Kurskorrektur kann da nicht die Rede sein. Bis jetzt ist alles noch schlimmer als zuvor.
Beobachter – Die Stürmer Mattias Tedenby (HCD), Daniel Brodin und Viktor Stalberg (beide Gottéron) werden gestern von Markus Akerblom, dem Assistenten des neuen Schwedischen Nati-Trainers Johan Garpenlöv, unter die Lupe genommen. Ebenfalls anwesend: Österreichs Nati-Coach Roger Bader. Er sieht, wie Benjamin Baumgartner seinen 4. Saisontreffer erzielt.
Der Beste – Van Pottelberghe (Davos). Ruhig, gefasst und jederzeit auf der Höhe der Aufgabe.
Die Pflaume – Vauclair (Gottéron). Verheerender Fehlpass.
Tore: 12. Marti (Lhotak) 0:1. 20. Tedenby (Rantakari, Corvi/PP) 1:1. 38. Aeschlimann 2:1. 50. Baumgartner (Herzog) 3:1.
Servette – Ambri 3:1
Ambri-Piotta ist das beste Team der Liga – gemessen an den erzielten Toren in Unterzahl! Mit einem Shorthander gehen die Leventiner gegen Servette in Führung – ist der dritte der Saison. Kurios ist die Entstehung, weil Torschütze Matt D’Agostini quasi seinen eigenen Pass von hinter dem Tor vorne dann verwertet. Nur dank Dottis Fehlpass können die Genfer ausgleichen. Mit einem Big Save bewahrt Ambri-Goalie Hrachovina sein Team vorerst vor einem Rückstand. Doch die Servettiens haben weiterhin die besseren Chancen. Verteidiger Tömmernes verwertet zwei davon zum Sieg.
Der Beste – Henrik Tömmernes (Servette). Mit seinen ersten beiden Saisontreffern führt der Schwede sein Team zum Sieg.
Die Pflaume – Simon Le Coultre (Servette). Der junge Verteidiger erwischt einen schlechten Abend an der blauen Linie. Im Powerplay verliert der 20-Jährige dort die Scheibe und die Leventiner realisieren den Shorthander zur Führung. Und im Schlussdrittel drückt er von der blauen Linie ab, will Richtung Tor schiessen – und trifft den knapp drei Meter vor ihm stehenden Biancoblu Fabio Hofer voll im Gesicht.
Tore: 2. D’Agostini (Trisconi/SH!) 0:1. 20. (19:41) Winnik 1:1. 44. Tömmernes (Rod) 2:1. 60. (59:14) Tömmernes (PP/ins leere Tor) 3:1.
Lausanne – ZSC Lions 1:3
Das Spiel: Es sind bereits 18 Assists, die Garrett Roe nun auf dem Konto hat. Mit 22 Punkten ist er derzeit NL-Topskorer. Doch bevor er mit seinen genialen Pässen, das Spiel entscheidet, schiebt das ZSC-Schwungrad locker zum 1:0 ein: Chic, wie er und sein Komplize Suter den Konter ausspielen. Roes zweiter Streich ist dann der Pass in Überzahl durch die Lausanner Box, den Pettersson mit einem Direktschuss vollendet. Von solch einem Powerplay und solch einer Effizienz können die Waadtländer nur träumen. Sie scheitern mehrfach an Goalie Flüeler, ehe Noreau auf Pass von Roe mit dem 3:0 dem Spiel die Luft rauslässt. S
Die Serie: Lukas Flüeler steht schon vor seinem zweiten Shutout in Folge und dem zweiten gegen Lausanne in dieser Saison, als Bertschy 3 Sekunden vor Schluss noch trifft. Somit wird der Keeper des Leader nach 145 Minuten und 28 Sekunden wieder bezwungen.
Der Beste: Garrett Roe (ZSC). Glänzt mit drei Skorerpunkten und noch mehr wunderbaren Pässen.
Die Pflaume: Christoph Bertschy (Lausanne). Das Heimteam lanciert schwungvoll einen Angriff. Doch dann spielt der Nati-Stürmer einen ungenauen Rückpass, der zur Vorlage zum ZSC-Konter und zum ersten Tor führt.
Tore: 3. Roe (Suter) 0:1. 17. Pettersson (Roe, Noreau/PP) 0:2. 37. Noreau (Roe) 0:3. 60. Bertschy (Junland/ohne Torhüter) 1:3.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 9 | 9 | 20 | |
2 | HC Lugano | 8 | 6 | 16 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 9 | 5 | 16 | |
4 | Lausanne HC | 9 | 3 | 15 | |
5 | SC Bern | 9 | 7 | 15 | |
6 | SCL Tigers | 9 | 6 | 14 | |
7 | EHC Kloten | 9 | -1 | 14 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 8 | -1 | 13 | |
9 | Genève-Servette HC | 7 | 4 | 12 | |
10 | EV Zug | 8 | 0 | 12 | |
11 | HC Davos | 9 | -3 | 12 | |
12 | EHC Biel | 9 | -6 | 10 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 9 | -9 | 8 | |
14 | HC Ajoie | 8 | -20 | 3 |