Wann immer er auf dem Eis steht, gehts rund. Beim frühen 1:0 für den Quali-Sieger nach 39 Sekunden lässt er Torschütze Shannon aus den Augen, acht Minuten später hämmert er die Scheibe zum Berner Ausgleich ins Netz. Dann wandert er innert drei Minuten gleich zweimal auf die Strafbank.
Der grösste Aufreger aber spielt sich nach 30 Minuten ab. Die Lions fahren mit Pius Suter einen Konter, Helbling verliert in der Rückwärtsbewegung als hinterster Mann das Gleichgewicht und fällt hin. Am Boden liegend muss er tatenlos zuschauen, wie Suter alleine auf SCB-Keeper Stepanek loszieht. Tatenlos? Von wegen. Im letzten Moment wirft er seinen Stock in Richtung Suter und stört den ZSC-Stürmer damit entscheidend. Für diese Unsprtlichkeit gibts nur ein Verdikt: Penalty! Diesen verwertet Suter zum 2:2.
Der anwesende Ex-Schiri und heutige Spielplangestalter Willy Vögtlin sagt auf der Tribüne: «Das habe ich in der NLA seit 20 Jahren nicht mehr gesehen.» Und der Sünder selbst? «Ich fuhr in einen Kratzer auf dem Eis und habe die Balance verloren. Da blieb mir fast nichts anderes übrig als den Stock zu werfen.» Reflex oder kalkulierte Aktion? «Ich habe schon kurz überlegt, ob ich es tun soll oder nicht und habe mich dafür entschieden.» Mit einem Schmunzeln fügt er an: «Und ich habe ja ziemlich gut getroffen.»
Am Ende des Mitteldrittels fällt Helbling noch einmal auf, als er bereits eine Minute vor der Pause in die Garderobe geht. Nach einem weiteren Sturz. «Etwas mit den Schlittschuhen war nicht in Ordnung, deshalb bin ich vorzeitig in die Kabine gegangen.» Nach der Start-Pleite ist am Samstag in Bern mit gereizten Löwen zu rechnen. Haudegen Helbling wirds recht sein.