Schärer-Nachfolger gefunden?
Bergbahnen-König soll neuer Hockey-Boss werden

Wirtschaftsboss statt Hockey-Grösse: Gemäss Blick-Informationen hat Urs Kessler beste Chancen, neuer Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbands zu werden. Kessler ist aktuell Geschäftsleitungsvorsitzender der Jungfraubahnen.
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Wird Urs Kessler neuer Präsident des Schweizerischen Hockeyverbands?
Foto: Keystone

Nach dem erzwungenen Abgang von Stefan Schärer (60) als Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbands (SIHF) Ende 2024 wurden grosse Namen aus der Hockey-Szene als Nachfolger herumgeboten: Ralph Krueger (65), Raeto Raffainer (42) oder Mark Streit (46) wurden ins Spiel gebracht.

Nun dürfte es aber ein Mann werden, der sein Geld bislang nicht im Eishockey verdient hat. Nach Blick-Informationen ist Urs Kessler (62) in der Poleposition, wenn es um den höchsten Job im Schweizer Eishockey geht. Der Berner Oberländer ist derzeit CEO der Jungfraubahnen, im Sommer legt er sein Amt nieder.

Kessler gilt als durchsetzungsstarker Macher, der die Jungfraubahnen in seinen über 15 Jahren an der Spitze des Unternehmens auf Erfolg getrimmt hat. Vor einem Jahr verkündeten die Jungfraubahnen unter dem Geschäftsleitungs-Vorsitzenden Kessler den grössten Gewinn ihrer Geschichte (80 Millionen Franken). Kessler, so heisst es zum Beispiel in der «NZZ», sei «der mächtigste Mann im Berner Oberland».

Ein Profil, das in National-League-Kreisen gut ankommt. In der höchsten Schweizer Hockey-Liga soll Kessler grossen Rückhalt geniessen, wie mehrere Quellen auf Blick-Anfrage bestätigen. «Ich kann die Kandidatur bestätigen», sagt Kessler. «Es wäre für mich eine grosse und tolle Herausforderung, die ich gerne mit genauso viel Herzblut annehmen und ausüben würde, wie ich mich seit 38 Jahren für die Jungfraubahnen einsetze. Nach meinem Rücktritt als Direktor bei den Jungfraubahnen Mitte Juni 2025 hätte ich auch die nötige Zeit, dieses Amt auszuüben.»

Kessler hat noch keine Spuren im Eishockey hinterlassen

Und auch wenn der Mann, der seit den 1980er-Jahren durchgehend im Dienst der Jungfraubahnen gestanden ist, bisher im Schweizer Eishockey nicht prominent in Erscheinung trat, gibt es durchaus bereits eine Verbindung in die Elitekategorie des Sports: Die Jungfrau-Skiregion ist schon seit geraumer Zeit Sponsor beim SC Bern. Vergangenen Sommer trug der SCB auf dem Jungfraujoch ein Exhibition-Spiel gegen eine Auswahl von Schweizer NHL-Stars aus. «Eishockey hat mich immer begeistert, und ich habe für diesen Sport eine grosse Leidenschaft. So besuche ich auch regelmässig Spiele in anderen Stadien als in Bern.»

Wird Kessler im Sommer tatsächlich zum neuen Verbandspräsidenten gewählt, darf er sich auf eine grosse Aufgabe gefasst machen. Mit der zu grossen National League, der gebeutelten Swiss League, der Dürre im Nachwuchs, was die Entwicklung von absoluten Top-Talenten angeht, übernimmt der neue Mann an der SIHF-Spitze eine Reihe von herausfordernden Dossiers.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
32
44
71
2
Lausanne HC
Lausanne HC
31
27
59
3
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
25
59
4
HC Lugano
HC Lugano
30
21
53
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
32
-3
53
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-5
52
7
ZSC Lions
ZSC Lions
31
16
49
8
EV Zug
EV Zug
29
1
47
9
SCL Tigers
SCL Tigers
31
-5
39
10
EHC Biel
EHC Biel
31
-10
38
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-27
37
12
SC Bern
SC Bern
31
-11
36
13
EHC Kloten
EHC Kloten
30
-22
34
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-51
24
Playoffs
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