SCB-Meistercaptain Simon Moser
«Wir spürten enormen Druck»

Simon Moser führte den SCB erstmals als Captain zum Titel, findet aber auch kritische Worte.
Kommentieren
1/22
Der SC Bern ist Schweizer Meister 2019.
Foto: Keystone
Angelo Rocchinotti
Angelo RocchinottiEishockey-Reporter

Er spielte schlicht überragend, zog sein Team wie eine Lokomotive durch die Playoffs, liess sich nie unterkriegen. Und dennoch findet SCB-Captain Simon Moser nach dem Triumph auch kritische Worte. «Ich sehe es nicht ganz so und bin ehrlich zu mir selbst: Ich stand bei fast jedem Gegentor gegen Genf auf dem Eis. Ich stand bei fast jedem Gegentor gegen Biel auf dem Eis. Das verunsicherte mich. Doch wir standen als Linie zusammen. Das war der Schlüssel.»

Dem Emmentaler, der vor zwei Jahren das Captainamt seines Vorgängers Martin Plüss übernahm, steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. «Vom ersten Spiel an spürten wir enormen Druck. Wir hatten kein gutes Quali-Ende, starteten harzig in die Playoffs», sagt Moser.

«Habe nie daran gezweifelt, dass wir weiterkommen»

Dennoch habe er stets auf seine Mitspieler vertraut. «Sie sind unglaublich. Wenn ich ehrlich bin: Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir im Halbfinal gegen Biel weiterkommen. Ich wurde nie nervös. Auch nicht, als wir mit 2:3 zurücklagen. Wir haben im Vorfeld über ein solches Szenario gesprochen. Entscheidend war, wie wir reagierten. Vom ersten Spiel an war eine Steigerung auszumachen.»

Die immer wieder gestellte Frage nach den Energiereserven stiess so manchem Spieler sauer auf. Moser sagt: «Die Spiele haben es ja gezeigt: Wir blieben immer dran, hatten auch im letzten Match mehr Power. Das dachte ich zumindest. Denn als das letzte Drittel begann, war ich überrascht. Ich dachte, wir hätten Zug im Sack. Das Gegenteil war der Fall. Es war ein Kampf, ein sich Durchbeissen. In den Medien sagst du nie, dass du müde bist. Aber wenn ich mich in der Garderobe umschaue, sehe ich eine riesige Erleichterung. Die Anspannung, die abfiel, ist enorm.»

Vieles sei reine Kopfsache gewesen. «Nach zwei, drei Spielen hiess es, wir würden nicht unser Hockey spielen, sollten doch jeden Gegner dominieren können. Das ist nicht so. Wir haben jedes entscheidende Spiel gewonnen. Er waren unglaubliche Charaktertests.»

Moser will an die WM

Moser, der vor zwei Wochen Vater wurde, denkt auch an seine Freundin Sandra. «Ihr müsst das unbedingt schreiben: Ein riesengrosses Dankeschön an meine Freundin. An jedem Spieltag schlief sie mit dem Jungen im Zimmer nebenan, damit ich mich erholen konnte. Dank ihr hatte ich Energie.»

Nach den Feierlichkeiten geht es für Moser weiter. Er sagt: «Verhält sich der Kleine normal, reise ich – Stand jetzt – an die WM.» Auf die Frage, ob Luca denn nach seinem Vater komme, sagt Moser schmunzelnd: «Er ist ein Kämpfer und kommt demzufolge nach mir.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
34
46
76
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
35
30
67
3
Lausanne HC
Lausanne HC
33
32
64
4
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
34
-6
55
5
HC Lugano
HC Lugano
32
18
53
6
EV Zug
EV Zug
32
4
53
7
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
34
-7
53
8
ZSC Lions
ZSC Lions
33
16
52
9
SCL Tigers
SCL Tigers
33
-1
44
10
EHC Biel
EHC Biel
33
-13
41
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
33
-32
38
12
EHC Kloten
EHC Kloten
33
-21
38
13
SC Bern
SC Bern
32
-12
37
14
HC Ajoie
HC Ajoie
33
-54
25
Playoffs
Qualifikationsspiele
Relegation Play-Offs
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen